in möblierten Zimmern. 
Mißstände im Erlanger Hauswesen. Aufenthalt im Palmsgarten. Der 
Krieg vom Jahre 66. Waffenstillstand 154 
10. Kapitel 1866-1869. Winterpläne. Stuttgart. Cannes. Deutsche 
Häuslichkeit. Religiöser Einfluß. Erfolglosigkeit der Kur. Entschluß zur 
Abreise. Bozen. Ausflug nach Meran. Rückkehr nach München. 
Französisches Examen. Die Kinder in Erlangen. Kammerauflösung. 
Telegraphische Berufung. Tod Karl Braters 176 
Dritter Teil: =Die Witwe= 
11. Kapitel 1869-1870. Aufzeichnungen über die letzten Lebenstage. In 
tiefer Trauer. Briefe von Braters Freunden. Teilnahme an den 
politischen Erlebnissen. Entschluß zu dem Bruder zu ziehen. Religiöse 
Zweifel. Einfluß Nagels. Adreßdebatte 197 
12. Kapitel 1870-1875. Gemeinsamer Haushalt in Erlangen. 
Schwierigkeiten mit den Kindern. Der Krieg vom Jahre 70. Jahrestag 
von Braters Tod. Gedicht von Leuthold. Eine Braut im Hause. Wie das 
Paar zusammenkam. Friedensschluß. Hochzeit. Geselliges Talent. Tod 
des Bruders Hans. Vormundschaft. Großmutterfreuden. Schwager und 
Schwägerin Sartorius. 211 
13. Kapitel 1875-1883. Die zweite Braut. Schwere Trennung. 
Briefwechsel zwischen Mutter und Tochter. Besuche in Blaubeuren. 
Drei Enkelsöhne. Kerlers Versetzung. Kampf gegen materialistische 
Weltanschauung. Übersiedelung nach Würzburg. Das Schicksal des 
ältesten Pflegsohnes 238 
14. Kapitel 1883-1886. Aufregende Fragen. Abschied von Julie. 
Nachrichten aus Amerika. Frau Brater im Ruhestand. Interesse für 
Afrika. Kontrolle der Sonnenbahn. Pfarrer Blumhardt in Boll. Nagels 
Buch. Briefe von Schultheß 258 
15. Kapitel 1886-1896. Tod des Bruders Fritz. Alte Freundschaften.
Frau Braters hervorragende Eigenschaften im Verkehr. Ihr Einfluß. Der 
kleine Haushalt. Wärmeverwertung. Reisen in die Schweiz und nach 
Tirol. Augenleiden. Über Dienstmädchen. Eine neue Nichte. Sorge um 
der Enkelin Leben. Kerlers silberne Hochzeit 275 
16. Kapitel 1896-1907. Letzter Brief von Ernst Rohmer. 
Lungenentzündung. Tod des Schwiegersohnes Sapper. Übersiedelung 
der Familie nach Würzburg. Gemeinsame Haushaltung mit der Tochter. 
Entbehren der häuslichen Tätigkeit. Schriften von #Dr.# Johannes 
Müller. Letzte Briefe an Lina Sartorius. Gedanken über Erlösung aus 
hoffnungslosem Leiden. Urgroßmutter. Letzter Besuch des 
Schwiegersohnes. Sein Scheiden. Trauer. Ein leichter Heimgang 295 
 
Erster Teil 
=Mädchenjahre= 
 
I. 
1827-1835 
Ein Familienereignis ersten Ranges war es nicht, als am 27. August 
1827 dem Professor der Mathematik in Erlangen Wilhelm Pfaff von 
seiner Ehefrau Luise, verwitwete Kraz, ein Töchterlein geboren wurde. 
Waren doch schon Kinder in stattlicher Zahl vorhanden! Gab es doch 
schon: 
Aurora, Heinrich, Luise, Siegfried, Hans, Colomann, Friedrich; 
vielleicht wären die Eltern auch mit diesen sieben zufrieden gewesen, 
die Leben und Bewegung genug in das Haus brachten, während nicht 
übergenug vorhanden war von dem, was zur Erhaltung solchen Lebens 
nötig ist. Da nun dies kleine Wesen von niemandem begehrt war, so 
mag es wohl von der ersten Stunde seines Erscheinens an die Richtung 
mit bekommen haben, die es Zeit seines Lebens einhielt: sich nicht für
etwas Hervorragendes zu halten und es als ein unverdientes Glück zu 
empfinden, wenn ihm im Laufe des Lebens einmal mehr als das Nötige 
zuteil wurde. 
Ob ersehnt oder nicht, das achte Kind lag in der Wiege und die Familie 
nahm freundlich Stellung zu ihm. Man mußte freilich eng 
zusammenrücken, damit der Platz reichte in der beschränkten Wohnung. 
Vielleicht war es eben in dieser Zeit, da der Vater, der nicht nur als 
Professor der Mathematik und Astronomie wirkte, sondern auch eifrig 
das Studium des Sanskrit betrieb, eine originelle Einrichtung traf, um 
trotz der lärmenden Kinderschar an seinem Schreibtisch ungestört 
arbeiten zu können. Ein eigenes Studierzimmer konnte er sich bei den 
beschränkten Geldverhältnissen nicht gönnen. So zog er denn in dem 
großen gemeinsamen Zimmer einen festen Kreidestrich um seinen 
Arbeitstisch und diese Ecke durfte keines der Kinder betreten. Mochten 
sie im übrigen Teil des Zimmers herumtoben wie sie wollten, das störte 
den Gelehrten nicht in seiner Arbeit und er ließ sie gutmütig gewähren. 
Betrat aber einer der Jungen unbedacht des Vaters Reservat, so war ein 
derber Schlag die sichere Folge dieses Übertritts in das verbotene 
Gebiet. 
Als sein achtes Kind zur Welt kam, war Professor Pfaff mit dem 
Dichter und damaligen Professor Friedrich Rückert an einer 
gemeinsamen Arbeit, an der Übertragung der indischen Dichtung Nal 
und Damajanti ins Deutsche. Da nun Rückert ebenso sparsam wie Pfaff 
war -- hatte sich doch einer der beiden Professoren von dem andern das 
Sanskritlexikon abgeschrieben, um es nicht kaufen zu müssen -- so 
behalfen sich auch die beiden Gelehrten mit einem Exemplar dieser 
Dichtung und täglich wanderte das Buch über die Straße hinüber und 
herüber. Den Kindern der beiden Häuser, die die Boten machen mußten, 
waren Nal und Damajanti vertraute Namen, lange bevor sie dem 
deutschen Volk bekannt wurden. Weil nun Pfaffs Jüngste auf die Welt 
kam, während ihres Vaters Gedanken auf Damajanti gerichtet waren, so 
erhielt das Kind den Namen Damajanti, den der Pfarrer nicht ohne 
Bedenken in das Kirchenbuch eintrug, doch wurde ihr zum täglichen 
Gebrauch neben diesem poetischen noch der gut bürgerliche Name 
Pauline beigelegt.
Die sieben Geschwister, in deren Kreis die kleine Pauline eintrat, waren 
aus drei Ehen zusammengekommen, denn sowohl Pfaff als seine Frau 
Luise geb. Plank waren vor dieser Ehe schon verheiratet gewesen. 
Sie beide stammten aus Württemberg, hatten sich dort schon als    
    
		
	
	
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