Burschen droben vernahm: Zurück, Soldat, oder der Spie? fliegt dir an den Kopf, da? du bei Nacht und Tag das Wiederkommen vergi?t.
Der Welsche stand wie angewurzelt und ma? den Weinhüter mit einem wütenden Blick.
Deutsche B?r! murmelte er zwischen den Z?hnen. Maledetto!--Aber noch konnte er sich nicht entschlie?en, umzukehren und sich vor den Augen seiner Sch?nen in so nachteiligem Licht zu zeigen. Diese stand, offenbar durch seine heftigen und ohnm?chtigen Geb?rden erg?tzt, gelassen neben ihm und lachte ohne jede Schonung. Aber dem Burschen oben erschien der Auftritt nichts weniger als lustig. In raschen S?tzen sprang er, durch schmale ?ffnungen der Lauben sich windend, den Abhang hinab, und ehe der Welsche sich besinnen konnte, sahen zwei funkelnde Augen unter dem wehenden Trutzhut ihm in das entf?rbte Gesicht.
Hast du Ohren, Kamerad? herrschte der Zornglühende ihn an. Wei?t nicht, da? der Weg hier für deinesgleichen verboten ist? Soll ich dir die Jacke vom Leibe rei?en, um ein Pfand zu behalten, welscher Fuchs? Hast wohl Weinbeeren vergessen zu Nacht, und kommst nun zur Marend, sie zu holen? Den Augenblick scher dich heim, oder-Die Hand weg! knirschte der Welsche, da er sich ungestüm gepackt und geschüttelt flühlte. H?tt' ich mein' sdégena-Wurm! rief der Jüngling. Bring nur deinen Degen mit das n?chste Mal, und dein Gewehr dazu; es w?r' doch ein Pfand, das der Müh' verlohnte. Aber nun beim Kreuz! fort mit dir, oder ich spie?e dich auf wie einen Frosch, und werfe dich in deinen Kasernenhof zurück, da? du das letzte Sto?gebet nimmer zu Ende beten sollst.
Damit schleuderte er den langen Gesellen einige Schritte weit fort, da? er, über einen Stein strauchelnd, in die Knie fiel. Im Augenblick war er wieder auf den Fü?en, und mit beiden F?usten wie ein Weib gegen den Feind drohend und eine Flut von welschen Flüchen hervorsprudelnd, wich er der Gewalt und trollte hinkend und oft zurückblickend im Schutz der Weiden dem nahen Stadttor zu.
Du hast's ihm aber arg gemacht, Andree, sagte die Blonde, indem sie dem geschlagenen Galan ganz kaltblütig nachblickte. Er hat so g'spa?iges Zeug geredt, da? ich immer hab' lachen müssen. Warum bist du gleich so wild worden?
Der Bruder gab keine Antwort, seine Gedanken waren noch bei seinem Zorn. 's ist noch nicht aus zwischen uns! sagte er vor sich hin. Er kommt mir schon wieder; meinetwegen! so heb' ich's ihm auf.--Moidi, fuhr er fort, pl?tzlich zu dem M?dchen gewendet, und du, immer noch das alte Lied? Wer mir aufspielt, dem tanz' ich? Sch?mst du dich nicht, so einem tückischen Teufel das Wort zu g?nnen und neben ihm her zu gehen? Wenn dir jeder recht ist, der dich lachen macht, so bleib weg von mir. Denn du wei?t wohl, das Lachen ist rar bei mir, wie der Schnee zu Pfingsten.
Das M?dchen war still geworden und sah mit zerstreutem Blick vor sich hin. Sie strich sich mit beiden flachen H?nden über das Haar, das von allen Seiten glatt über den Kopf zurückgek?mmt und im Nacken mit einem gro?en runden Kamm festgesteckt war, und ihr sehr zartgef?rbtes Gesicht r?tete sich vor Verlegenheit. Andree, sagte sie endlich, ohne ihn anzusehen, soll ich wieder gehn?
Nein, bleib! erwiderte er kurz. Bist du meinethalben gekommen?
Freilich, sagte sie eifrig, und wagte es jetzt erst, seinem Blick zu begegnen. Es ist ja schon eine Woche her, da? ich nicht habe abkommen k?nnen. Du l??t dich ja nimmer sehen. Die Mutter war eingeschlafen, es war so hei? in der Küche, da hab' ich gedacht, ich will einen Sprung hinaus tun, zu schauen, wie dir's geht. Und da, einen halben Weck hab' ich dir mitgebracht; der Hirzerfranz hat ihn mir gekauft, am Sonntag gestern, nach der Kirch'. Ich mag ihn nimmer, er ist soviel sü?.
Der Hirzerfranz? Was hat der dir zu schenken? Wenn's sein Vater wü?te, es g?be einen Teufelsl?rm. Hat er dich etwa auch zu lachen gemacht?
Der? Dem lacht's nur in der Tasche, wenn er mit seinen Gulden klappert. Auch war meine Mutter dabei, wei?t wohl; wen die anschaut, dem vergeht der Spa?, wie den M?usen, wenn sie die Katze spüren. Mich wundert's selbst, da? ich noch lustig sein kann. Aber ich w?r' l?ngst gestorben ohne das Lachen, so grauslich ist mir's manches Mal, mit ihr allein droben in der Hütte.
Sie schwiegen eine Weile.--Magst du den Wecken nicht? sagte das M?dchen. So leg' ich ihn da auf die Bank, er kommt schon nicht um. Aber da sind noch ein paar Feigen, von unserm Baum droben, die reifsten. Ich hab' sie für dich abgebrochen. Da! sie sind gut in der Hitze!
Ich dank' dir, Moidi, erwiderte er. Komm, wir wollen sie zusammen essen, droben im Schatten.
Er schritt voran die Weinbergsstufen hinauf, und sie folgte ihm, allerlei plaudernd, worauf er die Antwort schuldig blieb. Auf seinem alten Platz unter dem Rebendach warf er sich nieder, und sie setzte sich neben ihn auf den breiten Stein und n?tigte ihn, die Feigen

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