Deutschlands ��berhaupt f��r die ��brigen V?lker ertr?glich sei, denn die volkswirtschaftliche Verkn��pfung der L?nder f��hrte dazu, zu erkennen, dass die Zwangsarbeit eines Landes, auf den Weltmarkt gebracht, nur dazu f��hren kann, den gesamten Markt der Erde zu zerr��tten, und damit, wenn auch auf einer Seite Zahlungen erlangt werden, Nachteile f��r andere L?nder zu schaffen, die so erheblich sind, dass sie z. B. in England allein zu einer Arbeitslosigkeit von 2 Millionen Menschen f��hrten. Psychologisch also hat sich das Vorgehen der Regierung als richtig erwiesen. Es war vermieden worden, eine fruchtlose Diskussion auf den Grad einer theoretischen M?glichkeit zu beschr?nken. Es war die M?glichkeit dadurch geschaffen, lediglich die Tatsachen sprechen zu lassen; und die Sprache der Tatsachen ist so stark gewesen, dass heute fast in allen L?ndern ��bereinstimmend die Auffassung herrscht, dass das Reparationsproblem von neuem studiert werden muss. Es ist kein Tag vergangen, an dem das Studium des Reparationsproblems in der Welt geruht h?tte. In energischer Weise ist die englische Auffassung f��r erneute Pr��fung eingetreten, die Reparationskommission hat sich der Frage angenommen, und gerade in diesem Momente schweben die Verhandlungen dar��ber, auf welches Mass die Reparationen f��r das Jahr 1922 begrenzt werden sollen.
Mit dieser allgemeinen Auffassung der Regierung im Zusammenhang stand die praktische Politik, die sie im Laufe des Jahres verfolgt, und deren erste Etappe nach Wiesbaden f��hrte.
Die Aufgabe von Wiesbaden war eine doppelte. Es handelte sich zun?chst darum, ��berhaupt die M?glichkeit zu finden, wie erhebliche Zahlungen von einem Lande an ein anderes geleistet werden k?nnten; denn es war evident, dass es nicht m?glich war, Goldleistungen von Deutschland ins Ausland zu f��hren, soweit nicht eine erhebliche Aktivit?t der Handelsbilanz vorhanden gewesen w?re, und diese war nicht vorhanden. Es handelte sich also darum, Modalit?ten zu finden, um ��berhaupt dem Reparationsproblem eine Unterlage der Durchf��hrbarkeit zu geben. Der Begriff der Sachleistungen trat in den Vordergrund. Es wurde versucht, zun?chst mit Frankreich ein Abkommen der Sachleistungen zu schliessen und dieses Abkommen so einzurichten, dass der Strom an G��tern, der zu erwarten stand, in erster Linie dem Wiederaufbaugebiet zugef��hrt w��rde.
Daneben aber lag die zweite politische Aufgabe mit gr?sserer Wichtigkeit. Die Ankn��pfung der Reparationsbeziehungen zur ��brigen Welt war ��berhaupt nur denkbar, wenn zun?chst diejenigen Gebiete ber��cksichtigt wurden, die am schwersten unter den Zerst?rungen des Krieges gelitten hatten. Es ist eine europ?ische Notwendigkeit, dass die zerst?rten Gebiete Frankreichs wieder aufgebaut werden. Solange sie als W��steneien zwischen Deutschland und Frankreich liegen, bleiben sie ein Symbol der Spaltung zwischen den V?lkern. Immer wieder wird den Bewohnern dieser Gebiete Bitterkeit ins Gem��t gef��hrt, und die L?nder der Erde sehen in den zerst?rten Gebieten das Wahrzeichen eines noch nicht wiederhergestellten Friedens. Ich halte es f��r dringend n?tig, dass der Wiederaufbau der zerst?rten franz?sischen Gebiete sobald als m?glich erfolgt, und ich glaube, dass das Zentralproblem der ganzen Reparationen darin liegt, dass Deutschland sein m?glichstes tut, um diese Gebiete wiederherzustellen.
Die beiden Aufgaben wurden in Wiesbaden gestellt und gel?st. Es wurde ein Abkommen zwischen Deutschland und Frankreich hergestellt, das auch auf andere Staaten seine Anwendung finden konnte. Leider ist das Ergebnis von Wiesbaden zwar nicht, wie es w��nschenswert gewesen w?re, ein Friedenswerk nach aussen und innen gewesen. Nach aussen mehr als nach innen. Im Innern entfaltete sich eine heftige Agitation und Kontroverse gerade gegen die Sachleistungen. Mit wechselnden Argumenten ging man vor. Man behauptete, dass das Wiesbadener Abkommen das deutsche Volk zugrunde richtete, man behauptete, wir h?tten damit Frankreich eine Option auf unsere Konjunktur gegeben. Man behauptete, wir w?ren weit ��ber unsere Verpflichtungen von Versailles hinausgegangen. Jede dieser Behauptungen wurde widerlegt, aber sie wuchsen nach wie die K?pfe der Hydra, und es wurde offenkundig, dass es weniger die wirtschaftlichen als die politischen Bestrebungen waren, die die grosse Agitation gegen Wiesbaden hervorriefen. Das wurde deutlich in dem Augenblick, als man behauptete, das Wiesbadener Abkommen h?tte eine so schwere Spaltung zwischen Deutschland und England hervorgerufen, dass nunmehr England endg��ltig sich von jedem Interesse Deutschland gegen��ber losgesagt habe. Dass dies nicht der Fall war, wurde mir von englischer Seite best?tigt; Engl?nder hoher Stellung erkl?rten mir, dass sie in dem Wiesbadener Abkommen unseren ersten politischen Schritt zur Verwirklichung des Reparationsproblems erblickten. Sie gingen so weit, zu sagen, dass ohne das Abkommen von Wiesbaden diejenigen weiteren Entwicklungen nicht m?glich gewesen w?ren, die uns im Verlauf der Zeit nach Cannes f��hrten.
Die Konferenz in Cannes ist, meine Herren, wie Sie wissen, nicht bis zu ihrem letzten Ende gef��hrt worden. Sie wurde vorzeitig abgebrochen, durch innerpolitische franz?sische Verh?ltnisse, durch die Amtsniederlegung des franz?sischen Ministerpr?sidenten. Wir k?nnen nicht sagen, dass Cannes eine endg��ltige Regelung im Sinne einer gesamten Ordnung der Zukunft uns gegeben h?tte. Wir k?nnen aber auch nicht sagen, dass das Ergebnis von Cannes ein negatives gewesen sei. Es ist m?glich geworden, durch die Verhandlungen, die dort und zuvor in London stattgefunden haben, ein Abkommen zu pr?liminieren, wenigstens f��r das Jahr 1922, das heute noch nicht ganz geregelt ist, aber das

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