Woyzeck, by Georg Buchner 
 
The Project Gutenberg EBook of Woyzeck, by Georg Buchner (#2 in 
our series by Georg Buchner) 
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Title: Woyzeck 
Author: Georg Buchner 
Release Date: March, 2004 [EBook #5322] [Yes, we are more than one 
year ahead of schedule] [This file was first posted on July 1, 2002]
[Most recently updated August 4, 2002] 
Edition: 10 
Language: German 
Character set encoding: ISO-8859-1 
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK, WOYZECK 
*** 
 
This eBook was prepared by Gunther Olesch from a Project Gutenberg 
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Woyzeck 
Georg Büchner 
 
Vorbemerkung 
Dieses Stück ist ein Fragment. Es gibt keine einzig richtige 
Reihenfolge der einzelnen Szenen, denn sie sind weder nummeriert 
noch in Akte aufgeteilt. 
Die hier vorliegende Reihenfolge stimmt mit der Verfilmung mit Klaus 
Kinski in der Hauptrolle überein, vom Ende vielleicht einmal 
abgesehen. 
Das Stück spielt in Darmstadt, die Figuren sprechen größtenteils in 
dortigem Dialekt. Deshalb haben im Hochdeutschen grammatikalisch 
falsche Konstruktionen hier seine Richtigkeit. 
 
Personen
Woyzeck Marie Hauptmann Doktor Tamboumajour Unteroffizier 
Andres Margret Budenbesitzer Marktschreier Alter Mann mit 
Leierkasten Jude Wirt Erster Handwerksbursch Zweiter 
Handwerksbursch Käthe Narr Karl Grossmutter Erstes, zweites, drittes 
Kind erste, zweite Person Polizeikommissar 
Soldaten. Studenten. Burschen und Mädchen Kinder. Volk 
 
Woyzeck 
Beim Hauptmann 
[Hauptmann auf dem Stuhl, Woyzeck rasiert ihn.] 
HAUPTMANN: Langsam, Woyzeck, langsam; eins nach dem andern! 
Er macht mir ganz schwindlig. Was soll ich dann mit den 10 Minuten 
anfangen, die Er heut zu früh fertig wird? Woyzeck, bedenk Er, Er hat 
noch seine schönen dreißig Jahr zu leben, dreißig Jahr! Macht 
dreihundertsechzig Monate! und Tage! Stunden! Minuten! Was will Er 
denn mit der ungeheuren Zeit all anfangen? Teil Er sich ein, Woyzeck! 
WOYZECK: Jawohl, Herr Hauptmann. 
HAUPTMANN: Es wird mir ganz angst um die Welt, wenn ich an die 
Ewigkeit denke. Beschäftigung, Woyzeck, Beschäftigung! Ewig: das 
ist ewig, das ist ewig - das siehst du ein; nur ist es aber wieder nicht 
ewig, und das ist ein Augenblick, ja ein Augenblick - Woyzeck, es 
schaudert mich, wenn ich denke, daß sich die Welt in einem Tag 
herumdreht. Was 'n Zeitverschwendung! Wo soll das hinaus? Woyzeck, 
ich kann kein Mühlrad mehr sehen, oder ich werd melancholisch. 
WOYZECK: Jawohl, Herr Hauptmann. 
HAUPTMANN: Woyzeck, Er sieht immer so verhetzt aus! Ein guter 
Mensch tut das nicht, ein guter Mensch, der sein gutes Gewissen hat. - 
Red er doch was Woyzeck! Was ist heut für Wetter?
WOYZECK: Schlimm, Herr Hauptmann, schlimm: Wind! 
HAUPTMANN: Ich spür's schon. 's ist so was Geschwindes draußen: 
so ein Wind macht mir den Effekt wie eine Maus. - [Pfiffig:] Ich glaub', 
wir haben so was aus Süd-Nord? 
WOYZECK: Jawohl, Herr Hauptmann. 
HAUPTMANN: Ha, ha ha! Süd-Nord! Ha, ha, ha! Oh, Er ist dumm, 
ganz abscheulich dumm! - [Gerührt:] Woyzeck, Er ist ein guter Mensch 
--aber-- [Mit Würde:] Woyzeck, Er hat keine Moral! Moral, das ist, 
wenn man moralisch ist, versteht Er. Es ist ein gutes Wort. Er hat ein 
Kind ohne den Segen der Kirche, wie unser hocherwürdiger Herr 
Garnisionsprediger sagt - ohne den Segen der Kirche, es ist ist nicht 
von mir. 
WOYZECK: Herr Hauptmann, der liebe Gott wird den armen Wurm 
nicht drum ansehen, ob das Amen drüber gesagt ist, eh er gemacht 
wurde. Der Herr sprach: Lasset die Kleinen zu mir kommen. 
HAUPTMANN: Was sagt Er da? Was ist das für eine kuriose Antwort? 
Er macht mich ganz konfus mit seiner Antwort. Wenn ich sag': Er, so 
mein' ich Ihn, Ihn - 
WOYZECK: Wir arme Leut - Sehn Sie, Herr Hauptmann: Geld, Geld! 
Wer kein Geld hat - Da setz einmal eines seinesgleichen auf die Moral 
in der Welt! Man hat auch sein Fleisch und Blut. Unsereins ist doch 
einmal unselig in der und der andern Welt. Ich glaub', wenn wir in 
Himmel kämen, so müßten wir donnern helfen. 
HAUPTMANN: Woyzeck, Er hat keine Tugend! Er ist kein 
tugendhafter Mensch! Fleisch und Blut? Wenn ich am Fenster lieg', 
wenn's geregnet hat, und den weißen Strümpfen nachseh',    
    
		
	
	
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