The Project Gutenberg EBook of Roemische Elegien, by Johann 
Wolfgang Goethe (#33 in our series by Johann Wolfgang Goethe) 
Copyright laws are changing all over the world. Be sure to check the 
copyright laws for your country before downloading or redistributing 
this or any other Project Gutenberg eBook. 
This header should be the first thing seen when viewing this Project 
Gutenberg file. Please do not remove it. Do not change or edit the 
header without written permission. 
Please read the "legal small print," and other information about the 
eBook and Project Gutenberg at the bottom of this file. Included is 
important information about your specific rights and restrictions in how 
the file may be used. You can also find out about how to make a 
donation to Project Gutenberg, and how to get involved. 
**Welcome To The World of Free Plain Vanilla Electronic Texts** 
**eBooks Readable By Both Humans and By Computers, Since 
1971** 
*****These eBooks Were Prepared By Thousands of 
Volunteers!***** 
Title: Roemische Elegien 
Author: Johann Wolfgang Goethe 
Release Date: March, 2004 [EBook #5325]
[Yes, we are more than 
one year ahead of schedule]
[This file was first posted on July 1, 2002]
[Most recently updated August 4, 2002] 
Edition: 10 
Language: German 
Character set encoding: ISO-8859-1
0. START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK, ROEMISCHE 
ELEGIEN *** 
This eBook was prepared by Gunther Olesch from a source file 
available at Project Gutenberg of DE created by Gerd Bouillon. 
Johann Wolfgang Goethe 
Römische Elegien 
Wie wir einst so glücklich waren,
Müssens jetzt durch euch erfahren. 
1. 
Saget, Steine, mir an, o sprecht, ihr hohen Paläste!
Straßen, redet ein 
Wort! Genius, regst du dich nicht?
Ja, es ist alles beseelt in deinen 
heiligen Mauern,
Ewige Roma; nur mir schweiget noch alles so still.
O wer flüstert mir zu, an welchem Fenster erblick ich
Einst das 
holde Geschöpf, das mich versengend erquickt?
Ahn ich die Wege 
noch nicht, durch die ich immer und immer
Zu ihr und von ihr zu 
gehn, opfre die köstliche Zeit?
Noch betracht ich Kirch und Palast, 
Ruinen und Säulen,
Wie ein bedächtiger Mann schicklich die Reise 
benutzt.
Doch bald ist es vorbei: dann wird ein einziger Tempel
Amors Tempel nur sein, der den Geweihten empfängt.
Eine Welt 
zwar bist du, o Rom; doch ohne die Liebe
Wäre die Welt nicht die 
Welt, wäre denn Rom auch nicht Rom. 
2. 
Ehret, wen ihr auch wollt! Nun bin ich endlich geborgen!
Schöne 
Damen und ihr, Herren der feineren Welt,
Fraget nach Oheim und 
Vetter und alten Muhmen und Tanten,
Und dem gebundnen Gespräch 
folge das traurige Spiel.
Auch ihr übrigen fahret mir wohl, in großen 
und kleinen
Zirkeln, die ihr mich oft nah der Verzweiflung gebracht,
Wiederholet, politisch und zwecklos, jegliche Meinung,
Die den 
Wandrer mit Wut über Europa verfolgt.
So verfolgte das Liedchen
»Malbrough« den reisenden Briten
Einst von Paris nach Livorn, dann 
von Livorno nach Rom,
Weiter nach Napel hinunter, und wär er nach 
Smyrna gesegelt, Malbrough! empfing ihn auch dort, Malbrough! im 
Hafen das Lied. Und so mußt ich bis jetzt auf allen Tritten und 
Schritten
Schelten hören das Volk, schelten der Könige Rat.
Nun 
entdeckt ihr mich nicht sobald in meinem Asyle,
Das mir Amor der 
Fürst, königlich schützend, verlieh.
Hier bedecket er mich mit seinem 
Fittich; die Liebste
Fürchtet, römisch gesinnt, wütende Gallier nicht:
Sie erkundigt sich nie nach neuer Märe, sie spähet
Sorglich den 
Wünschen des Manns, dem sie sich eignete, nach. Sie ergötzt sich an 
ihm, dem freien, rüstigen Fremden,
Der von Bergen und Schnee, 
hölzernen Häusern erzählt;
Teilt die Flammen, die sie in seinem 
Busen entzündet,
Freut sich, daß er das Gold nicht wie der Römer 
bedenkt.
Besser ist ihr Tisch nun bestellt; es fehlet an Kleidern,
Fehlet am Wagen ihr nicht, der nach der Oper sie bringt.
Mutter und 
Tochter erfreun sich ihres nordischen Gastes,
Und der Barbare 
beherrscht römischen Busen und Leib. 
3. 
Laß dich, Geliebte, nicht reun, daß du mir so schnell dich ergeben! 
Glaub es, ich denke nicht frech, denke nicht niedrig von dir. Vielfach 
wirken die Pfeile des Amors: einige ritzen,
Und vom schleichenden 
Gift kranket auf Jahre das Herz.
Aber mächtig befiedert, mit frisch 
geschliffener Schärfe
Dringen die andern ins Mark, zünden behende 
das Blut.
In der heroischen Zeit, da Götter und Göttinnen liebten,
Folgte Begierde dem Blick, folgte Genuß der Begier.
Glaubst du, es 
habe sich lang die Göttin der Liebe besonnen, Als im Idäischen Hain 
einst ihr Anchises gefiel?
Hätte Luna gesäumt, den schönen Schläfer 
zu küssen,
O, so hätt ihn geschwind, neidend, Aurora geweckt.
Hero erblickte Leandern am lauten Fest, und behende
Stürzte der 
Liebende sich heiß in die nächtliche Flut.
Rhea Silvia wandert, die 
fürstliche Jungfrau, den Tiber,
Wasser zu schöpfen, hinab, und sie 
ergreifet der Gott.
So erzeugte die Söhne sich Mars! -- Die Zwillinge
tränket
Eine Wölfin, und Rom nennt sich die Fürstin der Welt. 
4. 
Fromm sind wir Liebende, still verehren wir alle Dämonen,
Wünschen uns jeglichen Gott, jegliche Göttin geneigt.
Und so 
gleichen wir euch, o römische Sieger! Den Göttern
Aller Völker der 
Welt bietet ihr Wohnungen an,
Habe sie schwarz und streng aus 
altem Basalt der Ägypter,
Oder ein Grieche sie weiß, reizend, aus 
Marmor geformt.
Doch verdrießet es nicht    
    
		
	
	
	Continue reading on your phone by scaning this QR Code
 
	 	
	
	
	    Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the 
Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.
	    
	    
