Pole Poppenspaeler [German, 
with accents] 
 
The Project Gutenberg EBook of Pole Poppensp„ler, by Theodor Storm 
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Title: Pole Poppensp„ler 
Author: Theodor Storm 
Release Date: September, 2005 [EBook #8919] [Yes, we are more than 
one year ahead of schedule] [This file was first posted on August 25, 
2003] 
Edition: 10
Language: German 
Character set encoding: ISO Latin-1 
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK POLE 
POPPENSP„LER *** 
 
Produced by Mike Pullen and Delphine Lettau. 
 
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POLE POPPENSPÄLER 
von THEODOR STORM 
Novelle (1874) 
 
Ich hatte in meiner Jugend einige Fertigkeit im Drechseln und 
beschäftigte mich sogar wohl etwas mehr damit, als meinen gelehrten 
Studien zuträglich war; wenigstens geschah es, daß mich eines Tags der 
Subrektor bei Rückgabe eines nicht eben fehlerlosen Exerzitiums 
seltsamerweise fragte, ob ich vielleicht wieder eine Nähschraube zu 
meiner Schwester Geburtstag gedrechselt hätte. Solch kleine Nachteile 
wurden indessen mehr als aufgewogen durch die Bekanntschaft mit 
einem trefflichen Manne, die mir infolge jener Beschäftigung zuteil 
wurde. Dieser Mann war der Kunstdrechsler und Mechanikus Paul
Paulsen, auch deputierter Bürger unserer Stadt. Auf die Bitte meines 
Vaters, der für alles, was er michunternehmen sah, eine gewisse 
Gründlichkeit forderte, verstand er sich dazu, mir die für meine kleinen 
Arbeiten erforderlichen Handgriffe beizubringen. 
Paulsen besaß mannigfache Kenntnisse und war dabei nicht nur von 
anerkannter Tüchtigkeit in seinem eignen Handwerk, sondern er hatte 
auch eine Einsicht in die künftige Entwicklung der Gewerke überhaupt, 
so daß bei manchem, was jetzt als neue Wahrheit verkündigt wird, mir 
plötzlich einfällt: das hat dein alter Paulsen ja schon vor vierzig Jahren 
gesagt. --Es gelang mir bald, seine Zuneigung zu erwerben, und er sah 
es gern, wenn ich noch außer den festgesetzten Stunden am Feierabend 
einmal zu ihm kam. Dann saßen wir entweder in der Werkstätte oder 
sommers--denn unser Verkehr hat jahrelang gedauert--auf der Bank 
unter der großen Linde seines Gärtchens. In den Gesprächen, die wir 
dabei führten, oder vielmehr, welche mein älterer Freund dabei mit mir 
führte, lernte ich Dinge kennen und auf Dinge meine Gedanken richten, 
von denen, so wichtig sie im Leben sind, ich später selbst in meinen 
Primaner-Schulbüchern keine Spur gefunden habe. 
Paulsen war seiner Abkunft nach ein Friese und der Charakter dieses 
Volksstammes aufs schönste in seinem Antlitz ausgeprägt; unter dem 
schlichten blonden Haar die denkende Stirn und die blauen sinnenden 
Augen; dabei hatte, vom Vater ererbt, seine Stimme noch etwas von 
dem weichen Gesang seiner Heimatsprache. 
Die Frau dieses nordischen Mannes war braun und von zartem 
Gliederbau, ihre Sprache von unverkennbar süddeutschem Klange. 
Meine Mutter pflegte von ihr zu sagen, ihre schwarzen Augen könnten 
einen See ausbrennen, in ihrer Jugend aber sei sie von seltener Anmut 
gewesen.--Trotz der silbernen Fädchen, die schon ihr Haar durchzogen, 
war auch jetzt die Lieblichkeit dieser Züge noch nicht verschwunden, 
und das der Jugend angeborene Gefühl für Schönheit veranlaßte mich 
bald, ihr, wo ich immer konnte, mit kleinen Diensten und 
Gefälligkeiten an die Hand zu gehen. 
"Da schau mir nur das Buberl", sagte sie dann wohl zu ihrem Mann; 
"Wirst doch nit eifersüchtig werden, Paul?" 
Dann lächelte Paul. Und aus ihren Scherzworten und aus seinem 
Lächeln sprach das Bewußtsein innigsten Zusammengehörens. 
Sie hatten außer einem Sohne, der damals in der Fremde war, keine
Kinder, und vielleicht war ich den beiden zum Teil deshalb so 
willkommen, zumal Frau Paulsen mir wiederholt versicherte, ich habe 
grad ein so lustigs Naserl wie ihr Joseph. Nicht verschweigen will    
    
		
	
	
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