The Project Gutenberg EBook of Japanischer Fruehling, by Hans 
Bethge 
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Title: Japanischer Fruehling 
Nachdichtungen Japanischer Lyrik 
Author: Hans Bethge 
Release Date: October, 2005 [EBook #9178]
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[This file was first posted on September 
11, 2003] 
Edition: 10 
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1 
0. START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK 
JAPANISCHER FRUEHLING *** 
Produced by Juliet Sutherland, Charlie Kirschner and Distributed 
Proofreaders 
JAPANISCHER FRÜHLING 
NACHDICHTUNGEN JAPANISCHER LYRIK 
HANS BETHGE 
DIE SEELE JAPANS 
WOMIT VERGLEICH ICH JAPANS SEELE WOHL
AM 
TREFFENDSTEN? MIT DEM GEHEIMEN DUFT
DER 
KIRSCHENBLÜTE. WENN DIE GOLDNE SONNE
DES 
MORGENS SIEGHAFT AUS DER DÄMMRUNG STEIGT 
MOTOORI NORINAGA 
DIE SCHÖNE NUNA-KAWA-HIME SPRICHT ZUM GOTT 
DER ACHTMALTAUSEND SPEERE 
AUS ARCHAISCHER ZEIT 
Wenn erst die Sonne hinterm Berg verschwand,
In rabenschwarzer 
Nacht komm ich heraus,
Und du wirst nahen wie die Morgenröte,
Mit Lächeln und mit strahlendem Gesicht.
Und deine Arme, die so 
schimmernd weiss
Wie Taku-Rinde glänzen, wirst du zärtlich
Auf 
meinen Busen legen, der dem Schnee
An Zartheit gleicht. Und eng 
verschlungen werden
Wir liegen und uns kosen und die Arme
Als 
Kissen unters Haupt uns betten, während
Die Schenkel nahe 
beieinander ruhn. 
Sprich mir von Liebessehnsucht nicht zu sehr,
Du grosser Gott der
achtmaltausend Speere! 
Wenn erst die Sonne hinterm Berg verschwand,
Komm ich heraus. 
DIE WARTENDE 
KAISERIN IWA NO HIME 
Bis dass der weisse Reif des Alters sich
Auf meine rabenschwarzen 
Haare legt.
Will ich mein ganzes langes Leben durch
Nichts weiter 
tun als warten, warten, warten
Auf dich, den meine ganze Seele liebt. 
LIEBESWERBUNG 
KAISER YURYAKU 
Du schönes, schlankes Mädchen mit dem Korbe,
Du schönes, 
schlankes Mädchen mit dem Spaten,
Das dort am Hügel emsig 
Kräuter pflückt! 
Sag mir, wo ragt dein Haus, ich bitte dich,
Und nenne deinen Namen 
mir! Im ganzen,
Vom Himmel treu geliebten Lande Japan. 
Bin ich der Herrscher! Und mein Herz wünschtinnig.
Dich als 
Gemahlin heimzuführen, Holde!
Ich bitte dich, wer bist du,--sag es 
mir! 
DER GLÜCKLICHE 
MUNETO 
Ihr sagt, dass ich ein Wilder sei. Nun gut.
Ich bin den Vögeln im 
Gebüsch befreundet
Und kenne alle Bäume. Und die Blumen. 
Auf bunter Bergflur blühen nur für mich,
Und das Geraun des Waldes 
kündet mir
Geheimnisvoll die Wunder der Natur.
Ja, ich bin reich! Dich neid ich nimmermehr,
Geschmeidiger 
Hofmann in dem seidnen Kleide,
Denn du hast nichts, was meinem 
Glücke gleicht. 
IN ERWARTUNG 
PRINZESSIN NUKADA 
Ich wartete auf dich, von Sehnsucht fast
Verzehrt,--da, ein Geräusch: 
du nahst! du nahst! 
Zu früh gejubelt, sehnsuchtsbanges Herz!
Es war der trügerische 
Wind des Herbstes,
Der raschelnd durch den Bambusvorhang fuhr. 
DAS ELEND DER WELT 
OKURA 
Die Welt ist elend, jammervoll
Und nimmer wert, dass wir sie lieben.
O weh, dass ich kein Vogel bin!
Ich wünschte, dass ich Flügel 
hätte,
Um ihr für immer zu entfliehn. 
EINSAM 
HITOMARO 
Trostlos, allein zu schlafen diese Nacht,
Die endlos lang ist, wie der 
lange Schweif
Des Goldfasanen, dessen helle Stimme
Ich von dem 
Berg herüberklingen höre. 
DIE GELIEBTE IM SEGELBOOT 
HITOMARO 
Rings um die Küste braut der Morgennebel
Und hüllt in graue 
Dämmerung Land und Meer.
Mit neidischem Sinn verbirgt er meinen Augen
Das Segelboot, nach 
dem mein Herz sich sehnt. 
Voll unruhvollen Klopfens: denn ich weiss,
Dass meine Liebste darin 
kommen wird. 
KRIEGSZUG 
HITOMARO 
Da tat der Held das Schwert um seinen Leib
Und nahm den Bogen in 
die feste Hand
Und schritt dem Heer des Kaisers stolz voran. 
Und alle Trommeln fingen an zu dröhnen
Wie Donnergroll, und die 
Drommeten klangen,
Dass man erschrak wie vor des Tigers Schrei.
Und hoch wie Feuerzungen flatterten
Die Fahnen,--ja, wie Feuer auf 
dem Felde
In Frühlingsnächten, von dem Wind entfacht,
So lohten 
flammend sie zum Himmel auf.
Und in der Hand der Krieger 
schwirrten jetzt
So fürchterlich die Bogen, dass man glaubte,
Ein 
grimmer Sturmwind jage mit Gebrüll
Durch den verschneiten 
winterlichen Wald;
Und so wie wilder Schneefall in der Luft
Sich 
ineinander schüttet,--also schwirrten
Die Pfeile durcheinander, dicht 
an dicht. 
TRÜBES LIED 
OZI 
Die Blüten rieseln nieder. Dichter Nebel
Verbirgt den See. Die 
wilden Gänse rufen
Erschreckt am heiligen Teich von Iware. 
Düstere Träume schatten um mein Haupt.
Mein Herz ist schwer. 
Wenn übers Jahr die Gänse
Von neuem rufen, hör ich sie nicht mehr. 
AN DEN SCHNEE
KAISER MOMMU 
Die Wolken sind von Flocken ganz erfüllt,
Der Wald scheint voll von 
weissen Weidenkätzchen,
Das ganze Firmament ist schimmernd hell,
Vom Wind getrieben weht der Schnee am    
    
		
	
	
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