Die Regentrude, by Theodor 
Storm 
 
The Project Gutenberg EBook of Die Regentrude, by Theodor Storm 
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Title: Die Regentrude 
Author: Theodor Storm 
Release Date: September, 2005 [EBook #8923] [This file was first
posted on August 25, 2003] 
Edition: 10 
Language: German 
Character set encoding: ISO-8859-1 
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK, DIE 
REGENTRUDE *** 
 
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Die Regentrude 
Theodor Storm 
 
Einen so heißen Sommer, wie nun vor hundert Jahren, hat es seitdem 
nicht wieder gegeben. Kein Grün fast war zu sehen; zahmes und wildes 
Getier lag verschmachtet auf den Feldern.
Es war an einem Vormittag. Die Dorfstraßen standen leer; wer nur 
konnte, war ins Innerste der Häuser geflüchtet; selbst die Dorfkläffer 
hatten sich verkrochen. Nur der dicke Wiesenbauer stand breitspurig in 
der Torfahrt seines stattlichen Hauses und rauchte im Schweiße seines 
Angesichts aus seinem großen Meerschaumkopfe. Dabei schaute er 
schmunzelnd einem mächtigen Fuder Heu entgegen, das eben von 
seinen Knechten in die Diele gefahren wurde.--Er hatte vor Jahren eine 
bedeutende Fläche sumpfigen Wiesenlandes um einen geringen Preis 
erworben, und die letzten dürren Jahre, welche auf den Feldern seiner 
Nachbarn das Gras versengten, hatten ihm die Scheuern mit duftendem 
Heu und den Kasten mit blanken Krontalern gefüllt. 
So stand er auch jetzt und rechnete, was bei den immer steigenden 
Preisen der Überschuß der Ernte für ihn einbringen könne. "Sie kriegen 
alles nichts", murmelte er, indem er die Augen mit der Hand 
beschattete und zwischen den Nachbarsgehöften hindurch in die 
flimmernde Ferne schaute; "es gibt gar keinen Regen mehr in der 
Welt." Dann ging er an den Wagen, der eben abgeladen wurde; er 
zupfte eine Handvoll Heu heraus, führte es an seine breite Nase und 
lächelte so verschmitzt, als wenn er aus dem kräftigen Duft noch einige 
Krontaler mehr herausriechen könne. 
In demselben Augenblicke war eine etwa fünfzigjährige Frau ins Haus 
getreten. Sie sah blaß und leidend aus, und bei dem schwarzseidenen 
Tuche, das sie um den Hals gesteckt trug, trat der bekümmerte 
Ausdruck ihres Gesichtes nur noch mehr hervor. "Guten Tag, Nachbar", 
sagte sie, indem sie dem Wiesenbauer die Hand reichte, "ist das eine 
Glut; die Haare brennen einem auf dem Kopfe!" 
"Laß brennen, Mutter Stine, laß brennen", erwiderte er, "seht nur das 
Fuder Heu an! Mir kann's nicht zu schlimm werden!" 
"Ja, ja, Wiesenbauer, Ihr könnt schon lachen; aber was soll aus uns 
andern werden, wenn das so fortgeht!" 
Der Bauer drückte mit dem Daumen die Asche in seinen Pfeifenkopf 
und stieß ein paar mächtige Dampfwolken in die Luft. "Seht Ihr", sagte 
er, "das kommt von der Überklugheit. Ich hab's ihm immer gesagt; aber
Euer Seliger hat's allweg besser verstehen wollen. Warum mußte er all 
sein Tiefland vertauschen! Nun sitzt Ihr da mit den hohen Feldern, wo 
Eure Saat verdorrt und Euer Vieh verschmachtet." 
Die Frau seufzte. 
Der dicke Mann wurde plötzlich herablassend. "Aber, Mutter Stine", 
sagte er, "ich merke schon, Ihr seid nicht von ungefähr hergekommen; 
schießt nur immer los, was Ihr auf dem Herzen habt!" 
Die Witwe blickte zu Boden. "Ihr wißt wohl", sagte sie, "die fünfzig 
Taler, die Ihr mir geliehen, ich soll sie auf Johanni zurückzahlen, und 
der Termin ist vor der Tür." 
Der Bauer legte seine fleischige Hand auf ihre Schulter. "Nun macht 
Euch keine Sorge, Frau! Ich brauche das Geld nicht; ich bin nicht der 
Mann, der aus der Hand in den Mund lebt. Ihr könnt mir Eure 
Grundstücke dafür    
    
		
	
	
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