Meere, Gott und die heilge Jungfrau f��hrt euch an!" Und schnell dem Fahnentr?ger aus der Hand Ri? sie die Fahn und vor dem Zuge her Mit k��hnem Anstand schritt die M?chtige. Wir, stumm vor Staunen, selbst nicht wollend, folgen Der hohen Fahn und ihrer Tr?gerin, Und auf den Feind gerad an st��rmen wir. Der, hochbetroffen, steht bewegungslos Mit weitge?ffnet starrem Blick das Wunder Anstaunend, das sich seinen Augen zeigt-- Doch schnell, als h?tten Gottes Schrecken ihn Ergriffen, wendet er sich um Zur Flucht, und Wehr und Waben von sich werdend Entschart das ganze Heer sich im Gefilde, Da hilft kein Machtwort, keines F��hrers Ruf, Vor Schrecken sinnlos, ohne r��ckzuschaun, St��rzt Mann und Ro? sich in des Flusses Bette, Und l??t sich w��rgen ohne Widerstand, Ein Schlachten wars, nicht eine Schlacht zu nennen! Zweitausend Feinde deckten das Gefild, Die nicht gerechnet, die der Flu? verschlang, Und von den Unsern ward kein Mann vermi?t.
KARL. Seltsam bei Gott! h?chst wunderbar und seltsam!
SOREL. Und eine Jungfrau wirkte dieses Wunder? Wo kam sie her? Wer ist sie?
RAOUL. Wer sie sei, Will sie allein dem K?nig offenbaren. Sie nennt sich eine Seherin und Gotts Gesendete Prophetin, und verspricht Orleans zu retten, eh der Mond noch wechselt. Ihr glaubt das Volk und d��rstet nach Gefechten. Sie folgt dem Heer, gleich wird sie selbst hiersein. (Man h?rt Glocken und Geklirr von Waffen, die aneinandergeschlagen werden) H?rt ihr den Auflauf? Das Gel?ut der Glocken? Sie ists, das Volk begr��?t die Gottgesandte.
KARL (zu Du Chatel). F��hrt sie herein-- (zum Erzbischof) Was soll ich davon denken! Ein M?dchen bringt mir Sieg und eben jetzt, Da nur ein G?tterarm mich retten kann! Das ist nicht in dem Laufe der Natur, Und darf ich--Bischof, darf ich Wunder glauben?
VIELE STIMMEN (hinter der Szene). Heil, Heil der Jungfrau, der Erretterin!
KARL. Sie kommt! (Zu Dunois) Nehmt meinen Platz ein, Dunois! Wir wollen dieses Wunderm?dchen pr��fen, Ist sie begeistert und von Gott gesandt, Wird sie den K?nig zu entdecken wissen.
(Dunois setzt sich, der K?nig steht zu seiner Rechten, neben ihm Agnes Sorel, der Erzbischof mit den ��brigen gegen��ber, da? der mittlere Raum leer bleibt)
ERSTER AUFZUG
Zehnter Auftritt
Die Vorigen. Johanna begleitet von den Ratsherren und vielen Rittern, welche den Hintergrund der Szene anf��llen; mit edelm Anstand tritt sie vorw?rts, und schaut die Umstehenden der Reihe nach an
DUNOIS (nach einer tiefen feierlichen Stille). Bist du es, wunderbares M?dchen--
JOHANNA (unterbricht ihn, mit Klarheit und Hoheit ihn anschauend). Bastard von Orleans! Du willst Gott versuchen! Steh auf von diesem Platz, der dir nicht ziemt, An diesen Gr??eren bin ich gesendet. (Sie geht mit entschiedenem Schritt auf den K?nig zu, beugt ein Knie vor ihm und steht sogleich wieder auf, zur��cktretend. Alle Anwesenden dr��cken ihr Erstaunen aus. Dunois verl??t seinen Sitz und es wird Raum vor dem K?nig)
KARL. Du siehst mein Antlitz heut zum erstenmal, Von wannen kommt dir diese Wissenschaft?
JOHANNA. Ich sah dich, wo dich niemand sah als Gott. (Sie n?hert sich dem K?nig und spricht geheimnisvoll) In j��ngst verwichner Nacht, besinne dich! Als alles um dich her in tiefem Schlaf Begraben lag, da standst du auf von deinem Lager, Und tatst ein br��nstiges Gebet zu Gott. La? die hinausgehn und ich nenne dir Den Inhalt des Gebets.
KARL. Was ich dem Himmel Vertraut, brauch ich vor Menschen nicht zu bergen. Entdecke mir den Inhalt meines Flehns, So zweifl ich nicht mehr, da? dich Gott begeistert.
JOHANNA. Es waren drei Gebete, die du tatst, Gib wohl acht, Dauphin, ob ich dir sie nenne! Zum ersten flehtest du den Himmel an, Wenn unrecht Gut an dieser Krone hafte, Wenn eine andre schwere Schuld, noch nicht Geb��?t, von deiner V?ter Zeiten her, Diesen tr?nenvollen Krieg herbeigerufen, Dich zum Opfer anzunehmen f��r dein Volk, Und auszugie?en auf dein einzig Haupt Die ganze Schale seines Zorns.
KARL (tritt mit Schrecken zur��ck). Wer bist du, m?chtig Wesen? Woher kommst du? (Alle zeigen ihr Erstaunen)
JOHANNA. Du tatst dem Himmel diese zweite Bitte. Wenn es sein hoher Schlu? und Wille sei, Das Szepter deinem Stamme zu entwinden, Dir alles zu entziehn, was deine V?ter, Die K?nige in diesem Reich besa?en, Drei einzge G��ter flehtest du ihn an Dir zu bewahren, die zufriedne Brust, Des Freundes Herz und deiner Agnes Liebe. (K?nig verbirgt das Gesicht heftig weinend, gro?e Bewegung des Erstaunens unter den Anwesenden. Nach einer Pause) Soll ich dein dritt Gebet dir nun noch nennen?
KARL. Genug! Ich glaube dir! Soviel vermag Kein Mensch! Dich hat der h?chste Gott gesendet.
ERZBISCHOF. Wer bist du heilig wunderbares M?dchen! Welch gl��cklich Land gebar dich? Sprich! Wer sind Die gottgeliebten Eltern, die dich zeugten?
JOHANNA. Ehrw��rdger Herr, Johanna nennt man mich, Ich bin nur eines Hirten niedre Tochter Aus meines K?nigs Flecken Dom Remi, Der in dem Kirchensprengel liegt von Tour Und h��tete die Schafe meines Vaters Von Kind auf--Und ich h?rte viel und oft Erz?hlen von dem fremden Inselvolk, Das ��ber Meer gekommen, uns zu Knechten Zu

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