Die Juden

Gotthold Ephraim Lessing
Die Juden [German, with
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Title: Die Juden Ein Lustspiel in einem Aufzuge verfertiget im Jahre
1749.
Author: Gotthold Ephraim Lessing
Release Date: October, 2005 [EBook #9110] [Yes, we are more than
one year ahead of schedule] [This file was first posted on September 7,
2003]

Edition: 10
Language: German
Character set encoding: ISO Latin-1
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Produced by Mike Pullen and Delphine Lettau.

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DIE JUDEN
von GOTTHOLD EPHRAIM LESSING
Ein Lustspiel in einem Aufzuge Verfertiget im Jahre 1749.
Personen:
Michel Stich Martin Krumm Ein Reisender Christoph, dessen
Bedienter Der Baron Ein junges Fräulein, dessen Tochter Lisette

Erster Auftritt
Michel Stich. Martin Krumm.
Martin Krumm. Du dummer Michel Stich!
Michel Stich. Du dummer Martin Krumm!

Martin Krumm. Wir wollen's nur gestehen, wir sind beide erzdumm
gewesen. Es wäre ja auf einen nicht angekommen, den wir mehr
totgeschlagen hätten!
Michel Stich. Wie hätten wir es aber klüger können anfangen? Waren
wir nicht gut vermummt? war nicht der Kutscher auf unsrer Seite?
konnten wir was dafür, daß uns das Glück so einen Querstrich machte?
Habe ich doch vielhundertmal gesagt: das verdammte Glücke! ohne das
kann man nicht einmal ein guter Spitzbube sein.
Martin Krumm. Je nu, wenn ich's beim Lichte besehe, so sind wir kaum
dadurch auf ein paar Tage länger dem Stricke entgangen.
Michel Stich. Ah, es hat sich was mit dem Stricke! Wenn alle Diebe
gehangen würden, die Galgen müßten dichter stehn. Man sieht ja kaum
aller zwei Meilen einen; und wo auch einer steht, steht er meist leer. Ich
glaube, die Herren Richter werden, aus Höflichkeit, die Dinger gar
eingehen lassen. Zu was sind sie auch nütze? Zu nichts, als aufs
höchste, daß unsereiner, wenn er vorbeigeht, die Augen zublinzt.
Martin Krumm. Oh! das tu ich nicht einmal. Mein Vater und mein
Großvater sind daran gestorben, was will ich's besser verlangen? Ich
schäme mich meiner Eltern nicht.
Michel Stich. Aber die ehrlichen Leute werden sich deiner schämen.
Du hast noch lange nicht so viel getan, daß man dich für ihren rechten
und echten Sohn halten kann.
Martin Krumm. Oh! denkst du denn, daß es deswegen unserm Herrn
soll geschenkt sein? Und an dem verzweifelten Fremden, der uns so
einen fetten Bissen aus dem Munde gerissen hat, will ich mich gewiß
auch rächen. Seine Uhr soll er so richtig müssen dalassen--Ha! sieh, da
kömmt er gleich. Hurtig geh fort! ich will mein Meisterstück machen.
Michel Stich. Aber halbpart! halbpart!

Zweiter Auftritt
Martin Krumm. Der Reisende.
Martin Krumm. Ich will mich dumm stellen.--Ganz dienstwilliger
Diener, mein Herr,--ich werde Martin Krumm heißen, und werde, auf
diesem Gute hier, wohlbestallter Vogt sein.
Der Reisende. Das glaube ich Euch, mein Freund. Aber habt Ihr nicht
meinen Bedienten gesehen?
Martin Krumm. Ihnen zu dienen, nein; aber ich habe wohl von Dero

preiswürdigen Person sehr viel Gutes zu hören die Ehre gehabt. Und es
erfreut mich also, daß ich die Ehre habe, die Ehre Ihrer Bekanntschaft
zu genießen. Man sagt, daß Sie unsern Herrn gestern abends, auf der
Reise, aus einer sehr gefährlichen Gefahr sollen gerissen haben. Wie
ich nun nicht anders kann, als mich des Glücks meines Herrn zu
erfreuen, so erfreu ich mich--
Der Reisende. Ich errate, was Ihr wollt; Ihr wollt Euch bei mir
bedanken, daß
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