Die Juden [German, with 
accents] 
 
The Project Gutenberg EBook of Die Juden, by Gotthold Ephraim 
Lessing Copyright laws are changing all over the world. Be sure to 
check the copyright laws for your country before downloading or 
redistributing this or any other Project Gutenberg eBook. 
This header should be the first thing seen when viewing this Project 
Gutenberg file. Please do not remove it. Do not change or edit the 
header without written permission. 
Please read the "legal small print," and other information about the 
eBook and Project Gutenberg at the bottom of this file. Included is 
important information about your specific rights and restrictions in how 
the file may be used. You can also find out about how to make a 
donation to Project Gutenberg, and how to get involved. 
**Welcome To The World of Free Plain Vanilla Electronic Texts** 
**eBooks Readable By Both Humans and By Computers, Since 
1971** 
*****These eBooks Were Prepared By Thousands of 
Volunteers!***** 
Title: Die Juden Ein Lustspiel in einem Aufzuge verfertiget im Jahre 
1749. 
Author: Gotthold Ephraim Lessing 
Release Date: October, 2005 [EBook #9110] [Yes, we are more than 
one year ahead of schedule] [This file was first posted on September 7, 
2003]
Edition: 10 
Language: German 
Character set encoding: ISO Latin-1 
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK DIE JUDEN 
*** 
 
Produced by Mike Pullen and Delphine Lettau. 
 
This Etext is in German. 
We are releasing two versions of this Etext, one in 7-bit format, known 
as Plain Vanilla ASCII, which can be sent via plain email-- and one in 
8-bit format, which includes higher order characters-- which requires a 
binary transfer, or sent as email attachment and may require more 
specialized programs to display the accents. This is the 8-bit version. 
This book content was graciously contributed by the Gutenberg 
Projekt-DE. That project is reachable at the web site 
http://gutenberg.spiegel.de/. 
Dieses Buch wurde uns freundlicherweise vom "Gutenberg 
Projekt-DE" zur Verfügung gestellt. Das Projekt ist unter der 
Internet-Adresse http://gutenberg.spiegel.de/ erreichbar. 
 
DIE JUDEN 
von GOTTHOLD EPHRAIM LESSING 
Ein Lustspiel in einem Aufzuge Verfertiget im Jahre 1749. 
Personen: 
Michel Stich Martin Krumm Ein Reisender Christoph, dessen 
Bedienter Der Baron Ein junges Fräulein, dessen Tochter Lisette 
 
Erster Auftritt 
Michel Stich. Martin Krumm. 
Martin Krumm. Du dummer Michel Stich! 
Michel Stich. Du dummer Martin Krumm!
Martin Krumm. Wir wollen's nur gestehen, wir sind beide erzdumm 
gewesen. Es wäre ja auf einen nicht angekommen, den wir mehr 
totgeschlagen hätten! 
Michel Stich. Wie hätten wir es aber klüger können anfangen? Waren 
wir nicht gut vermummt? war nicht der Kutscher auf unsrer Seite? 
konnten wir was dafür, daß uns das Glück so einen Querstrich machte? 
Habe ich doch vielhundertmal gesagt: das verdammte Glücke! ohne das 
kann man nicht einmal ein guter Spitzbube sein. 
Martin Krumm. Je nu, wenn ich's beim Lichte besehe, so sind wir kaum 
dadurch auf ein paar Tage länger dem Stricke entgangen. 
Michel Stich. Ah, es hat sich was mit dem Stricke! Wenn alle Diebe 
gehangen würden, die Galgen müßten dichter stehn. Man sieht ja kaum 
aller zwei Meilen einen; und wo auch einer steht, steht er meist leer. Ich 
glaube, die Herren Richter werden, aus Höflichkeit, die Dinger gar 
eingehen lassen. Zu was sind sie auch nütze? Zu nichts, als aufs 
höchste, daß unsereiner, wenn er vorbeigeht, die Augen zublinzt. 
Martin Krumm. Oh! das tu ich nicht einmal. Mein Vater und mein 
Großvater sind daran gestorben, was will ich's besser verlangen? Ich 
schäme mich meiner Eltern nicht. 
Michel Stich. Aber die ehrlichen Leute werden sich deiner schämen. 
Du hast noch lange nicht so viel getan, daß man dich für ihren rechten 
und echten Sohn halten kann. 
Martin Krumm. Oh! denkst du denn, daß es deswegen unserm Herrn 
soll geschenkt sein? Und an dem verzweifelten Fremden, der uns so 
einen fetten Bissen aus dem Munde gerissen hat, will ich mich gewiß 
auch rächen. Seine Uhr soll er so richtig müssen dalassen--Ha! sieh, da 
kömmt er gleich. Hurtig geh fort! ich will mein Meisterstück machen. 
Michel Stich. Aber halbpart! halbpart! 
 
Zweiter Auftritt 
Martin Krumm. Der Reisende. 
Martin Krumm. Ich will mich dumm stellen.--Ganz dienstwilliger 
Diener, mein Herr,--ich werde Martin Krumm heißen, und werde, auf 
diesem Gute hier, wohlbestallter Vogt sein. 
Der Reisende. Das glaube ich Euch, mein Freund. Aber habt Ihr nicht 
meinen Bedienten gesehen? 
Martin Krumm. Ihnen zu dienen, nein; aber ich habe wohl von Dero
preiswürdigen Person sehr viel Gutes zu hören die Ehre gehabt. Und es 
erfreut mich also, daß ich die Ehre habe, die Ehre Ihrer Bekanntschaft 
zu genießen. Man sagt, daß Sie unsern Herrn gestern abends, auf der 
Reise, aus einer sehr gefährlichen Gefahr sollen gerissen haben. Wie 
ich nun nicht anders kann, als mich des Glücks meines Herrn zu 
erfreuen, so erfreu ich mich-- 
Der Reisende. Ich errate, was Ihr wollt; Ihr wollt Euch bei mir 
bedanken, daß    
    
		
	
	
	Continue reading on your phone by scaning this QR Code
 
	 	
	
	
	    Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the 
Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.
	    
	    
