in Bewegung gesezt, und ihr k?nnt aus uns machen was ihr wollt. Kommt also wieder mit mir hinein, mein lieber Bruder; tr?stet meine Schwester, thut freundlich mit ihr, nennt sie euer Weib; wenn es auch nur?Schmeicheley ist, so dient es doch zu ihrer Beruhigung.
{ed.-* Ein Wortspiel mit dem Wort Spring, welches Frühling, und Quelle hei?t.}
Antipholis von Syracus.?Anmuthsvolle Gebieterin, (keinen andern Namen wei? ich euch nicht zu geben, noch begreiff ich, durch was für ein Wunderwerk ihr den meinigen entdekt habt,) eure Sch?nheit und diese Probe eurer Wissenschaft beweisen beyde, da? ihr eher irgend eine Gottheit als ein irdisches Wesen seyd; lehre mich, sch?nste Gestalt, wie ich denken und wie ich reden soll; entfalte vor meinen zu groben irdischen, in Irrthum eingehüllten Sinnen, den geheimnisvollen Inhalt deiner Reden--Warum bemüht ihr euch so sehr, mich in einem unbekannten Feld irre zu führen?Seyd ihr eine G?ttin?Wollt ihr mich neu erschaffen?So verwandelt mich dann, ich unterwerffe mich eurer Macht. Aber so lang ich ich selbst bin, wei? ich gewi?, und es ist umsonst die lautre Wahrheit meiner Seele einer Falschheit anzuklagen, da? eure weinende Schwester mein Weib nicht ist, und da? ich keine von diesen Pflichten ihr schuldig bin, die ihr mir einsch?rfet. Warum wollt ihr mich dann n?thigen sie zu lieben, da mein Herz weit st?rker, weit st?rker zu euch gezogen wird?O, loke mich nicht, holdes Meer-M?dchen, durch dein Zauberlied, um in der Thr?nenfluth deiner Schwester mich zu ertr?nken; sing' für dich selbst, Syrene, und ich bin lauter Liebe; spreite deine goldnen Loken über die Silberwellen, und ich will sie zu meinem Bette machen, und da ligen, und den Tod, den du mir geben wirst, mit Entzüken annehmen.
Luciana.?Wie, seyd ihr wahnwizig, da? ihr so schw?rmt?
Antipholis von Syracus.?Nicht wahnwizig, aber geblendet; wie, wei? ich selbst nicht.
Luciana.?Der Fehler ligt in euern Augen.
Antipholis von Syracus.?Weil ich zu lang, o sch?ne Sonne, in eure Stralen schaute.
Luciana.?Schaut wohin ihr sollt, das wird euer Gesicht wieder aufkl?ren.
Antipholis von Syracus.?Das ist soviel, meine süsse Liebe, als ob ihr mir bef?hlet, in die Nacht zu schauen.
Luciana.?Warum nennt ihr mich, Liebe?Nennt meine Schwester so.
Antipholis von Syracus.?Deiner Schwester Schwester.
Luciana.?Das ist meine Schwester.
Antipholis.?Nein, das bist du selbst, die bessere Helfte des meinigen, das Auge meiner Augen, und meines Herzens theureres Herz; meine Nahrung, mein Glük und mein Anspruch an den Himmel.
Luciana.?Alles di? ist meine Schwester, oder sollt es doch seyn.
Antipholis von Syracus.?Nenne dich selbst Schwester, meine Liebe, denn ich meyne dich; dich will ich lieben, und mit dir mein Leben leben. Du hast noch keinen Mann; ich noch kein Weib; gieb mir deine Hand.
Luciana.?O, sachte, mein Herr, haltet noch ein wenig ein; ich will nur vorher meine Schwester holen, damit sie ihre Einwilligung geben kan.
(Luciana geht ab.)
Dritte Scene.?(Dromio von Syracus, (über die Bühne lauffend.)
Antipholis von Syracus.?He, holla, Dromio, wohin laufst du so eilig?
Dromio von Syracus.?Kennt ihr mich dann, Herr?Bin ich Dromio?Bin ich euer Knecht?Bin ich ich selbst?
Antipholis von Syracus.?Du bist Dromio, mein Knecht, und du selbst.
Dromio von Syracus.?Ich bin ein Esel, eines Weibes Mann, und ausser mir selbst.
Antipholis von Syracus.?Was für eines Weibes Mann, und wie ausser dir selbst?
Dromio von Syracus.?Meiner Six, Herr, in so fern ich ausser mir selbst bin, geh?r' ich einem Weib an; einer, die Ansprüche an mich macht, die mir?allenthalben nachl?uft, und mich haben will.
Antipholis von Syracus.?Was für Ansprüche macht sie an dich?
Dromio von Syracus.?Sapperment, Herr, so einen Anspruch wie ihr auf euer Pferd machen k?nnt; einen recht bestialischen Anspruch; denn ich mü?te nichts geringere als ein Stier seyn, wenn ihr Anspruch gültig w?re, so ?hnlich ist sie einer Kuh aus Flandern.
Antipholis von Syracus.?Wer ist es dann?
Dromio von Syracus.?Eine sehr respectable Person, Herr; eine Person, von der man nicht reden darf, ohne zu sagen: Mit Respect. Ich mache nur ein sehr mageres Glük, wenn ich den Handel eingehe, und doch ist sie eine erstaunlich fette Parthey.
Antipholis von Syracus.?Was meynst du damit?
Dromio von Syracus.?Sapperment, Herr, sie ist das Küchen-Mensch und lauter Schmeer; ich wü?te nicht was man aus ihr machen k?nnte als eine Lampe, um bey ihrem eignen Licht vor ihr davon zu lauffen. Ich steh' euch dafür, ihre Lumpen und das Talg darinn, würden einen Lapl?ndischen Winter lang brennen.
Antipholis.?Wie hei?t sie?
Dromio von Syracus.?Nell, Herr--Aber ihr Name, Herr, und drey Viertel, (das ist eine Ell und drey Viertel,) reichte noch lange nicht zu, sie von einer Hüfte zur andern auszumessen.
Antipholis.?Sie ist also r?sonnabel breit?
Dromio von Syracus.?Nicht l?nger vom Kopf zum Fu? als von einer Hüfte zur andern; sie ist rund wie ein Globus: Ich wollte L?nder auf ihr finden.
Antipholis.?Wo wolltest du zum Exempel Irrland finden?
Dromio von Syracus*.?{ed.-* Der Leser wird uns vielleicht eher verzeihen, da? wir ihm die Antwort des Dromio schuldig bleiben, als da? wir ihn und uns bereits mit so vielen andern albernen Possen, wovon dieses Stük wimmelt, geplagt haben. Die Idee von einem Globus hat unserm Autor so kurzweilig ged?ucht, da? Dromio seinem Herrn beynahe alle L?nder des

Continue reading on your phone by scaning this QR Code
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the
Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.