dem Smaragd die Farbenblitze 
kreuze.
Oben im Haarschmuck sei der lange Schleier
Gleich einem
hellen Lichtgewölk, umfließe,
Und mit der Myrte jungfräulichem 
Kranze
Vollende krönend sich das schöne Ganze. 
Chor. (Cajetan.)
Es soll geschehen, Herr, wie du gebietest,
Denn 
fertig und vollendet findet sich
Dies alles auf dem Bazar ausgestellt. 
Don Manuel.
Den schönsten Zelter führet dann hervor
Aus meinen 
Ställen; seine Farbe sei
Lichtweiß, gleichwie des Sonnengottes Pferde,
Von Purpur sei die Decke, und Geschirr
Und Zügel reich besetzt 
mit edeln Steinen,
Denn tragen soll er meine Königin.
Ihr selber 
haltet euch bereit, im Glanz
Des Ritterstaates, unterm freud'gen 
Schall
Der Hörner, eure Fürstin heimzuführen.
Dies alles zu 
besorgen, geh' ich jetzt,
Zwei unter euch erwähl' ich zu Begleitern,
Ihr andern wartet mein--was ihr vernahmt,
Bewahrt's in eures Busens 
tiefem Grunde,
Bis ich das Band gelöst von eurem Munde. 
(Er geht ab, von Zweien aus dem Chor begleitet.) 
Achter Auftritt. 
Chor. (Cajetan.)
Sage, was werden wir jetzt beginnen,
Da die 
Fürsten ruhen vom Streit,
Auszufüllen die Leere der Stunden
Und 
die lange unendliche Zeit?
Etwas fürchten und hoffen und sorgen
Muß der Mensch für den kommenden Morgen,
Daß er die Schwere 
des Daseins ertrage
Und das ermüdende Gleichmaß der Tage,
Und 
mit erfrischendem Windesweben
Kräuselnd bewege das stockende 
Leben. 
Einer aus dem Chor. (Manfred.)
Schön ist der Friede! Ein lieblicher 
Knabe
Liegt er gelagert am ruhigen Bach,
Und die hüpfenden 
Lämmer grasen
Lustig um ihn auf dem sonnigten Rasen,
Süßes 
Tönen entlockt er der Flöte,
Und das Echo des Berges wird wach,
Oder im Schimmer der Abendröthe
Wiegt ihn in Schlummer der 
murmelnde Bach--
Aber der Krieg auch hat seine Ehre,
Der
Beweger des Menschengeschicks;
Mir gefällt ein lebendiges Leben,
Mir ein ewiges Schwanken und Schwingen und Schweben
Auf der 
steigenden, fallenden Welle des Glücks. 
Denn der Mensch verkümmert im Frieden,
Müßige Ruh' ist das Grab 
des Muths.
Das Gesetz ist der Freund des Schwachen,
Alles will es 
nur eben machen,
Möchte gerne die Welt verflachen;
Aber der 
Krieg läßt die Kraft erscheinen,
Alles erhebt er zum Ungemeinen,
Selber dem Feigen erzeugt er den Muth. 
Ein Zweiter. (Berengar.)
Stehen nicht Amors Tempel offen?
Wallet 
nicht zu dem Schönen die Welt?
Da ist das Fürchten! Da ist das 
Hoffen!
König ist hier, wer den Augen gefällt!
Auch die Liebe 
beweget das Leben,
Daß sich die graulichten Farben erheben.
Reizend betrügt sie die glücklichen Jahre,
Die gefällige Tochter des 
Schaums;
In das Gemeine und Traurigwahre
Webt sie die Bilder 
des goldenen Traums. 
Ein Dritter. (Cajetan.)
Bleibe die Blume dem blühenden Lenze,
Scheine das Schöne, und flechte sich Kränze,
Wem die Locken noch 
jugendlich grünen;
Aber dem männlichen Alter ziemt's,
Einem 
ernsteren Gott zu dienen. 
Erster. (Manfred.)
Der strengen Diana, der Freundin der Jagden,
Lasset uns folgen ins wilde Gehölz,
Wo die Wälder am dunkelsten 
nachten,
Und den Springbock stürzen vom Fels.
Denn die Jagd ist 
ein Gleichniß der Schlachten,
Des ernsten Kriegsgotts lustige Braut--
Man ist auf mit dem Morgenstrahl,
Wenn die schmetternden 
Hörner laden
Lustig hinaus in das dampfende Thal,
Über Berge, 
über Klüfte,
Die ermatteten Glieder zu baden
In den erfrischenden 
Strömen der Lüfte! 
Zweiter. (Berengar.)
Oder wollen wir uns der blauen
Göttin, der 
ewig bewegten, vertrauen,
Die uns mit freundlicher Spiegelhelle
Ladet in ihren unendlichen Schooß?
Bauen wir auf der tanzenden 
Welle
Uns ein lustig schwimmendes Schloß?
Wer das grüne, 
krystallene Feld
Pflügt mit des Schiffes eilendem Kiele,
Der 
vermählt sich das Glück, dem gehört die Welt,
Ohne die Saat erblüht 
ihm die Ernte!
Denn das Meer ist der Raum der Hoffnung
Und der 
Zufälle launisch Reich:
Hier wird der Reiche schnell zum Armen,
Und der Ärmste dem Fürsten gleich.
Wie der Wind mit 
Gedankenschnelle
Läuft um die ganze Windesrose,
Wechseln hier 
des Geschickes Loose,
Dreht das Glück seine Kugel um,
Auf den 
Wellen ist Alles Welle,
Auf dem Meer ist kein Eigenthum. 
Dritter. (Cajetan.)
Aber nicht bloß im Wellenreiche,
Auf der 
wogenden Meeresfluth,
Auch auf der Erde, so fest sie ruht
Auf den 
ewigen, alten Säulen,
Wanket das Glück und will nicht weilen.
--Sorge gibt mir dieser neue Frieden,
Und nicht fröhlich mag ich ihm 
vertrauen;
Auf der Lava, die der Berg geschieden,
Möcht' ich 
nimmer meine Hütte bauen.
Denn zu tief schon hat der Haß gefressen,
Und zu schwere Thaten sind geschehn,
Die sich nie vergeben und 
vergessen;
Noch hab' ich das Ende nicht gesehn.
Und mich 
schrecken ahnungsvolle Träume!
Nicht Wahrsagung reden soll mein 
Mund;
Aber sehr mißfällt mir dies Geheime,
Dieser Ehe segenloser 
Bund,
Diese lichtscheu krummen Liebespfade,
Dieses Klosterraubs 
verwegne That;
Denn das Gute liebt sich das Gerade,
Böse Früchte 
trägt die böse Saat. 
(Berengar.)
Auch ein Raub war's, wie wir alle wissen,
Der des alten 
Fürsten ehliches Gemahl
In ein frevelnd Ehebett gerissen,
Denn sie 
war des Vaters Wahl.
Und der Ahnherr schüttete im Zorne
Grauenvoller Flüche schrecklichen Samen
Auf das sündige Ehebett 
aus.
Gräuelthaten ohne Namen,
Schwarze Verbrechen verbirgt dies 
Haus. 
Chor. (Cajetan.)
Ja, es hat nicht gut begonnen,
Glaubt mir, und es 
endet nicht gut;
Denn gebüßt wird unter der Sonnen
Jede That der
verblendeten Wuth.
Es ist kein Zufall und blindes Loos,
Daß die 
Brüder sich wüthend selbst zerstören;
Denn verflucht ward der 
Mutter Schooß,
Sie sollte den Haß und den Streit gebären.
--Aber 
ich will es schweigend verhüllen.
Denn die Rachgötter schaffen im 
Stillen;
Zeit ist's, die Unfälle zu beweinen,
Wenn sie nahen und 
wirklich erscheinen. (Der Chor geht ab.) 
Zweiter Aufzug. 
Erster Auftritt. 
Die Scene verwandelt sich in einen Garten, der die Aussicht auf das 
Meer eröffnet. Aus einem anstoßenden Gartensaale tritt
Beatrice, geht 
unruhig auf und nieder, nach allen Seiten
Umherspähend. Plötzlich 
steht sie still und horcht. 
Es ist es nicht--Es war der Winde Spiel,
Die durch der Pinie Wipfel 
sausend streichen;
Schon    
    
		
	
	
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