was sagt der Doctor zu meinem Wasser? 
Lakay.
Er sagt, Herr, das Wasser an sich selbst sey ein gutes 
gesundes Wasser; aber was die Person anlange, von der es komme, die 
möchte wohl mehr Krankheiten an sich haben, als sie sich einbilde. 
Falstaff.
Alle Arten von Leute bilden sich was drauf ein, auf mich zu 
sticheln. Das Hirn dieser närrischen Composition von Erdschollen, die 
man Mensch heißt, ist nicht fähig mehr Lächerliches zu erfinden als ich 
erfinde, oder wozu ich den Stoff hergebe. Ich bin nicht nur für mich 
selbst wizig, sondern auch die Ursach, daß andre Leute wizig sind. Ich 
geh hier vor dir her, wie ein Mutterschwein, das alle seine Jungen, bis 
auf eins, aufgefressen hat. Wenn der Prinz eine andre Ursach, warum er 
dich in meine Dienste gethan, gehabt hat, als mich lächerlich zu 
machen, so weiß ich nicht was rechts und links ist. Du H**sohn von 
einem Alraun, du taugtest besser daß ich dich an meiner Müze trüge, 
als daß du hinter mir drein gehen sollst. Ich habe noch nie kein 
Agtstein-Männchen zum Diener gehabt bis izt, aber ich will dich weder 
in Gold noch Silber einfassen lassen, darauf verlaß dich; in Bley sollst 
du mir gefaßt werden, und so will ich dich deinem Herrn wieder zurük 
schiken, damit er dich für ein Kleinod tragen kan. Dieser Juvenal, der 
Prinz dein Herr, dessen Kinn noch nicht einmal Gauchfedern hat; es 
soll mir eher ein Bart in meiner flachen Hand wachsen, eh er einen im 
Gesicht kriegen wird; und doch ist er unverschämt genug, und 
behauptet, sein Gesicht sey ein königliches Gesicht. Der Himmel mag 
es völlig ausmachen wenn er will, izt ist noch kein Haar daran 
auszusezen; er kan es immer als ein königliches Gesicht inne haben, 
denn ein Barbier wird sein Lebtag nicht sechs Pfenninge daraus ziehen, 
und doch kräht er immer, als ob er schon ein Mann gewesen sey, wie 
sein Vater noch ein Junggeselle war. Er mag seine Gnade für sich selbst 
sparen, denn die meinige hat er ziemlich verlohren, das kan ich ihn 
versichern. Was sagt Herr Dombledon, wegen des Atlas zu meinem 
kurzen Mantel und zu meinen Pluder-Hosen?
Lakay.
Er sagt, Herr, ihr müßtet ihm einen bessern Bürgen stellen als 
Bardolph; er verlange nicht mit eurer und seiner Handschrift zu thun zu 
haben, die Versicherung sey ihm nicht hinlänglich. 
Falstaff.
Möcht' er verdammt werden wie der reiche Schlemmer, und 
seine Zunge noch heisser seyn! Der H**sohn von einem Ahitophel, der 
Schurke, der den Handschlag eines Edelmanns hat, und noch 
Versicherung fordert! Die H*ds-f*tische Kahlköpfe tragen heutigs Tags 
nichts als hohe Absäze, und ein Gebund Schlüssel an ihrem Gürtel; und 
wenn ein Bidermann so höflich ist und bey ihnen borgen will, so
verlangen sie Sicherheit! Es wäre mir eben so lieb gewesen, wenn er 
mir das Maul mit Mausgift gestopft hätte, als mit dieser unverschämten 
Versicherung, die er verlangt. Ich erwartete, der Flegel würde mir 
zween und zwanzig Stab Atlas schiken, so wahr ich ein rechtschaffner 
Ritter bin, und er schikt mir Versicherung. Gut, er mag in Sicherheit 
schlaffen, denn er hat das Horn des
Ueberflusses.** Seiner Frauen 
Galanterie*** scheint daraus hervor, und doch sieht er nichts, ob er 
gleich seine Laterne an der Stirne trägt.--Wo ist Bardolph? 
{ed. ** Dieser Spaß scheint augenscheinlich von einem
Plautinischen 
entlehnt zu seyn: (Quo ambulas tu, qui Vulcanum in cornu conclusum 
geris? Amph. Act. L Sc. 1.) Daß Plautus hier eine scherzhafte 
Anspielung im Sinne gehabt habe, daran dürfen wir nicht zweifeln, da 
die Proverbial-Redensart, Hörner für
Hahnreyschaft zu sagen, sehr alt 
ist, wie aus einer Stelle des Artemidorus erhellet, welcher sagt: 
Proseipein autv oti h gunh sou porneusei, kai to legomenon, KERATA 
AUTW POIHSEI--Oneirocr. L. II. c. 12. Warburton.} 
{ed. *** Im Englischen ist hier ein Wortspiel mit
dem Wort 
(Lightness), dessen Doppelsinn schon anderswo bemerkt worden. Weil 
es sich im Deutschen nicht ausdrüken läßt, so geht der ganze Spaß 
verlohren. Auf schweizerisch, wo Licht und leicht beydes liecht 
ausgesprochen wird, gieng es vielleicht an.} 
Lakay.
Er ist nach Schmidtfield gegangen, Eu. Herrlichkeit ein Pferd 
zu kauffen.
Falstaff.
Ich kaufte ihn in Paul's, und er kauft mir izt dafür ein Pferd 
in Smithfield. Wenn ich izt nur noch ein Weib aus einem B**l kriegen 
könnte, so wär' ich bemannt, begault und beweibt! 
Fünfte Scene.
(Der Lord Ober-Richter und seine Bediente zu den 
Vorigen.) (Wir müssen diese Scene gänzlich weglassen. Der gröste 
Spaß darinn besteht in dem Einfall, den Falstaff hat, sich zu stellen als 
ob er nicht wohl höre; und in den unverschämten Antworten die er, auf 
das Privilegium der Taubheit hin dem Lord Ober-Richter giebt, der ihn 
wegen seiner heillosen Lebensart beschilt.) 
Sechste Scene.
(Verwandelt sich in den Palast des Erzbischoffs von 
York.)
(Der Erz-Bischoff Hastings, Thomas Mowbray und Lord 
Bardolph treten auf.) 
York.
Ihr habt nun die Beschaffenheit unsrer Sache vernommen, und 
kennet unsre Mittel. Entdeket uns izt, meine edlen Freunde, ich bitte 
euch alle, entdeket ungescheut, was ihr    
    
		
	
	
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