Der Traum ein Leben

Franz Grillparzer
Der Traum ein Leben

The Project Gutenberg EBook of Der Traum ein Leben, by Franz
Grillparzer #3 in our series by Franz Grillparzer
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Title: Der Traum ein Leben
Author: Franz Grillparzer
Release Date: April, 2005 [EBook #7996] [Yes, we are more than one
year ahead of schedule] [This file was first posted on June 10, 2003]
Edition: 10

Language: German
Character set encoding: iso-8859-1
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK DER
TRAUM EIN LEBEN ***

Delphine Lettau and Mike Pullen

This Etext is in German.
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Der Traum ein Leben
Franz Grillparzer
Dramatisches Märchen in vier Aufzügen
Personen:
Massud, ein reicher Landmann Mirza, seine Tochter Rustan, sein Neffe
Zanga, Negersklave Der König von Samarkand Gülnare, seine Tochter
Der alte Kaleb
(stumm)
Karkhan Der Mann vom Felsen Ein altes Weib Ein Königlicher
Kämmerer Ein Hauptmann Erster und Zweiter Anführer Eine Dienerin
Gülnarens Gefolge und Kämmerlinge des Königs Frauen und
Dienerinnen Gülnarens Zwei Verwandte Karkhans Zwei Knaben.
Diener. Krieger. Volk (beiderlei Geschlechts)

Erster Aufzug
(Ländliche Gegend mit Felsen und Bäumen. Links im Vorgrunde eine
Hütte. Neben der Tür eine Bank. Sommerabend. Hörnertöne erschallen
aus der Ferne.)
Mirza (kommt aus der Hütte). Horch! War das nicht Hörnerschall? Ja,
er ist's! Er kommt! Er naht! Doch so spät erst!--Warte, Wilder, Du
sollst mir's fürwahr entgelten! Unerbittlich will ich sein, Schmollen will
ich, zürnen, schelten, Und nur spät--erst spät verzeihn. Ja, verzeihn!
Das ist es eben, Darin liegt das Maß des Unglücks. Oh, man sollte
grollen können, Grollen, so wie andre fehlen, Lang und unabänderlich,
Daß Verzeihung Preis der Beßrung Und nicht Lohn des Fehlers schiene.
Denn es ist fürwahr nicht billig, Daß die Strafe der Beleid'gung Nicht
einmal so lange währe, Ach, als der Beleid'gung Schmerz. Könnt' ich
trotzig sein, wie er, Oh, ich weiß, er wäre milder. Doch wo bleibt er?
Dort herüber Schien des Hornes Ton zu kommen.
(Zurücktretend und nach allen Seiten blickend.)
Dort vom Hügel steigt ein Mann Mit des Weidwerks Raub beladen. Ob
er's ist?--Die Sonne blendet. Scheidend an der Berge Saum, Schüttet sie,
in Glut versunken Ihres Brandes letzte Funken Durch die abendliche
Flur Auf des späten Wandrers Spur. Jetzo wendet er das Antlitz!
Rustan!?--Armes, oft getäuschtes Herz! Wohl ein Jäger schreitet her,
Rasch beflügelnd seine Schritte, In der lauten Doggen Mitte, Wohl ein
Jäger, doch nicht er. Trage, wunder Busen, trage, Bist des Tragens ja
gewohnt!
(Setzt sich.)
(Abend) ist's, die Schöpfung (feiert), Und die Vögel aus den Zweigen,
Wie beschwingte Silberglöckchen, Läuten aus den Feier(abend), Schon
bereit, ihr süß Gebot, Ruhend, selber zu erfüllen. Alles folgt dem leisen
Rufe, Alle Augen fallen zu; Zu den Hürden zieht die Herde, Und die
Blume senkt in Ruh' Schlummerschwer das Haupt zur Erde. Ferneher
vom düstern Osten Steigt empor die stille Nacht; Ausgelöscht des
Tages Kerzen, Breitet sie den dunkeln Vorhang Um die Häupter ihrer
Lieben Und summt säuselnd sie in Schlaf. Alles ruht, nur er allein
Streift noch durch den stillen Hain, Um in Berges dunkeln Schlünden,
Was er hier vermißt zu finden. Und mich martert hier die Sorge, Und
mich tötet hier die Angst. Jener Jäger, Kaleb ist's, Sieh, sein Weib eilt
ihm entgegen Mit dem Kleinen an der Brust. Wie er eilt sie zu

erreichen! Und der Knabe streckt die Hände Jauchzend nach dem Vater
aus. Ihr seid glücklich!--Ja, ihr seid's!
(Sie versinkt in Nachdenken.) (Massud kommt aus der Hütte.)
Massud. Mirza!
Mirza. Rustan!
Massud.
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