Der Todesgruß der Legionen, 2. 
Band 
 
The Project Gutenberg EBook of Der Todesgruß der Legionen, Zweiter 
Band 
by Johann Ferdinand Martin Oskar Meding, AKA Gregor Samarow 
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Title: Der Todesgruß der Legionen, Zweiter Band 
Author: Johann Ferdinand Martin Oskar Meding, AKA Gregor 
Samarow 
Release Date: October 6, 2004 [EBook #13658] 
Language: German 
Character set encoding: ISO-8859-1 
*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DER 
TODESGRUß DER LEGIONEN, *** 
 
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Der Todesgruß der Legionen 
 
Zeit-Roman 
von 
Gregor Samarow. 
 
Zweiter Band. 
 
Berlin, 1874. 
Druck und Verlag von Otto Janke. 
 
Erstes Capitel. 
An demselben Abend befanden sich in dem Gartensalon des Hotels in 
der Rue Mansart, welches der Regierungsrath Meding, der Vertreter 
des Königs von Hannover bewohnte, zwei Personen im ernsten 
Gespräch. 
Herr Meding saß in einem Lehnstuhl zur Seite des runden Tisches, über 
dessen Mitte vom Plafond eine große Lampe mit breitem, flachem 
Glasschirm herabhing,--ihm gegenüber lehnte in einer Chaiselongue, 
welche neben dem hellen Feuer eines jener altfranzösischen großen 
Kamine stand, der Graf von Chaudordy, der frühere Cabinetsrath unter 
Drouyn de L'huys, welcher jetzt als Minister plenipotentiaire zur 
Disposition gestellt war, sich aber stets im regen Verkehr mit der 
politischen Welt befand und eine neue Verwendung in der Diplomatie 
erwartete. 
"Ich bedauere," sagte der Graf, "daß aus dem Project, Ihren emigrirten 
Landsleuten eine Colonie in Algier zu gründen, Nichts werden soll.
Man hat sich hier allgemein so lebhaft dafür interessirt, und den armen 
Leuten, welche nun doch einmal ihr Vaterland verloren haben, würde 
dort Gelegenheit geboten worden sein, sich eine neue Existenz und 
vielleicht einen werthvollen Besitz zu schaffen; wir aber hätten durch 
so fleißige und tüchtige Colonisten für die öconomische Verwaltung 
Algiers viel gewonnen." 
"Ich habe noch vor Kurzem," erwiderte Herr Meding, "mit dem Herrn 
Faré, dem Director im Ministerium der Finanzen, unter dem die 
algerische Verwaltung steht, und welcher lange Zeit die 
Civiladministration bei dem Marschall Mac Mahon geführt, ausführlich 
gesprochen--auch der Marschall selbst, mit dem ich darüber conferirte, 
war, obwohl er eigentlich der civilen Colonisation Algeriens nicht 
besonders günstig ist, doch bereit, Alles für meine Landsleute zu thun, 
wozu er auch vom Kaiser noch ganz besonders aufgefordert ist,--die 
Leute selbst wollen sehr gern nach Algerien, allein Seine Majestät hat 
dennoch das Project definitiv wieder aufgegeben." 
"Ich begreife nicht warum," erwiderte der Graf von Chaudordy, "wenn 
der König daran denkt, jemals wieder für sein Recht unter irgend 
welchen Constellationen zu kämpfen, so muß er sich doch vor Allem 
diejenigen Leute erhalten, welche im Stande sind, ihm den Kern einer 
Armee zu bilden, die er dann durch weitere Emigranten oder durch 
Werbungen ergänzen könnte." 
"Es scheint," erwiderte Herr Meding, "daß im Lande Hannover selbst 
sehr falsche Ideen über das Colonisationsproject verbreitet worden sind 
und daß der König in Rücksicht auf die allgemeine Abneigung, welche 
sich dort gegen dasselbe kund giebt, davon wieder Abstand genommen 
hat. Ich bedauere sehr," fuhr er fort, "daß man unter diesen 
Verhältnissen die Sache überhaupt angeregt hat. Ich komme hier dem 
Kaiser und der Regierung gegenüber in eine eigenthümliche Lage. Ich 
habe die Verhandlungen in Folge der vielfachen dringenden Depeschen 
des Grafen Platen so energisch als möglich betrieben und nun, nachdem 
alle Verhältnisse schon fast geordnet waren, wird die Sache wieder 
aufgegeben und zwar--wie Graf Platen angiebt--weil die Aufstellung 
einer hannöverschen Armee auf dem algerischen Territorium nicht
thunlich sei. Ich verstehe eigentlich nicht, was man damit meint--doch 
gleichviel, die Sache ist aufgegeben, die Emigration wird aufgelöst 
werden und damit ist, wie ich glaube, die Sache des Königs und der 
Kampf für dieselbe auch zu Ende. Denn wenn einmal Diejenigen, 
welche in jahrelangem Exil dem König treu geblieben sind, in alle Welt 
zerstreut werden, so wird das Volk in Hannover den Eindruck 
gewinnen, daß nunmehr der König die neue Ordnung der Dinge 
anerkannt habe." 
"Es wäre vielleicht das Beste," erwiderte der Graf von Chaudordy, 
"wenn der König dies einfach thäte, sich in den Besitz seines großen 
Vermögens brächte und sich nach England zurückzöge, wo er ja immer 
eine große und ehrenvolle Stellung behält. Ich habe Ihnen schon früher 
gesagt," fuhr er fort, "daß ich wenig Chancen für den König zu sehen 
vermöchte, wenn es ihm nicht gelingen könnte, in Deutschland selbst 
sich eine große und mächtige Partei zu schaffen, welche in einem 
gegebenen Augenblick im Stande wäre, eine ernste und nachdrückliche 
Bewegung für ihn zu organisiren. Von Seiten der Cabinette wird Nichts 
für ihn geschehen; er hätte sich müssen eine Stellung schaffen, daß im 
Fall einer großen Katastrophe die Regierungen gezwungen gewesen 
wären, mit ihm zu rechnen." 
"Das ist aber Alles leider nicht geschehen," sagte Herr Meding, "alle    
    
		
	
	
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