Der Nachsommer [German, with 
accents] 
 
The Project Gutenberg EBook of Der Nachsommer, by Adalbert Stifter 
#2 in our series by Adalbert Stifter 
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Title: Der Nachsommer Indian Summer 
Author: Adalbert Stifter 
Release Date: May, 2005 [EBook #8126] [Yes, we are more than one 
year ahead of schedule] [This file was first posted on June 16, 2003]
Edition: 10 
Language: German 
Character set encoding: ISO-8859-1 
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK DER 
NACHSOMMER *** 
 
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Der Nachsommer 
Eine Erzählung von Adalbert Stifter 
 
Inhalt: 
Die Häuslichkeit Der Wanderer Die Einkehr Die Beherbergung Der 
Abschied Der Besuch Die Begegnung Die Erweiterung Die 
Annäherung Der Einblick Das Fest Der Bund Die Entfaltung Das 
Vertrauen Die Mitteilung Der Rückblick Der Abschluß 
 
Die Häuslichkeit 
Mein Vater war ein Kaufmann. Er bewohnte einen Teil des ersten 
Stockwerkes eines mäßig großen Hauses in der Stadt, in welchem er 
zur Miete war. In demselben Hause hatte er auch das Verkaufsgewölbe, 
die Schreibstube nebst den Warenbehältern und anderen Dingen, die er 
zu dem Betriebe seines Geschäftes bedurfte. In dem ersten Stockwerke 
wohnte außer uns nur noch eine Familie, die aus zwei alten Leuten 
bestand, einem Manne und seiner Frau, welche alle Jahre ein oder zwei 
Male bei uns speisten, und zu denen wir und die zu uns kamen, wenn 
ein Fest oder ein Tag einfiel, an dem man sich Besuche zu machen oder 
Glück zu wünschen pflegte. Mein Vater hatte zwei Kinder, mich, den 
erstgeborenen Sohn, und eine Tochter, welche zwei Jahre jünger war 
als ich. Wir hatten in der Wohnung jedes ein Zimmerchen, in welchem
wir uns unseren Geschäften, die uns schon in der Kindheit regelmäßig 
aufgelegt wurden, widmen mußten, und in welchem wir schliefen. Die 
Mutter sah da nach und erlaubte uns zuweilen, daß wir in ihrem 
Wohnzimmer sein und uns mit Spielen ergötzen durften. 
Der Vater war die meiste Zeit in dem Verkaufsgewölbe und in der 
Schreibstube. Um zwölf Uhr kam er herauf, und es wurde in dem 
Speisezimmer gespeiset. Die Diener des Vaters speisten an unserem 
Tische mit Vater und Mutter, die zwei Mägde und der Magazinsknecht 
hatten in dem Gesindezimmer einen Tisch für sich. Wir Kinder 
bekamen einfache Speisen, der Vater und die Mutter hatten zuweilen 
einen Braten und jedesmal ein Glas guten Weines. Die Handelsdiener 
bekamen auch von dem Braten und ein Glas desselben Weines. 
Anfangs hatte der Vater nur einen Buchführer und zwei Diener, später 
hatte er viere. 
In der Wohnung war ein Zimmer, welches ziemlich groß war. In 
demselben standen breite, flache Kästen von feinem Glanze und 
eingelegter Arbeit. Sie hatten vorne Glastafeln, hinter den Glastafeln 
grünen Seidenstoff, und waren mit Büchern angefüllt. Der Vater hatte 
darum die grünen Seidenvorhänge, weil er es nicht leiden konnte, daß 
die Aufschriften der Bücher, die gewöhnlich mit goldenen Buchstaben 
auf dem Rücken derselben standen, hinter dem Glase von allen Leuten 
gelesen werden konnten, gleichsam als wolle er mit den Büchern 
prahlen, die er habe. Vor diesen Kästen stand er gerne und öfter, wenn 
er sich nach Tische oder zu einer andern Zeit einen Augenblick 
abkargen konnte, machte die Flügel eines Kastens auf, sah die Bücher 
an, nahm eines oder das andere heraus, blickte hinein, und stellte es 
wieder an seinen Platz. 
An Abenden, von denen er selten einen außer Hause zubrachte, außer 
wenn er in Stadtgeschäften abwesend war oder mit der Mutter ein 
Schauspiel besuchte, was er zuweilen und gerne tat, saß er häufig eine 
Stunde, öfter aber auch zwei oder gar darüber, an einem kunstreich 
geschnitzten alten Tische, der im Bücherzimmer auf einem ebenfalls 
altertümlichen Teppiche stand, und las. Da durfte man ihn nicht stören, 
und niemand durfte durch das Bücherzimmer gehen. Dann kam er 
heraus und sagte, jetzt könne man zum Abendessen gehen, bei dem die 
Handelsdiener nicht zugegen waren, und das nur in der Mutter und in 
unserer Gegenwart eingenommen wurde. Bei diesem Abendessen
sprach er sehr gerne zu uns    
    
		
	
	
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