in einem schönen Wolkenzelt als Kriegerin 
gekleidet, von vier Genien umgeben, welche kleine Fahnen schwingen; 
die Genien haben auf dem Haupte kleine Helme, wovon jeder einen 
transparenten Buchstaben enthält, welche das Wort Sieg formieren. 
Allgemeine Gruppe.) 
(Ende des ersten Aufzuges) 
 
II. Aufzug 
 
1. szene 
(Saal in indianischem Geschmack. An der Seite ein erhöhter Sitz, 
worauf quecksilber sitzt, neben ihm Soldaten, gegenüber Zwerge, Tutus 
Dienerschaft kniend zu Quecksilbers Füßen. hassar.) 
chor. Huldiget alle dem Sieger, Weihet ihm Leben und Blut, Gegen 
bezauberte Krieger Kämpfet umsonst euer Mut.
hassar. Hoher Fremdling, der du unter dem Schutze übernatürlicher 
Mächte stehest, vernimm aus dem unwürdigen Munde deines 
demütigsten Sklaven die Huldigung aller Bewohner dieser Insel. Alles 
beugt sich vor deiner Übermacht: Männer, Weiber und Kinder; 
Elefanten, Tiger und Affen. 
quecksilber. Ich versteh’s schon, das Blatt hat sich gewendet. 
hassar. Herr, und nun wagt es noch zum Überfluß dein Sklave, sich in 
dem Bewußtsein seiner Schönheit zu deinen Füßen zu werfen und seine 
Huldigung dir ganz insbesondere darzubringen. 
quecksilber. Warum will Er etwas Extras haben, ich hab’ geglaubt, Er 
ist schon bei den Affen dabei. 
hassar. Nein, Herr, ich möchte mich erkühnen, dir meine Unterwerfung 
in Versen vorzutragen. 
quecksilber. Was, in Versen will Er mit mir reden? Tu Er mir doch das 
nicht an, da lass’ ich mich ja lieber schlagen. Er in Versen reden? Das 
kommt mir gerade so vor, als wenn ein Ochse fliegen will. 
hassar. So wahr ich ein schöner Mann bin, das ist stark. 
quecksilber. Genug für jetzt! Auf die Nacht wird ein großes Feuerwerk 
veranstaltet, eine brennende Pyramide mit zweitausend Feuerrädern, 
und den--(auf Hassar deutend) setzt man mit seiner Schönheit oben 
hinauf. Nun entfernt euch! (Alles ab, bis auf die Garde.) Und ihr führt 
mir Tutu herauf. (Die vier Knaben eilen ab.) Zuerst werd’ ich dem 
Alten den Text lesen, hernach ihr, dieser undankbaren Person. 
 
2. szene 
(tutu wird von den vier Zwergen gebracht. voriger.) 
erster zwerg. Halt! Stehengeblieben, sag ich!
tutu (sieht auf ihn herab). Was ist denn das für ein Lärm da herunten? 
Jetzt hab’ ich’s schon genug! 
erster zwerg. Still, nicht mucksen, oder ich lasse dir fünfundzwanzig 
herabmessen. 
tutu. Was ist denn das, Herr Schwiegersohn? 
quecksilber. Ich kann es nicht hindern. Diese tapferen Männer haben 
dich besiegt. Du bist in den Händen meiner Armee. 
tutu (zu den Zwergen). Meine beste Armee, es freut mich, Sie 
kennenzulernen!--Wenn ich’s nur g’wußt hätt’, ich hätt’ sie alle g’fangt. 
Nur einige Mausfallen aufrichten, so g’hören sie mein. 
erster zwerg. Schweig, oder es kostet dich deinen Kopf. 
(Zieht den Säbel.) 
tutu. Schreit schon wieder herauf auf mich in vierten Stock. 
quecksilber (zu den Zwergen). Laßt uns allein. 
erster zwerg. Ganz wohl. (Tritt zornig vor Tutu hin.) Teremtete! (Stößt 
den Säbel in die Scheide und geht mit den anderen trotzig ab.) 
tutu (sieht ihm nach). Ha! Fisolen von einem Menschen. 
 
3. szene 
(tutu. quecksilber.) 
quecksilber. Jetzt wollen wir ein bissel eine Abrechnung halten.--Wo 
haben denn Sie und Ihre Mamsell Tochter die Lebensart gelernt, 
ehrlichen Leuten ihre Kostbarkeiten zu stehlen? Bin ich deswegen in 
Ihr Land gekommen? 
tutu. Wer hat Ihnen’s g’schafft, daß Sie kommen sollen? Wären Sie
weggeblieben. 
quecksilber. Ist das der Dank, daß ich Ihnen alle Vogelhäuseln, alle 
Hühnersteigen vergolden hab’ wollen, alle Seekarpfen in Goldfisch’ 
verwandeln, damit Sie s’ hätten versetzen können, wann Ihnen ’s Geld 
ausgegangen wär? 
tutu. Warum machen Sie denn mich aus? Was geht denn mich Ihr 
Staberl an? Geben Sie besser acht auf Ihre Sachen; warum haben Sie so 
herumgeschlagen damit, daß man seines Lebens nicht sicher war, wenn 
man neben Ihnen gestanden ist. 
quecksilber. Warum haben Sie ihr’s nicht weggenommen?-- Hätten Sie 
s’ besser erzogen! 
tutu. Was kann ich mehr tun? Sie hat drei Gouvernanten g’habt, die ich 
verschrieben hab’, eine von Paris, die andere von Lyon und eine vom 
Breitenfeld. Sie ist sehr gut erzogen, darum darf ich ihr auch nichts 
sagen, sonst macht sie mich aus. 
quecksilber. Kurzum, Sie sind ein undankbarer Mensch, und ich nehme 
Ihre Tochter nicht mehr. 
tutu. So sind Sie ein schmutziger Mann! 
quecksilber. Oh, Sie touchieren mich nicht. Ich kann gar nicht 
schmutzig sein, denn ich bin ein reicher Mensch und folglich ein Kerl, 
der sich gewaschen hat. Wo soll da ein Schmutz herkommen? 
tutu. Sie sind auf meine Insel gekommen, Sie haben nicht einmal ein’ 
Paß gehabt. 
quecksilber. Das macht alles nichts. Wenn ich auch keinen Baß und 
keinen Tenor hab’, eine schönere Stimme habe ich doch als Sie. 
tutu. Ja, da bilden Sie sich halt was darauf ein, wenn ein solcher Stutzer 
einen alten Mann, wie ich bin, ein Klampfel anhängen kann. Meine 
Tochter ist unschuldig an dem Betrug, Sie sein schuld, warum haben S’
just ein goldenes Staberl mitgebracht; hätten S’ mit ein’ Haslinger so 
herumg’schlagen, kein Mensch hätte ihn verlangt. Und müssen S’ denn 
just aufs Stubenmädel so hinüberblinzeln? Da muß sie ja eifersüchtig 
werden.    
    
		
	
	
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