Zimmerblattpflanzen | Page 3

Udo Dammer
darf die Erde nicht zu trocken werden, weil sonst die Pflanzen nicht genügend Wasser finden, ganz trockene Erde aber h?ufig nur sehr schwer wieder Wasser annimmt. Wenn die Pflanzen t?glich mit zu wenig Wasser begossen werden, dann tritt nicht selten der Fall ein, da? die Erde im Topfe nach und nach von unten her trocken wird, w?hrend sie oben feucht ist. Die Wurzeln vertrocknen dann leicht. Pflanzen, deren Erde zu trocken geworden ist, stellt man mehrere Stunden bis an den Topfrand in eine Schüssel Wasser von etwa 30 Grad R [37,5° C]. Um eine gleichm??ige, nicht zu starke und nicht zu geringe Feuchtigkeit der Erde im Topfe zu erhalten, begie?t man nur dann, wenn die Pflanze Wasser braucht, d. h. wenn die Bl?tter anfangen schlaff zu werden; dann aber gie?t man so reichlich, bis das Wasser aus dem Abflu?loche herausflie?t. Wenn das Wasser sofort nach dem Begie?en abflie?t, dann ist das ein Zeichen, da? die Erde an einer Stelle so trocken ist, da? sie kein Wasser mehr annimmt. Der Topf ist dann sofort in Wasser zu stellen.
Alle Pflanzen brauchen zu ihrem Gedeihen eine bestimmte Temperatur. Jede Pflanze hat im Laufe des Jahres eine bestimmte Ruheperiode. W?hrend dieser Periode kann die Temperatur niedriger sein, als w?hrend der Zeit der Wachstums. Je nach der Heimat der betreffenden Pflanze mu? die Temperatur w?hrend der Ruheperiode k?lter oder w?rmer sein. Pflanzen der Tropen wollen auch w?hrend der Nuheperiode eine Temperatur von 12-15° R. [15-18°C], sie sind also im geheizten Wohnzimmer zu halten. Pflanzen der Subtropen und der diesem Klima entsprechenden tropischen Gebirge h?lt man am besten bei 6-10° R. [7-12°C], also in ungeheizten, aber mit geheizten R?umen in Verbindung stehenden Zimmern. Pflanzen der warmen gem??igten Zone werden am besten bei 2 biz 4° R. überwintert, also im frostfreien hellen Keller, auf hellen Korridoren etc. Pflanzen der kalten gem??igten Zone müssen im Winter ganz kalt stehen, leichter Frost ist ihnen nicht sch?dlich. Nur soll man die in T?pfen stehenden Pflanzen nicht zu strenger K?lte au?setzen.
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2. KAPITEL. DIE STANDORTE FüR ZIMMERPFLANZEN
Der beste Platz für die Zimmerpflanzen ist das Fensterbrett eines vorspringenden Erkers, der von drei Seiten Licht erh?lt. In einem solchen Erker k?nnen die Pflanzen auch noch ohne Schaden etwas vom Fenster entfernt stehen. Demn?chst ist das Fensterbrett eines gew?hnlichen Zimmers am vorteilhaftesten. Für h?rtere Pflanzen, namentlich diejenigen des Kaplandes und Australiens, ist das Doppelfenster ein guter Platz. Leider sind die Fensterbretter und die Doppelfenster in unseren modernen H?usern so schmal, da? Pflanzen daselbst wenig Platz haben. Die Fensterbretter verbreitert man am einfachsten durch ein Brett, welches man durch zwei Streben stützt. Um die durch jedes Fenster eindringende kalte Luft von den T?pfen fern zu halten, legt man auf das Fensterbrett quer einige St?be und auf diese ein der L?nge nach rechtwinklig gebogenes Stück Pappe, so, da? die hochstehende H?lfte dem Fenster zugewendet ist. Die kalte Luft flie?t dann unter der Pappe ab.
Für den Erker sowohl als auch für das Zimmer am Fenster ist sodann der Blumentritt sehr zu empfehlen. Derselbe soll nicht zu schmale Stufen haben. Um das l?stige Abtropfen beim Begie?en zu vermeiden, werden auf die Stufen am besten flache Zinkk?sten gesetzt. Blumentritte lassen sich mit Blattpflanzen sehr sch?n bestellen. Sie gew?hren auf kleinem Raum einer gro?en Anzahl Pflanzen Platz.
Weniger empfehlenswert sind Blumentische. Ganz zu verwerfen sind die runden Tische, weil auf ihnen die Pflanzen nur teilweise Licht erhalten. Etwas besser sind lange, schmale Tische, auf denen die Pflanzen nur in einer, h?chstens in zwei Reihen stehen k?nnen. Eine sch?ne Anordnung der Pflanzen auf solchen Tischen ist jedoch selten m?glich. Besser sind da schon die Blumenst?nder für einzelne Pflanzen. Die denselben in der Regel mitgegebenen gro?en T?pfe aus Porzellan oder Majolika sind aber unbrauchbar, weil die Luft nicht an die hineingestellten T?pfe kommen kann.
Für ganz zarte Pflanzen, welche best?ndig feuchte Luft brauchen, kommt die Glasglocke und der Glaskasten in Anwendung. Glasglocken sollen keinen Knopf haben. Da aber gr??ere Dimensionen derselben teuer sind, empfiehlt sich mehr der Glaskasten. Die einfachste Form desselben besteht aus 5 Scheiben, welche mit Papierstreifen und Eiwei? zusammengeklebt werden. Mit einem solchen Kasten bedeckt man Pflanzen, deren T?pfe in einem flachen Holz- oder Blechkasten stehen. Will man etwas mehr anwenden, so lasse man sich vom Klempner ein einfaches Gestell aus Zinkblech, in das Glasscheiben eingeschoben werden k?nnen, anfertigen. Das Gestell ist mit einem Blechkasten aus Zinkblech fest verbunden. In einem solchen Kasten kann man die empfindlichsten Blattpflanzen halten. Er l??t sich auch leicht heizen, wenn der Boden von Eisenblech ist. Als Heizmaterial verwendet man am einfachsten Brenn?l. Ein Nachtlicht liefert genügend W?rme.
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3. KAPITEL. HILFSMITTEL FüR DIE KULTUR
Die den Pflanzen in den T?pfen gebotene Nahrung reicht gew?hnlich nicht lange aus, um sie zur h?chsten Entwickelung zu bringen. Wir behelfen uns deshalb in der Weise, da? wir die Pflanzen h?ufiger in gr??ere T?pfe pflanzen und ihnen bei dieser Gelegenheit frische, nahrhafte Erde geben,
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