Waldwinkel

Theodor W. Storm
뷢
Waldwinkel [German, with accents]

The Project Gutenberg EBook of Waldwinkel, by Theodor Storm Copyright laws are changing all over the world. Be sure to check the copyright laws for your country before downloading or redistributing this or any other Project Gutenberg eBook.
This header should be the first thing seen when viewing this Project Gutenberg file. Please do not remove it. Do not change or edit the header without written permission.
Please read the "legal small print," and other information about the eBook and Project Gutenberg at the bottom of this file. Included is important information about your specific rights and restrictions in how the file may be used. You can also find out about how to make a donation to Project Gutenberg, and how to get involved.
**Welcome To The World of Free Plain Vanilla Electronic Texts**
**eBooks Readable By Both Humans and By Computers, Since 1971**
*****These eBooks Were Prepared By Thousands of Volunteers!*****
Title: Waldwinkel
Author: Theodor Storm
Release Date: September, 2005 [EBook #8921] [Yes, we are more than one year ahead of schedule] [This file was first posted on August 25, 2003]
Edition: 10
Language: German
Character set encoding: ISO Latin-1
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK WALDWINKEL ***

Produced by Mike Pullen and Delphine Lettau

This Etext is in German.
We are releasing two versions of this Etext, one in 7-bit format, known as Plain Vanilla ASCII, which can be sent via plain email-- and one in 8-bit format, which includes higher order characters-- which requires a binary transfer, or sent as email attachment and may require more specialized programs to display the accents. This is the 8-bit version.
This book content was graciously contributed by the Gutenberg Projekt-DE. That project is reachable at the web site http://gutenberg.spiegel.de/.
Dieses Buch wurde uns freundlicherweise vom "Gutenberg Projekt-DE" zur Verfügung gestellt. Das Projekt ist unter der Internet-Adresse http://gutenberg.spiegel.de/ erreichbar.

WALDWINKEL
von THEODOR STORM
Novelle (1874)
über dem Dache des Rathauses, das zugleich die Wohnung des st?dtischen Bürgermeisters bildete, kreuzten die ersten Schwalben in der Frühjahrssonne; auf der Vorstra?e standen die "Bürgermeistersbuben" und suchten vergebens die K?nigin der Luft mit den Lehmkugeln ihres Pustrohrs zu erreichen. Drinnen aber in seinem Gesch?fts- und Arbeitszimmer sa? der Gestrenge selbst, der au?er dem genannten Amte auch das eines Gerichtsdieners und Polizeimeisters in seiner Person vereinigte, vertieft in ein dickes Aktenfaszikel, nicht achtend des heiteren Glanzes, der durch die Fenster zu ihm hereinstr?mte. Da wurde drau?en flüchtig an die Tür gepocht, und auf das verdrossene "Herein!" des Beamten trat ein brauner stattlicher Mann über die Schwelle, der indes die erste H?lfte der Vierziger schon erreicht haben mochte.
Der Bürgermeister erhob das rote behagliche Gesicht aus seinen Akten, warf einen flüchtigen Blick auf den Eintretenden und sagte, als er die feinere Kleidung desselben bemerkt hatte, mit einer runden Handbewegung: "Wollen Sie gef?lligst Platz nehmen; ich werde gleich zu Ihren Diensten sein." Dann steckte er den Kopf wieder in die Akten.
Der andere aber war einen Schritt n?her getreten. "Bist du jetzt immer so flei?ig, Fritz?" sagte er. "Du littest ehemals nicht an dieser Krankheit."
Der Bürgermeister fuhr empor, hakte die Brille von der Nase und starrte den Sprecher aus seinen kleinen gutmütigen Augen an. "Richard, du bist es!" rief er. "Mein Gott, wie gut du mich noch kennst! Und doch, mein Scheitel ist kahl und der Rest des Haares grau geworden! Ja, ja, ein solches Bürgermeisteramt!"
Die kleine beleibte Gestalt war hinter dem Aktentisch hervorgekommen. Voll Erstaunen blickte er in das Antlitz des ihn fast um Kopfesh?he überragenden Freundes. "Das", sagte er und t?tschelte mit seiner kurzen Hand über das noch gl?nzend braune Haar desselben, "das ist natürlich nur Perücke; aber die Augen, diese unnatürlich jungen Augen, das sind doch wohl noch die echten alten aus unseren lustigen Tagen!"
Der Gast lie? l?chelnd diesen Strom des Geplauders über sich ergehen, w?hrend der Bürgermeister ihn neben sich aufs Sofa niederzog. "Und nun", fuhr der letztere fort, "wo kommst du her, was bist du, was treibst du?"
"Ich, Fritz?" erwiderte scherzend der andere, "ich suche einen Inhalt für das noch immer leere Gef?? meines Lebens; oder vielmehr", fügte er etwas ernster hinzu, "ich suche ihn nicht, ich leide nur ein wenig an dieser Leere."
Der Bürgermeister sah ihm treuherzig in die Augen. "Du, Richard?" sagte er, "der auf der Universit?t alle Fakult?ten abgeweidet hat! Will doch ein alter Kamerad unter einem gewissen Anonymus sogar deine Feder in einer botanischen Zeitschrift entdeckt haben!"
"Wirklich, Fritz?--Er hat nicht fehlgesehen."
Der kleine dicke Mann besann sich. "Du bist noch ledig?" fragte er. "Ja? Noch immer? Hm! Du warst ein Schw?rmer, Richard! Wei?t du noch, als wir Studenten auf der Dornburg tanzten? Du hattest derzeit die Braut zu Hause; du wolltest nicht tanzen; du sa?est in der Ecke bei dem langen Wassermann, der wegen seiner gro?en Stiefel nicht tanzen konnte, und trankst nur Wein, sehr viel Wein, Richard! Du wolltest die seligen T?nze nicht entweihen, die du daheim mit ihr getanzt hattest!"
Der andere war ein wenig still geworden, w?hrend
Continue reading on your phone by scaning this QR Code

 / 24
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.