um Nachts das Vieh aufzunehmen als Schutz gegen die wilden Thiere. Wasser findet sich auf der ganzen Strecke von Sirah nach Maraua nicht.
Bei Maraua hat die el Chi[=e]-Ebene eine Tiefe von 508 M., sie ist einf?rmig, aber ?usserst fruchtbar und die zahlreichen Ruinen der alten Castells deuten auf ehemalige starke Bev?lkerung. In der Mitte, wo die Chi[=e]-Ebene von einem nach S��den str?menden uadi Gedede unterbrochen wird, hat sie 450 Meter, nach Westen kommt man dann auf den H?henzug, der Schad ben Medja genannt wird und gut mit Wachholder bestanden ist. Von hier an geh?rt das Land den uled Abid, und das nun vor einem aufsteigende Gebirge f��hrt auch den Namen djebel Abid. Es ist mit Wachholder und Thuya so reichlich bewachsen, wie die sch?nsten Districte der Cyrenaica und wetteifert an Fruchtbarkeit mit der duftenden el Chi[=e]-Ebene. Aber auch hier sieht man keine Einwohner, nur selten mal eine Heerde, und selbst Wild scheint zu fehlen. Erst bei den Brunnenl?chern von Djerdes, die wieder 640 Meter hoch liegen, st?sst man auf Abid-Triben und gut angebaute Felder. Auch finden sich hier H?hlen alter libyscher St?mme.
Obschon die Abid zu den ber��chtigsten R?ubern der Cyrenaica geh?ren, so kamen wir doch gut mit ihnen aus, zudem waren wir sehr auf unserer Hut. Als wir bei Djerdes lagerten, sank morgens das Thermometer vor Sonnenaufgang auf -2��.
Die Gegend blieb am folgenden Tage[13] im Anfange im Gebirge gleich gut bewaldet und sp?ter in der Ebelerhar-Ebene, fanden wir diese bedeutend krautreicher als die Chi[=e]-Ebene. Abends lagerten wir bei den Wasserl?chern von Biar (Pl. von Bir-Brunnen) und fanden dort herum zahlreiche Freg der Auergehr, ��berhaupt war den ganzen Tag hindurch die Gegend nicht nur reicher an Vegetation, sondern auch besser bev?lkert. Die Auergehr bek��mmerten sich so wenig um uns, wie wir um sie, in der N?he eines kleinen Marabuts schlugen wir Zelte. Die Brunnenl?cher von Biar liegen 320 Meter hoch.
Nachts wurde einem meiner Neger sein Geld, welches derselbe in sein Schnupftuch gebunden hatte, gestohlen. Da es nur einer der anderen Diener genommen haben konnte, so liess ich alle auskleiden, ohne dass wir etwas entdecken konnten, auch schwuren alle die gr?sslichsten Eide, in Gegenwart des Grabes des Marabut und beim Haupte Mohammeds und Sidi Snussi's. Und vor allen Dingen zeichnete sich ein ehemaliger ?sterreichischer Kavass von Tripolis, Herr Hammed Bimbaschi, aus, laut rufend, sein Vater und er solle ewig brennen, wenn er das Geld habe. Aber schon zwei Tage sp?ter fand sich das Geld bei ihm vor, er hatte sich in Bengasi durch Eink?ufe verrathen, und musste dann in Folge davon Bekanntschaft mit dem t��rkischen Gef?ngniss machen. Als ich sp?ter Bengasi verliess, bekam er seine Freiheit wieder, Meineid und Diebstahl, namentlich gegen einen eben erst freigewordenen Sklaven begangen, werden in diesen L?ndern nicht sonderlich beachtet.
Den letzten Tag blieben wir von Biar noch 3 Stunden in S.-W.-R. in dieser krautreichen Ebene, und kamen dann an das eine Stunde breite Gebirge, welches nur 100 Meter hoch den Rand der Ebene, der ersten Terrasse bildet. Mittelst des Fuhm el Fedj, eines Engpasses, stiegen wir dann in die Meeresebene hinab, vorbei bei dem vulcanartig aussehenden Berg Basina (Name einer Mehlspeise, die puddingf?rmig aufgetischt wird) und erreichten von hier an nach 4 Stunden in reiner westlicher Richtung Bengasi. Die Ebene hier ist nicht sehr fruchtbar, der Fels liegt fast ��berall zu Tage. Dass aber die r?thliche Erde einst dicker gelegen hat, beweisen die ��beraus zahlreichen Ruinen von D?rfern, H?usern und Geh?ften, und trotz der heutigen Unfruchtbarkeit dieser Ebene ist es h?chst wahrscheinlich, dass diese Fl?che einst die ber��hmten G?rten der Hesperiden bildete.
Wir hatten in Bengasi einen f��nft?gigen Aufenthalt, welcher indess auch sehr n?thig war, um uns neu zu organisiren und auszur��sten. Bis auf meinen deutschen Diener Wetzel aus Bamberg und dem freigelassenen Neger Bu-Bekr trat eine vollkommene Ver?nderung im Personal ein. Den Photograph aus Berlin sah ich mich gen?thigt nun wirklich fortzuschicken, ich hatte ihn in Tripolis schon einmal entlassen, mich aber dennoch bewegen lassen ihn wieder zu nehmen, aber in den letzten Tagen in Cyrene benahm er sich so unumg?nglich, dass ich diese Gelegenheit seiner los zu werden, nicht vers?umte. Der ?sterreichische Cavas Hammed wurde eingesperrt, noch andere verliessen den Dienst. Daf��r machte ich dann aber die werthvolle Acquisition des alten ehemaligen Dieners Mohammed Staui, der sich dicht bei Bengasi als Landmiether niedergelassen hatte. Den alten geizigen Staui h?tte ich nur in Cyrenaica selbst haben sollen, sein Geiz w?re mir dort gut zu Statten gekommen gegen die unversch?mten Prellereien des Aduli, gegen die Diebereien des Cavassen und der anderen Diener, welche es so weit trieben, dass sie unter der Hand eines Tages einen ganzen Schlauch Butter verkauft hatten. Dann bekam ich noch einen anderen weggelaufenen Neger, ich glaube Ali rief man ihn, einen wahren Goldjungen. Aus Sella her seinem Herrn entsprungen, hatte er mit diesem R?uberhandwerk getrieben, und die weitesten Streifz��ge, s��dlich bis Tragen und Wau,

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