Von Kinder und Katzen, und wie sie die Nine begruben

Theodor W. Storm
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Von Kinder und Katzen, und wie sie die Nine?by Theodor Storm

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Title: Von Kinder und Katzen, und wie sie die Nine begruben
Author: Theodor Storm
Release Date: September, 2005 [EBook #8917] [Yes, we are more than one year ahead of schedule] [This file was first posted on August 25, 2003]
Edition: 10
Language: German
Character set encoding: ISO Latin-1
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK VON KINDER UND KATZEN ***

Produced by Mike Pullen and Delphine Lettau.

This Etext is in German.
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VON KINDERN UND KATZEN, UND WIE SIE DIE NINE BEGRUBEN

von THEODOR STORM

Mit Katzen ist es in früherer Zeit in unserem Hause sehr "beg?nge" gewesen. Noch vor meiner Hochzeit wurde mir von einem alten Hofbesitzer ein kleines kaninchengraues K?tzchen ins Haus gebracht; er nahm es sorgsam aus seinem zusammengeknüpften Schnupftuch, setzte es vor mir auf den Tisch und sagte: "Da bring ich was zur Aussteuer!"
Diese Katze, welche einen wei?en Kragen und vier wei?e Pf?tchen hatte, hie? die "Manschettenmie?e". W?hrend ihrer Kindheit hatte ich sie oft, wenn ich arbeitete, vorn in meinem Schlafrock sitzen, so da? nur der kleine hübsche Kopf hervorguckte. H?chst aufmerksam folgten ihre Augen meiner schreibenden Feder, die bei dem melodischen Spinnerlied des K?tzchens gar munter hin und wider glitt. Oftmals, als wolle sie meinen gar zu gro?en Eifer zügeln, streckte sie wohl auch das Pf?tchen aus und hielt die Feder an, was mich dann stets bedenklich machte und wodurch mancher Gedankenstrich in meine nachher gedruckten Schriften gekommen ist.
Die Manschettenmie?e selber ist, wie ich fürchte, durch diesen Verkehr etwas gar zu gebildet geworden; denn da sie endlich gro? und dann auch Mutter manches allerliebsten kaninchengrauen K?tzchens geworden war, verlangte sie, gleich den feinen Damen, allezeit eine Amme für ihre Kinder; und da die Nachbarskatzen sich nur selten zu diesem Dienst verstehen wollten, so sind fast alle ihre kleinen Ebenbilder elendiglich zugrunde gegangen. Nur einen kleinen wei?en Kater zog sie wirklich gro?, welcher wegen seines grimmigen Aussehens "der wei?e B?r" genannt wurde und nachher aber eine Katze war.
Sp?ter, da schon zwei kleine Buben lustig durch Haus und Garten tobten, waren zwei Katzen in der Wirtschaft; n?mlich au?er den vorbenannten noch ein Sohn des wei?en B?ren, genannt "der schwarze Kater", ein gro?er ungeb?rdiger Geselle; vielleicht ein Held, aber jedenfalls ein Scheusal, von dem nicht viel zu sagen, als da? er, besonders in der sch?nen Frühlingszeit, unter schauderhaftem Geheul gegen alle Nachbarskater zu Felde lag, da? er stets mit einem blutigen Auge und zerfetztem Fell umherlief und au?erdem noch seine kleinen Herren bi? und kratzte.
Von der Gro?mutter, der Manschettenmie?e, die nachmals ganz berühmt geworden ist, w?re noch vielerlei zu berichten; da sie aber in der Geschichte, die ich hier am Schlu? erz?hlen will, nur ein einzigmal "Miau" zu sagen hat, so soll's für eine schicklichere Gelegenheit verspart sein.
Es geschah aber, da? unser mit drei Katzen also stattlich begründetes Heimwesen durch den hereingebrochenen D?nenkrieg gar j?mmerlich zugrunde ging; meine beiden Knaben und noch ein kleiner dritter, der hinzugekommen war, mu?ten mit mir und ihrer Mutter in die Fremde wandern, und, so gastlich man uns drau?en aufnahm, es war doch in den ersten Jahren eine trübe, katzenlose Zeit.
Zwar hatten wir ein Kinderm?dchen, welches Anna hie?; ihr gutes rundes Gesicht sah allzeit aus, als w?re sie eben vom Torfabladen hergekommen, weshalb die Kinder sie die "schwarze Anna" nannten; aber eine Katze in unser gemietetes Haus zu nehmen, konnten wir noch immer nicht den Mut
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