und Redensarten, im Verkehr mit den Fremden, aufgefangen 
und behalten haben. »~Joranna boy~! -- wie geht's -- wie geht's Freund 
-- komm herunter, komm herunter -- weißer Mann, Capitain sagt, soll 
herunterkommen.« 
»So?« lachte René in derselben Sprache, -- »weißer Mann Capitain sagt 
also ich soll herunter kommen?« 
Der Indianer nickte auf das freundlichste, daß er ihn so gut verstanden 
hatte, und versicherte, sich zu seinen Begleitern wendend, diesen, daß 
er die Sache jetzt augenblicklich in Ordnung bringen würde. 
»Ja, komm herunter, komm herunter -- weißer Mann Capitain sagt« 
wiederholte er noch einmal, dieses Factum vor allen Dingen außer 
jeden Zweifel zu stellen. 
»Und wenn ich, weißer Mann kein Capitain nun nicht will?« lachte 
René. 
»Nicht will?« rief der Führer der Eingebornen erstaunt aus, und sah den 
Fremden an; dann aber, denn er konnte in dessen Gesicht immer noch 
keinen Ernst entdecken, dies ebenfalls für einen guten Spaß desselben 
haltend, den er zu ihrem eigenen Vergnügen gemacht habe, schaute er
sich nach den Andern um, lachte laut auf, und erzählte ihnen mit der 
größten Freundlichkeit was der Weiße da oben eben so Lustiges gesagt 
habe. 
Die übrigen Eingebornen, die gleich von allem Anfang gar nichts 
Anderes erwartet hatten, konnten darin aber nicht den mindesten Spaß 
entdecken, und ein paar, zu diesem Zwecke an den Alten gerichtete 
Worte machten diesen ebenfalls wieder ernsthaft und ließen ihn doch 
an die Möglichkeit glauben daß der Fremde am Ende wirklich nicht 
selber herunterkommen wollte, und ihn da herunter zu holen, war 
jedenfalls eine mißliche Sache. 
»Bah, bah« sagte der Alte jetzt kopfschüttelnd und mit einem Gesicht 
als ob man einem unartigen Kinde irgend eine Thorheit verweisen 
wolle -- »närrisch Ding, närrisch Ding -- weißer Mann Capitain guter 
Mann, verlangen weiter Nichts wie herunterkommen.« 
»Was bekommt Ihr dafür mich zu holen?« frug ihn aber René so gerade 
mitten in alle seine Berechnungen hinein, daß er ihn ganz wieder außer 
Fassung brachte, und er erst den Weißen, und dann seine Begleiter 
erstaunt ansah, augenscheinlich unschlüssig ob er diese, etwas 
indiscrete Frage so geradezu und der Wahrheit gemäß beantworten 
solle. Er hielt es am Ende für besser es erst mit den Seinen zu berathen; 
da diese aber nicht das mindeste Bedenken darin fanden seinem 
Wunsche zu willfahren, wandte er sich wieder zu dem jungen 
Franzosen und zählte ihm jetzt mit der größten Ernsthaftigkeit alle die 
Artikel auf die sie bekommen würden, und zwar mit einem Eifer und 
einer Genauigkeit, als ob das noch ein besonderer Beweggrund für ihn 
selber sein müsse, jetzt augenblicklich niederzusteigen und ihnen den 
Besitz aller dieser Herrlichkeiten nicht länger, widerrechtlicher Weise, 
vorzuenthalten. 
Zu ihrem Erstaunen ließ sich aber der Fremde selbst nicht durch die 
Erwähnung des Handbeils und die fünf Yards rothen Kattun bestechen, 
sondern blieb nur ruhig und unbeweglich in seiner Stellung. Angenehm 
war es ihm aber nicht, diese Masse verschiedenartiger Gegenstände 
aufzählen zu hören, und er konnte daraus nicht allein sehen wie viel 
dem Harpunier daran gelegen gewesen war ihn wieder zu bekommen,
als auch wie sehr schon die Habgier dieser sonst einfachen und 
gutmüthigen Leute erregt worden, den ausgesetzten Lohn so rasch als 
möglich zu verdienen. Ueberredung half hier Nichts, so viel sah er 
recht gut ein, wäre er selbst ihrer Sprache vollkommen mächtig 
gewesen, und das einzige was sich noch mit ihnen im Guten anfangen 
ließ, war ihnen an Geld und vielleicht Kleidern gleichen Nutzen zu 
bieten, wo er dann wieder das zu seinen Gunsten hatte, daß sie bei 
dessen Annahme ihre Gliedmaßen in keine Gefahr brachten. 
»So?« sagte er also, da sie geendet hatten und nun nichts anderes zu 
erwarten schienen als daß er nach solchen dargelegten Gründen, ihren 
Beweisen nicht länger werden widerstehen können -- »so? -- das also 
hat Euch weißer Mann Capitain Alles geboten, mich einzig und allein 
wieder unten abzuliefern?« 
»Ja Freund -- blos unten abzuliefern« lautete die Antwort. 
»Todt oder lebendig?« frug aber der junge Mann mit größter 
Kaltblütigkeit zurück, und erschreckte dadurch den Alten nicht wenig, 
der jetzt zum ersten Mal an zu begreifen fing, daß der Fremde doch am 
Ende nicht so ganz gutwillig mit ihnen gehen werde. 
»Todt oder lebendig?« wiederholte er erstaunt und versuchte zu lachen, 
was ihm aber mißglückte -- »todt? wir sollen doch weißen Mann nicht 
todt abliefern -- lebendig versteht sich.« 
»Und wenn sich nun weißer Mann zur Wehr setzt?« sagte René. 
»Zur Wehr setzen?« frug der Alte, der das Wort nicht so recht zu 
verstehen schien -- »zur Wehr setzen?« 
»Nun ich meine, wenn weißer Mann unter keiner Bedingung gutwillig 
mitgehen will und sich vertheidigt« erklärte es ihm der Fremde deutlich 
genug. 
»Aber fünf Yards rothen Kattun -- ein Handbeil -- zwei Messer« 
begann der erstaunte Eingeborne alle die Herrlichkeiten wieder 
aufzuzählen; René aber, dem Nichts daran lag sie nur hinzuhalten, was
er mit Leichtigkeit für den ganzen Tag hätte thun können da viele 
dieser Leute fast gar    
    
		
	
	
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