Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents. Band 1.

Alexander von Humboldt
Reise in die
Aequinoctial-Gegenden des
by
Alexander von Humboldt

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des
neuen Continents. Band 1. by Alexander von Humboldt
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Title: Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents. Band
1.
Author: Alexander von Humboldt
Release Date: September 3, 2007 [Ebook #22492]
Language: German
Character set encoding: ISO 8859-1
***START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK REISE IN
DIE AEQUINOCTIAL-GEGENDEN DES NEUEN CONTINENTS.
BAND 1.***

Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents. Band 1.
by Alexander von Humboldt

Edition 01 , (September 3, 2007)

In deutscher Bearbeitung von Hermann Hauff.
Nach der Anordnung und unter Mitwirkung des Verfassers.
Einzige von A. v. Humboldt anerkannte Ausgabe in deutscher Sprache.
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1865
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Erster Band

CONTENTS
Vorwort Erstes Kapitel Zweites Kapitel Drittes Kapitel Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel Sechstes Kapitel Siebentes Kapitel Achtes Kapitel

VORWORT
Einem wissenschaftlichen Reisenden kann es wohl nicht verargt
werden, wenn er eine vollständige Uebersetzung seiner Arbeiten jeder
auch noch so geschmackvollen Abkürzung derselben vorzieht.
Bouquer´s und La Condamine´s mehr als hundertjährige Quartbände
werden noch heute mit großer Theilnahme gelesen; und da jeder

Reisende gewissermaßen den Zustand der Wissenschaften seiner Zeit,
oder vielmehr die Gesichtpunkte darstellt, welche von dem Zustande
des Wissens seiner Zeit abhangen, so ist das wissenschaftliche Interesse
um so lebendiger, als die Epoche der Darstellung der Jetztzeit näher
liegt. Damit aber die lebendige Darstellung des Geschehenen weniger
unterbrochen werde, habe ich das Material, durch welches allgemeine
kosmische Resultate begründet werden, in besonderen Zugaben über
stündliche Barometer-Veränderungen, Neigung der Magnetnadel und
Intensität der magnetischen Erdkraft zusammengedrängt. Die
Absonderung solcher und anderer Zugaben hat allerdings, und ohne
großen Nachtheil, zu Abkürzungen in der Uebersetzung des
Originaltextes der Reise Anlaß geben können. Diese Betrachtung war
auch geeignet mich bald mit dem Unternehmen zu versöhnen, einem
größeren Kreise gebildeter Leser, die bisher mehr mit der Natur als mit
scientifischen Wissen befreundet waren, einen etwas *abgekürzten
Text der Reise in die Tropen-Gegenden des Neuen Continents*
darzubieten. Die Buchhandlung, welche aus edler, ich setze gern hinzu
angeerbter Freundschaft meinen Arbeiten eine so lange und sorgfältige
Pflege geschenkt hat, hat mich aufgefordert diese neue Ausgabe,
welche einem vielseitig unterrichteten Gelehrten, Herrn Bibliothekar
Professor Dr. *Hauff* anvertraut ist, nicht bloß, so viel mein Uralter
und meine gesunkenen Kräfte es erlauben, zu revidiren, sondern auch
mit Zusätzen und Berichtigungen zu bereichern. Die Naturwissenschaft
ist, wie die Natur selbst, in ewigem *Werden* und Wechsel begriffen.
Seit der Herausgabe des ersten Bandes der Reise sind jetzt 45 Jahre
verflossen. Die Berichtigungen müßten also zahlreich seyn: in
geognostischer Hinsicht wegen Bezeichnung der Gebirgs-Formationen
und der metamorphosirten Gebirge, des wohlthätigen Einflusses der
Chemie auf die Geognosie, wie in allem, was anbetrifft die Vertheilung
der Wärme auf dem Erdkörper und die Ursach der verschiedenen
Krümmung monatlicher Isothermen (nach Dove´s meisterhaften
Arbeiten). Die durch die neue Ausgabe veranlaßte Erweiterung des
Kreises wissenschaftlicher Anregung kann ich nur freudig begrüßen;
denn in dem Entwickelungsgange physischer Forschungen wie in dem
der politischen Institutionen ist Stillstand durch unvermeidliches
Verhängnis an den Anfang eines verderblichen *Rückschrittes*
geknüpft.

Es würde mir dazu eine innige Freude seyn noch zu erleben, wie die
Unternehmer es hoffen, daß meine in den Jahren freudig aufstrebender
Jugend ausgeführte Reise, deren einer Genosse, mein theurer Freund,
*Aimé Bonpland*, bereits, im hohen Alter, dahingegangen ist, in
unserer eigenen schönen Sprache von demselben deutschen Volke mit
einigem Vergnügen gelesen werde, welches mehr denn zwei
Menschenalter hindurch mich in meinen wissenschaftlichen
Bestrebungen und meiner Laufbahn durch ein eifriges Wohlwollen
beglückt und selbst meinen spätesten Arbeiten durch seine partheiische
Theilnahme eine Rechtfertigung gewährt hat.
*Berlin*, 26. März 1859.
*Alexander v. Humboldt.*

ERSTES KAPITEL
Vorbereitungen -- Abreise von Spanien -- Aufenthalt auf den
Kanarischen Inseln
Wenn eine Regierung eine jener Fahrten auf dem Weltmeer anordnet,
durch welche die Kenntniß des Erdballes erweitert und die physischen
Wissenschaften gefördert werden, so stellt sich ihrem Vorhaben
keinerlei Hinderniß entgegen. Der Zeitpunkt der Abfahrt und der Plan
der Reise können eingehalten werden, sobald die Schiffe ausgerüstet
und die Astronomen und Naturforscher, welche unbekannte Meere
befahren sollen, gewählt sind. Die Inseln und Küsten, deren Produkte
die Seefahrer kennen lernen sollen, liegen außerhalb des Bereiches der
staatlichen Bewegungen Europas. Wenn längere Kriege die Freiheit zur
See beschränken, so stellen die kriegführenden Mächte gegenseitig
Pässe aus; der Haß zwischen Volk und Volk tritt zurück, wenn es sich
von der Förderung des Wissens handelt, das die gemeine Sache der
Völker ist.
Anders, wenn nur ein Privatmann auf seine Kosten eine Reise in das
Innere eines Festlandes unternimmt, das Europa in sein System von

Kolonien gezogen hat. Wohl mag sich der Reisende einen Plan
entwerfen, wie
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