Philotas

Gotthold Ephraim Lessing
Philotas, by Gotthold Ephraim
Lessing

The Project Gutenberg EBook of Philotas, by Gotthold Ephraim
Lessing #8 in our series by Gotthold Ephraim Lessing
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Title: Philotas
Author: Gotthold Ephraim Lessing

Release Date: October, 2005 [EBook #9159] [Yes, we are more than
one year ahead of schedule] [This file was first posted on September 9,
2003]
Edition: 10
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1
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Philotas
Gotthold Ephraim Lessing
Ein Trauerspiel
Personen:
Aridäus, König. Strato, Feldherr des Aridäus. Philotas, gefangen.
Parmenio, Soldat.

Die Szene ist ein Zelt in dem Lager des Aridäus.

Erster Auftritt.
Philotas.
So bin ich wirklich gefangen?--Gefangen!--Ein würdiger Anfang
meiner kriegerischen Lehrjahre!--O ihr Götter! O mein Vater!--Wie
gern überredte ich mich, daß alles ein Traum sei! Meine frühste
Kindheit hat nie etwas anders, als Waffen, und Läger, und Schlachten
und Stürme geträumet. Könnte der Jüngling nicht von Verlust und
Entwaffnung träumen?--Schmeichle dir nur, Philotas! Wenn ich sie
nicht sähe, nicht fühlte, die Wunde, durch die der erstarrten Hand das
Schwert entsank!--Man hat sie mir wider Willen verbunden. O der
grausamen Barmherzigkeit eines listigen Feindes! Sie ist nicht tödlich,
sagte der Arzt, und glaubte mich zu trösten.--Nichtswürdiger, sie sollte
tödlich sein!--Und nur eine Wunde, nur eine!--Wüßte ich, daß ich sie
tödlich machte, wenn ich sie wieder aufriss', und wieder verbinden ließ',
und wieder aufriss'--Ich rase, ich Unglücklicher!--Und was für ein
höhnisches Gesicht--itzt fällt mir es ein--mir der alte Krieger machte,
der mich vom Pferde riß! Er nannte mich: Kind!--Auch sein König
muß mich für ein Kind, für ein verzärteltes Kind halten. In was für ein
Zelt hat er mich bringen lassen! Aufgeputzt, mit allen
Bequemlichkeiten versehen! Es muß einer von seinen Beischläferinnen
gehören. Ein ekler Aufenthalt für einen Soldaten! Und anstatt bewacht
zu werden, werde ich bedienet. Hohnsprechende Höflichkeit!--

Zweiter Auftritt.
Strato. Philotas.
Strato. Prinz--
Philotas. Schon wieder ein Besuch? Alter, ich bin gern allein.

Strato. Prinz, ich komme auf Befehl des Königs--
Philotas. Ich verstehe dich! Es ist wahr, ich bin deines Königs
Gefangener, und es stehet bei ihm, wie er mir will begegnen lassen--
Aber höre, wenn du der bist, dessen Miene du trägst--bist du ein alter
ehrlicher Kriegsmann, so nimm dich meiner an, und bitte den König,
daß er mir als einem Soldaten, und nicht als einem Weibe begegnen
lasse.
Strato. Er wird gleich bei dir sein; ich komme, ihn zu melden.
Philotas. Der König bei mir? und du kömmst, ihn zu melden?--Ich will
nicht, daß er mir eine von den Erniedrigungen erspare, die sich ein
Gefangener muß gefallen lassen.--Komm, führe mich zu ihm! Nach
dem Schimpfe, entwaffnet zu sein, ist mir nichts mehr schimpflich.
Strato. Prinz, deine Bildung, voll jugendlicher Anmut, verspricht ein
sanftres Gemüt.
Philotas. Laß meine Bildung unverspottet! Dein Gesicht voll Narben ist
freilich ein schöners Gesicht--
Strato. Bei den Göttern! eine große Antwort! Ich muß dich bewundern
und lieben.
Philotas. Möchtest du doch, wenn du mich nur erst gefürchtet hättest.
Strato. Immer heldenmütiger! Wir haben den schrecklichsten Feind vor
uns, wenn unter seiner Jugend der Philotas viel sind.
Philotas. Schmeichle mir nicht!--Euch schrecklich zu werden, müssen
sie mit meinen Gesinnungen größre Taten verbinden. Darf ich deinen
Namen wissen?
Strato. Strato.
Philotas. Strato? Der tapfre Strato, der meinen Vater am Lykus
schlug?--

Strato. Gedenke mir dieses zweideutigen Sieges nicht! Und wie blutig
rächte sich dein Vater in der Ebene Methymna! So ein Vater muß so
einen Sohn haben.
Philotas. O dir darf ich es klagen, du würdigster der Feinde meines
Vaters, dir darf ich mein Schicksal klagen.--Nur du kannst mich ganz
verstehen; denn auch dich, auch dich hat das herrschende Feuer der
Ehre, der Ehre fürs Vaterland zu bluten,
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