New-Yorker Staats-Zeitung, 16. Oktober 1915

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Staats-Zeitung, 16. Oktober 1915, by Unknown

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Title: New-Yorker Staats-Zeitung, 16. Oktober 1915 Vol. I. No. 34.
Author: Unknown
Release Date: September 16, 2007 [EBook #22628]
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1
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Vol. I. No. 34. N. Y., 16. Oktober 1915.
New-Yorker Staats-Zeitung.
KRIEGS-ALBUM
[Illustration: Deutscher Einzelposten hinter Drahtverhau im Westen. German sentry behind barbed wire fence at the Westfront.]
Published every week by The New-Yorker Staats-Zeitung, 182 William Street, New York.

DER HINDENBURG VON BERLIN.
Auf dem K?nigsplatz, unmittelbar vor der Siegess?ule, deren Nike den goldenen Kranz ��ber sein Haupt h?lt, steht die zw?lf Meter hohe Gestalt des "eisernen Hindenburg von Berlin," die der Bildhauer Georg Marschall geschaffen hat, und die zum Besten der Nationalstiftung f��r die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen mit goldenen, silbernen und eisernen N?geln von wohlth?tigen Leuten bedeckt werden soll. Am 4. September fiel die H��lle des Mals und die ersten N?gel wurden eingeschlagen. F��r zwei Millionen hat der Berliner Hindenburg Platz; wir wollen hoffen, dass zum Besten der Trauernden in diesem Kriege die Zahl bald erreicht ist.
Die Enth��llung war von linder Luft und hellem Sonnenschein beg��nstigt. Die ersten goldenen Bl��then des Herbstes leuchteten aus dem Gr��n der B?ume im Thiergarten und bunte Fahnen wehten von den H?usern fr?hliche Gr��sse. Menschen str?mten schon in den Morgenstunden heran und ihre Massen gliederten sich in der ruhigen Ordnung, die den Deutschen im Blute sitzt.
Vier Gesch��tze aus der Tannenberger Schlacht stehen vor dem Postament und in den ersten Reihen stehen Feldgraue, Verwundete und Rekonvaleszenten; einer hat sich im Wagen heranfahren lassen, um dabei zu sein, wenn "sein" General seine Ehre erf?hrt.
Musik klingt von der Siegesallee; Soldaten des 3. Garderegiments r��cken heran und nehmen Aufstellung. Eine Abordnung des 2. Masurischen Infanterieregiments aus L?tzen, das jetzt den Namen Hindenburgs f��r ewige Zeiten tr?gt, ist gleichfalls zur Stelle. Viele Generale und Offiziere mit ihren Damen, st?dtische Beamte, Professoren der Universit?t, K��nstler der Palette und der Feder und vom Theater.
Von den geladenen Ehreng?sten erscheinen zuerst die Mitglieder der Familien v. Hindenburg und Ludendorff, unter denen der Bruder des Generalfeldmarschalls, der Schriftsteller B. v. Hindenburg, auff?llt, weil er ?usserlich nicht die geringste Aehnlichkeit mit dem Helden des Tages hat. Hindenburgs Frau und Tochter, die Schwester des Generalfeldmarschalls, Frau v. Waldow, die Gattin von Hindenburgs Generalstabschef, Frau Ludendorff, werden von den Herren des Komitees begr��sst.
Kurz vor 11 Uhr kommt der Reichskanzler, Herr v. Bethmann Hollweg, in Feldgrau. Er sieht ausserordentlich frisch aus. Bald nach dem Eintreffen des Kanzlers f?hrt in feldgrauem Automobil die Prinzessin August Wilhelm vor, deren sympathische Erscheinung von den Menschen an den Strassen mit Hochrufen begr��sst wird. Nun erf?hrt man auch welcher Art die Familienangelegenheit ist, die die Kaiserin fernh?lt: in der Familie des Prinzen Adalbert ist ein frohes Ereignis zu erwarten; deshalb ist die Kaiserin nach Kiel gereist.
Nun ist alles zusammen, ein Parseval und ein Zeppelin fahren in der Luft heran, frohes Schweigen dehnt sich ��ber die Menge, die Feier beginnt.
Die S?nger, die auf den Schwellen der Siegess?ule aufgestellt sind, stimmen Beethovens "Die Himmel r��hmen des Ewigen Ehre!" an. Dann tritt der Reichskanzler vor, nimmt den Helm ab und spricht langsam, mit lauter und starker Stimme, so dass jedes Wort deutlich zu vernehmen ist:
"Vor unserem alten Siegesmale haben wir ein Bildnis aufgerichtet, bestimmt, die Dankbarkeit des Volkes zu werkth?tiger Liebe zu sammeln. Die Hilfe der Heimath sei f��r alle bereit, die im Leid sind um der Heimath willen! Der Krieger im Felde sei gewiss, dass auch am verwaisten Herde der Not gewehrt wird. Dies Werk der Hilfe stellen wir unter das Wahrzeichen Hindenburg. Er, dem die Liebe des Soldaten geh?rt, steht fest gewachsen im Herzen des ganzen Volkes. In ihm zuerst verk?rpert sich uns das Heldenthum unserer Heere, die gewaltige Leistung ihrer F��hrer. Schwertschlag und Hammerschlag, Vertheidiger und Zertr��mmerer, das ist uns Hindenburg. Was wir ihm schuldig sind, hat der Kaiser in herrlichen Worten ausgesprochen: Nie erl?schenden Dank! Die Gnade seiner Majest?t hat uns verg?nnt, unser Hilfswerk auf einen Platz zu stellen, auf dem das Auge Bismarcks ruht. Mit der huldvollen Theilnahme, die sich keinem Liebeswerk versagt, begleitet Ihre Majest?t die Kaiserin unsere Arbeit. So erhalte auch diese Feier ihre Weihe durch den Ruf: Unser oberster Kriegsherr, den der Herr der Heerscharen von Sieg zu Sieg f��hren wolle, Seine Majest?t der Kaiser, Hurra!"
Das Hurra klingt kraftvoll und begeistert. Die Prinzessin August Wilhelm erhebt sich und winkt: die H��lle sinkt langsam nieder. Ein Zufall f��gt es, dass einer der Kr?nze an den Masten sich in der Leine verf?ngt
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