Märchen für Kinder

Hans Christian Andersen
Märchen für Kinder, by Hans
Christian Andersen

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Title: Märchen für Kinder
Author: Hans Christian Andersen
Illustrator: Nikolai Karasin, A. Zick, P. Schnorr, F. Reiß, E. Klimsch, E.
Kepler, M. Flashar, H. Effenberger
Translator: Paul Arndt
Release Date: September 3, 2006 [EBook #19163]
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1
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FÜR KINDER ***

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H. C. Andersens
MÄRCHEN FÜR KINDER.
Frei nach der Reclamschen Ausgabe bearbeitet
von
Paul Arndt.
Mit 5 Buntbildern von N. Karasin, sowie
40 Textillustrationen
von A. Zick, P. Schnorr, F. Reiß, E. Klimsch, E. Kepler, M. Flashar, H.
Effenberger etc.
Neunte Auflage.
[Illustration/Abbildung: Loewes Verlag]
Stuttgart Loewes Verlag Ferdinand Carl.
Druck von Carl Hammer in Stuttgart.

Märchengruß.
[Abbildung/Illustration: capH-iii.png]
Hans Andersen, der Märchendichter, Nennt man ihn nur, landaus,
landein; Da lachen strahlende Gesichter, Da jubeln Bub' und Mägdelein!
Ihm sang und klang, ihm lebt' und lachte, Was anderer Ohr und Auge
tot, Das Seelenlose fühlt' und dachte Und ward beseelt, -- wenn er
gebot.
Den er gepflückt im Wunderlande, Den allerschönsten Märchenstrauß,

Geknüpft mit rot und weißem Bande, Streut' einst er in die Welt hinaus.
Und aus dem Strauß die zart'sten Triebe, Die er bestimmt der
Kinderschar, Sind hier gesammelt euch zuliebe; Wir bieten sie euch
freudig dar.
Längst ist er schon von uns gegangen, Der Dichter, der den Kindern
lieb, Doch leben noch in Jugendprangen Die Märchen, die für euch er
schrieb. Sie klingen fort und werden klingen Unsterblich noch in später
Zeit, Und sich wie gold'ne Fäden schlingen Um Kind und
Märchenherrlichkeit.
Des grauen Entleins Abenteuer, Der Zinnsoldat, auf einem Bein
Standhaft im Wasser und im Feuer, Die Schwäne und ihr Schwesterlein;
Das Märlein von dem Tannenbaume, Vom Koffer, der die Luft
durchschwirrt, Vom Sandmann und Klein-Hjalmars Traume, Vom
Tölpelhans, der König wird.
Sie wollen plaudern, wollen scherzen, Sie wollen bei euch Kindern sein,
Und dringen in die Kinderherzen Mit ernster Lehre mahnend ein. -- So
macht dem luftigen Gelichter Ein Heim in Herz und Haus bereit, Und
seid gegrüßt vom Märchendichter, Die ihr ja selber Märchen seid!

Inhalts-Übersicht.
Seite Däumelieschen 1 Die Störche 8 Der fliegende Koffer 11 Der
Schneemann 15 Es ist ein Unterschied 18 Das Feuerzeug 20 Das
häßliche Entlein 25 Die Stopfnadel 31 Tölpelhans 33 Fünf in der
Schote 36 Das Märchen vom Sandmann 38 Die Theekanne 45 Die
Blumen der kleinen Ida 46 Das kleine Mädchen mit den
Schwefelhölzern 50 Die wilden Schwäne 52 Die glückliche Familie 61
Der Engel 63 Der standhafte Zinnsoldat 65 Des Kaisers Nachtigall 68
Die Schneekönigin 74 Fliedermütterchen 91 Der Tannenbaum 97 Das
alte Haus 103 Der Buchweizen 107 Die roten Schuhe 109

Däumelieschen.

[Abbildungen/Illustrations: capH1.png, pic3.jpg]
Hilfe suchend kam einmal eine Frau zu einer alten Hexe und fragte sie,
ob sie ihr nicht ein kleines Mädchen verschaffen könnte.
»O ja, das soll nicht schwer halten!« sagte die Hexe. »Da hast du ein
Gerstenkorn; das ist nicht etwa von der Art, wie es auf einem
Bauernfelde wächst, oder womit die Hühner gefüttert werden. Lege es
in einen Blumentopf, dann wirst du etwas zu sehen bekommen!«
»Besten Dank!« sagte die Frau und gab der Hexe ein Geldstück, ging
dann heim, pflanzte das Gerstenkorn, und sogleich wuchs eine große
herrliche Blume hervor, die vollkommen einer Tulpe glich, aber die
Blätter schlossen sich fest zusammen, als ob sie noch in der Knospe
wären.
»Das ist eine schöne Blume!« sagte die Frau und küßte sie auf die
herrlichen roten und gelben Blätter, aber wie sie sie noch küßte, that die
Blume einen großen Knall und öffnete sich. Es war, wie man nun sehen
konnte, eine wirkliche Tulpe; aber mitten in der Blüte, auf dem grünen
Blumengriffel, saß ein winzig kleines, blondlockiges Mädchen, fein
und lieblich. Sie war nicht größer als ein Daumen, und deswegen wurde
sie Däumelieschen genannt.
Eine prächtige, lackirte Wallnußschale erhielt sie zur Wiege, blaue
Veilchenblätter waren ihre Matratze und ein Rosenblatt ihr Deckbett.
Darin schlief sie des Nachts, aber am Tage spielte sie auf dem Tische.
Die Frau hatte einen Teller darauf gestellt, um den sie einen ganzen
Kranz Blumen gelegt hatte, deren Stengel in das Wasser reichten. Hier
schwamm ein großes Tulpenblatt und auf diesem durfte Däumelieschen
sitzen und von der einen Seite des Tellers bis zur andern schwimmen.
Zum Rudern hatte sie zwei weiße Pferdehaare. Das sah unbeschreiblich
niedlich aus. Sie konnte auch singen, o so fein und lieblich, wie man
nie zuvor gehört
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