Herrn Mahlhubers Reiseabenteuer

Friedrich Gerstäcker

Mahlhubers Reiseabenteuer, by Friedrich Gerst?cker

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Title: Herrn Mahlhubers Reiseabenteuer
Author: Friedrich Gerst?cker
Release Date: October 31, 2006 [EBook #19675]
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1
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Herrn
Mahlhuber's Reiseabenteuer.
Erz?hlung von Friedrich Gerst?cker

Leipzig: F. A. Brockhaus. 1857.

Der Verfasser beh?lt sich das Recht der Uebersetzung ins Englische und Franz?sische vor.

Inhaltsverzeichni?.
Seite 1. Der Commerzienrath 1 2. Die Vorbereitungen zur Reise 7 3. Erstes Abenteuer 12 4. Das Posthaus und die Mamsell 25 5. Das gr��ne Zimmer 32 6. Die verh?ngi?vollen Schuhe 47 7. Die Nichte 64 8. Der Ueberfall 71 9. Die Gesellschaft im Hirsch 82 10. Der Schlafkamerad 90 11. Die Geschichte von dem Scheusal 103 12. Sind Sie Herr Mahlhuber? 116 13. Die Flucht 124 14. Wieder unterwegs 128 15. Die Heimkehr 137

1.
+Der Commerzienrath.+
In einem gem��thlichen St?dtchen Baierns -- und alle St?dte und St?dtchen Deutschlands sollten eigentlich den Gesetzen nach gem��thlich sein -- lebte still und zur��ckgezogen der Held unserer Geschichte.
Herr Hieronymus Mahlhuber war ein anspruchloser Mann, der sich schon seit l?nger als funfzehn Jahren mit dem Titel eines Commerzienraths und im Besitze eines Ludwigskreuzes nach Gidelsbach zur��ckgezogen hatte und hier mit einer alten Haush?lterin still und ruhig seine Tage verlebte. Was er einmal fr��her gethan, den Titel wie den Orden zu bekommen, hat man nie erfahren. Manche, und besonders die ?u?erste Linke in Gidelsbach (der M��ller und der Bader), wollten behaupten, er h?tte Beides bekommen, weil er nichts gethan, aber da sich das nicht denken lie?, so fand es auch keinen Eingang bei dem denkenden Theile der B��rgerschaft. Die Einwohner von Gidelsbach sahen den kleinen wohlbeleibten ?ltlichen Herrn sogar mit einer soviel gr??ern Ehrfurcht und Achtung an, weil eben ��ber seinen Verdiensten ein gewisses geheimni?volles Dunkel lag, und zu diesen geh?rte jedenfalls und unbestritten, da? er nur selten davon sprach.
Von etwas sprach er aber, das ��brigens auch ein besonderes Interesse f��r ihn haben mochte, da es ihm am n?chsten stand, und das war seine Leber, die er, ob gegr��ndet oder ungegr��ndet, in den Verdacht gebracht hatte, da? sie drei Zoll zu gro? sei und in ihrer Anschwellung darauf hinarbeite ihm den Magen abzusto?en.
Die beiden Aerzte im St?dtchen waren dar��ber, wie sich das auch nicht anders erwarten lie?, durchaus entgegengesetzter Meinung, wodurch der eine, der eine derartige Krankheit vollkommen ableugnete und das Leiden zuerst als eine Indigestion und nachher f��r alberne Einbildung erkl?rte, einen sehr guten Kunden verlor, und der andere, der durch Klopfen und Horchen an Brusth?hle, Rippen, Schultern und allen andern K?rpertheilen des Commerzienraths allerdings einige jedenfalls zu ber��cksichtigende und bedenkliche Symptome einer m?glichen rothen oder gelben Hypertrophie oder einer speckartigen Entartung der Leber gefunden haben wollte, ihn gewann.
Herr Commerzienrath Mahlhuber war sehr besorgt um sein Leben im Allgemeinen wie um seine Leber im Besondern, und das mu? ihn entschuldigen, wenn er mit dieser angeblichen unnat��rlichen Vergr??erung derselben auch eine fr��her gehabte, leicht und gl��cklich operirte Balggeschwulst oben auf dem Kopfe in Verbindung brachte. Er hatte eine nat��rliche Scheu vor allen derartigen Dingen, und die sonst ganz unschuldige Geschwulst war ihm als das Entsetzlichste erschienen, was sich an dem menschlichen K?rper nur ��berhaupt bilden konnte, da es, in unmittelbarer N?he mit dem Gehirn, in seinen Folgen unberechenbar sein mu?te.
Bei weiter gar keiner Besch?ftigung als eben nur der, sein ihm ?u?erst kostbares Leben zu erhalten, malte er sich die Entwickelung solcher Leiden mit den lebendigsten Farben aus, und war endlich zu dem Resultat gekommen, da? eine Vereinigung der Balggeschwulst-Nerven mit der Leber keineswegs zu den Unm?glichkeiten geh?re, ja da? oben sogar auf dem Kopfe, trotz der vollkommen geheilten Narbe, ein ?hnlicher Schaden wieder ausbrechen und krebsartige Folgen mit sich f��hren k?nne.
Doctor Mittelweile that sein M?glichstes, ihm derartige Ideen auszureden und ihm zu beweisen, da? er ebenso leicht einen Krebs an der ?u?ersten Nasenspitze wie an der vernarbten und vollkommen geheilten und von ihm selbst operirten Geschwulst erwarten d��rfe; Doctor M?rzhammer aber, sein fr��herer Arzt, machte sich ein Vergn��gen daraus unter der Hand, wo er wu?te, da? es dem Commerzienrath zu Ohren kommen mu?te, zu verbreiten, ?die Naht k?nnte im Innern noch einmal eitern?.
Doctor Mittelweile, der vergebens gegen solchen Unsinn ank?mpfte und t?glich die alten Geschichten und Klagen mit dem vollkommen gesunden Manne durchzuarbeiten hatte, wu?te endlich keinen andern Rath als ihn auf Reisen zu schicken, weniger in ein bestimmtes Bad zu gehen, als nur einmal einen Monat in
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