Die Verwandlung

Franz Kafka

Die Verwandlung, by Franz Kafka

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Title: Die Verwandlung
Author: Franz Kafka
Release Date: August 21, 2007 [EBook #22367]
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1
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DIE VERWANDLUNG
VON
FRANZ KAFKA
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GEDRUCKT BEI DIETSCH & BR��CKNER �� WEIMAR

COPYRIGHT KURT WOLFF VERLAG �� LEIPZIG. 1917

I.
Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Tr?umen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt. Er lag auf seinem panzerartig harten R��cken und sah, wenn er den Kopf ein wenig hob, seinen gew?lbten, braunen, von bogenf?rmigen Versteifungen geteilten Bauch, auf dessen H?he sich die Bettdecke, zum g?nzlichen Niedergleiten bereit, kaum noch erhalten konnte. Seine vielen, im Vergleich zu seinem sonstigen Umfang kl?glich d��nnen Beine flimmerten ihm hilflos vor den Augen.
?Was ist mit mir geschehen?? dachte er. Es war kein Traum. Sein Zimmer, ein richtiges, nur etwas zu kleines Menschenzimmer, lag ruhig zwischen den vier wohlbekannten W?nden. ��ber dem Tisch, auf dem eine auseinandergepackte Musterkollektion von Tuchwaren ausgebreitet war -- Samsa war Reisender --, hing das Bild, das er vor kurzem aus einer illustrierten Zeitschrift ausgeschnitten und in einem h��bschen, vergoldeten Rahmen untergebracht hatte. Es stellte eine Dame dar, die, mit einem Pelzhut und einer Pelzboa versehen, aufrecht dasa? und einen schweren Pelzmuff, in dem ihr ganzer Unterarm verschwunden war, dem Beschauer entgegenhob.
Gregors Blick richtete sich dann zum Fenster, und das tr��be Wetter -- man h?rte Regentropfen auf das Fensterblech aufschlagen -- machte ihn ganz melancholisch. ?Wie w?re es, wenn ich noch ein wenig weiterschliefe und alle Narrheiten verg??e,? dachte er, aber das war g?nzlich undurchf��hrbar, denn er war gew?hnt, auf der rechten Seite zu schlafen, konnte sich aber in seinem gegenw?rtigen Zustand nicht in diese Lage bringen. Mit welcher Kraft er sich auch auf die rechte Seite warf, immer wieder schaukelte er in die R��ckenlage zur��ck. Er versuchte es wohl hundertmal, schlo? die Augen, um die zappelnden Beine nicht sehen zu m��ssen, und lie? erst ab, als er in der Seite einen noch nie gef��hlten, leichten, dumpfen Schmerz zu f��hlen begann.
?Ach Gott,? dachte er, ?was f��r einen anstrengenden Beruf habe ich gew?hlt! Tag aus, Tag ein auf der Reise. Die gesch?ftlichen Aufregungen sind viel gr??er, als im eigentlichen Gesch?ft zu Hause, und au?erdem ist mir noch diese Plage des Reisens auferlegt, die Sorgen um die Zuganschl��sse, das unregelm??ige, schlechte Essen, ein immer wechselnder, nie andauernder, nie herzlich werdender menschlicher Verkehr. Der Teufel soll das alles holen!? Er f��hlte ein leichtes Jucken oben auf dem Bauch; schob sich auf dem R��cken langsam n?her zum Bettpfosten, um den Kopf besser heben zu k?nnen; fand die juckende Stelle, die mit lauter kleinen wei?en P��nktchen besetzt war, die er nicht zu beurteilen verstand; und wollte mit einem Bein die Stelle betasten, zog es aber gleich zur��ck, denn bei der Ber��hrung umwehten ihn K?lteschauer.
Er glitt wieder in seine fr��here Lage zur��ck. ?Dies fr��hzeitige Aufstehen?, dachte er, ?macht einen ganz bl?dsinnig. Der Mensch mu? seinen Schlaf haben. Andere Reisende leben wie Haremsfrauen. Wenn ich zum Beispiel im Laufe des Vormittags ins Gasthaus zur��ckgehe, um die erlangten Auftr?ge zu ��berschreiben, sitzen diese Herren erst beim Fr��hst��ck. Das sollte ich bei meinem Chef versuchen; ich w��rde auf der Stelle hinausfliegen. Wer wei? ��brigens, ob das nicht sehr gut f��r mich w?re. Wenn ich mich nicht wegen meiner Eltern zur��ckhielte, ich h?tte l?ngst gek��ndigt, ich w?re vor den Chef hingetreten und h?tte ihm meine Meinung von Grund des Herzens aus gesagt. Vom Pult h?tte er fallen m��ssen! Es ist auch eine sonderbare Art, sich auf das Pult zu setzen und von der H?he herab mit dem Angestellten zu reden, der ��berdies wegen der Schwerh?rigkeit des Chefs ganz nahe herantreten mu?. Nun, die Hoffnung ist noch nicht g?nzlich aufgegeben, habe ich einmal das Geld beisammen, um die Schuld der Eltern an ihn abzuzahlen -- es d��rfte noch f��nf bis sechs Jahre dauern --, mache ich die Sache unbedingt. Dann wird der gro?e Schnitt gemacht. Vorl?ufig allerdings mu? ich aufstehen, denn mein Zug f?hrt um f��nf.?
Und er sah zur Weckuhr hin��ber, die auf dem Kasten tickte. ?Himmlischer Vater!? dachte er, Es war halb sieben Uhr, und die Zeiger gingen ruhig vorw?rts, es war sogar halb vor��ber, es n?herte sich schon dreiviertel. Sollte der Wecker nicht gel?utet haben? Man sah vom Bett aus, da? er auf vier Uhr richtig eingestellt war; gewi? hatte er auch gel?utet. Ja, aber war es m?glich, dieses m?belersch��tternde L?uten ruhig zu verschlafen? Nun, ruhig hatte er ja nicht
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