Die Mitschuldigen, by Johann 
Wolfgang Goethe 
 
The Project Gutenberg EBook of Die Mitschuldigen, by Johann 
Wolfgang Goethe (#35 in our series by Johann Wolfgang Goethe) 
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Title: Die Mitschuldigen 
Author: Johann Wolfgang Goethe
Release Date: May, 2004 [EBook #5653] [Yes, we are more than one 
year ahead of schedule] [This file was first posted on August 4, 2002] 
Edition: 10 
Language: German 
Character set encoding: Latin1 
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK, DIE 
MITSCHULDIGEN *** 
 
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Johann Wolfgang Goethe 
Die Mitschuldigen 
Ein Lustspiel in drei Aufzügen 
 
Personen 
Der Wirt Sophie, seine Tochter Söller, ihr Mann Alcest Ein Kellner 
Der Schauplatz ist im Wirtshause. 
 
Erster Aufzug 
Erster Auftritt 
Die Wirtsstube. 
[Söller sitzt im Domino an einem Tischchen, worauf ein Licht, eine 
Bouteille Wein und ein Glas steht. Sophie gegenüber sitzt und näht eine
Feder und eine Schleife auf einen Hut. Der Wirt kommt herein. In der 
Tiefe des Theaters steht ein Tisch, darauf ein Licht, Bücher und 
Tintenfaß, dabei ein Lehnsessel.] 
Wirt [zu Söllern]. Schon wieder auf den Ball! Im Ernst, Herr 
Schwiegersohn, Ich bin Sein Rasen satt und dächt, Er blieb davon. 
Mein Mädchen hab ich Ihm wahrhaftig nicht gegeben, Um so in' Tag 
hinein von meinem Geld zu leben. Ich bin ein alter Mann, ich sehnte 
mich nach Ruh, Ein Helfer fehlte mir, nahm ich Ihn nicht dazu? Ein 
schöner Helfer! Ja, mein bißchen durchzubringen! 
[Söller summt ein Liedchen vor sich.] 
Wirt. O sing Er, sing Er nur, ich will ihm auch eins singen! Er ist ein 
dummer Kerl, der doch zu gar nichts taugt, Als daß er sich besäuft und 
etwas Tabak raucht. Die ganze Nacht geschwärmt, den halben Tag im 
Bette! Kein Herzog ist im Reich, der besser leben hätte. Da sitzt das 
Ebenteur mit weiten Ärmeln da, Der König Hasenfuß! 
Söller [trinkt]. Ihr Wohlergehn, Papa! 
Wirt. Ein saubres Wohlergehn! Das Fieber möcht ich kriegen. 
Sophie. Mein Vater, sein Sie gut. 
Söller [trinkt]. Mein Fiekchen, dein Vergnügen! 
Sophie. Das Größte wäre mir, euch nicht entzweit zu sehn. 
Wirt. Wenn er nicht anders wird, so kann das nie geschehn. Ich bin 
wahrhaftig lang des ewgen Zankens müde, Doch wie er's täglich treibt, 
da halt der Henker Friede! Er ist ein schlechter Mensch, so kalt, so 
undankbar! Er sieht nicht, was er ist, er denkt nicht, was er war, Nicht 
an den povern Stand, aus dem ich ihn gerissen, An seine Schulden nicht; 
davon will er nichts wissen. Man sieht, es bessert doch nicht Elend, 
Reu noch Zeit; - Einmal ein Lumpenhund, der bleibt's in Ewigkeit. 
Sophie. Er ändert sich gewiß.
Wirt. Muß er's so lang verschieben? 
Sophie. Das tut die Jugend meist. 
Söller. Ja, Fiekchen, was wir lieben! [Er trinkt.] 
Wirt [aufgebracht]. Dem einen Ohr hinein, dem andern grad heraus! Er 
hört mich nicht einmal. Was bin ich denn im Haus? Ich hab schon 
zwanzig Jahr mit Ehren mich gehalten. Meint Er, was ich erwarb, das 
wollt Er nun verwalten, Und wollt's so nach und nach verteilen? Nein, 
mein Freund, Das laß Er sich vergehn! So bös ist's nicht gemeint! Mein 
Ruf hat lang gewährt, und soll noch länger währen; Es kennt die ganze 
Welt den Wirt zum schwarzen Bären. Es ist kein dummer Bär, und 
konserviert sein Fell; Jetzt wird mein Haus gemalt, und dann heiß ich's 
Hotel. Da regnet's Kavaliers, da kommt das Geld mit Haufen. Doch da 
gilt's fleißig sein, und nicht sich dumm zu saufen! Des Abends spät zu 
Bett, und morgens auf bei Zeit, So heißt es! 
Söller. Bis dahin ist es noch ziemlich weit. Bleibt es nur, wie es ist, und 
wird nicht etwa schlimmer. Wer wohnt denn viel bei uns? Da droben 
stehn die Zimmer. 
Wirt. Ach wer verreist auch jetzt? Das ist nun so einmal, Und hat nicht 
Herr Alcest die Zimmer an dem Saal? 
Söller. Nun ja, das ist wohl was, der ist ein guter Kunde; Allein, 
Minuten sind erst