niemals einen Widerspruch fand, und bis sie sich etwa widerhaarig oder neugierig zeigen wollten, war ich schon wieder weg. Da ich zugleich die St?dte vermied und meinen Arbeitsverkehr immer im freien Felde, auf Bergen und in W?ldern betrieb, wo nur urspr��ngliche und einfache Menschen waren, so reisete ich wirklich wie zu der Zeit der Patriarchen. Ich sah nie eine Spur von dem Regiment der Staaten, ��ber deren Boden ich hinlief, und mein einziges Denken war, ��ber eben diesen Boden wegzukommen, ohne zu betteln oder f��r meine n?tige Leibesnahrung jemandem verpflichtet sein zu m��ssen, im ��brigen aber zu tun, was ich wollte, und insbesondere zu ruhen, wenn es mir gefiel, und zu wandern, wenn es mir beliebte. Sp?ter habe ich freilich auch gelernt, mich an eine feste au?er mir liegende Ordnung und an eine regelm??ige Ausdauer zu halten, und wie ich erst urpl?tzlich arbeiten gelernt, lernte ich auch dies sogleich ohne weitere Anstrengung, sobald ich nur einmal eine erkleckliche Notwendigkeit einsah.
��brigens bekam mir dies Leben in der freien Luft, bei der steten Abwechslung von schwerer Arbeit, t��chtigem Essen und sorgloser Ruhe vortrefflich und meine Glieder wurden so ge��bt, da? ich als ein kr?ftiger und r��hriger Kerl in der gro?en Handelsstadt Hamburg anlangte, wo ich alsbald dem Wasser zulief und mich unter die Seeleute mischte, welche sich da umtrieben und mit dem Befrachten ihrer Schiffe besch?ftigt waren. Da ich ��berall zugriff und ohne albernes Gaffen doch aufmerksam war, ohne ein Wort dabei zu sprechen, noch je den Mund zu verziehen, so duldeten die einsilbigen derben Gesellen mich bald unter sich und ich brachte eine Woche unter ihnen zu, worauf sie mich auf einem englischen Kauffahrer einschmuggelten, dessen Kapit?n mich aufnahm unter der Bedingung, da? ich ihm in seinem Privatgesch?fte helfe, das er w?hrend seiner Fahrten betrieb. Dieses bestand n?mlich im Zusammensetzen und Herstellen von allerhand Feuerwaffen und Pistolen aus alten abgenutzten Bestandteilen, die er in gro?er Menge zusammenkaufte, wenn er in der Alten Welt vor Anker ging. Es waren seltsame und fabelhafte Todeswerkzeuge, die er so mit schrecklicher Leidenschaft zusammenf��gte und dann bei Gelegenheit an wilden K��sten gegen wertvolle Friedensprodukte und sanfte Naturgegenst?nde austauschte. Ich hielt mich still zu der Arbeit, ��bte mich ein und war bald ��ber und ��ber mit ?l, Schmirgel und Feilenstaub beschmiert als ein wilder B��chsenmacher, und wenn ein solches Pistolengesch��tz notd��rftig zusammenhielt, so wurde es mit einem starken Knall probiert; doch nie zum zweitenmal, dieses wurde dem roth?utigen oder schwarzen K?ufer ��berlassen auf den entlegenen Eilanden. Diesmal fuhr er aber nur nach Neuyork und von da nach England zur��ck, wo ich, der B��chsenmacherei nun genugsam kundig, mich von ihm entfernte und sogleich in ein Regiment anwerben lie?, das nach Ostindien abgehen sollte.
In Neuyork hatte ich zwar den Fu? an das Land gesetzt und auf einige Stunden dies amerikanische Leben gesehen, welches mir eigentlich nun recht h?tte zusagen m��ssen, da hier jeder tat, was er wollte, und sich g?nzlich nach Bed��rfnis und Laune r��hrte von einer Besch?ftigung zur andern abspringend, wie es ihm eben besser schien, ohne sich irgendeiner Arbeit zu sch?men, oder die eine f��r edler zu halten als die andere. Doch wei? ich nicht wie es kam, da? ich mich schleunig wieder auf unser Schiff sputete und so, statt in der Neuen Welt zu bleiben, in den ?ltesten, tr?umerischen Teil unsrer Welt geriet, in das uralte hei?e Indien, und zwar in einem roten Rocke, als ein stiller englischer Soldat. Und ich kann nicht sagen, da? mir das neue Leben mi?fiel, das schon auf dem gro?en Linienschiffe begann, auf welchem das Regiment sich befand. Schon der Umstand, da? wir alle, so viel wir waren, mit der gr??ten P��nktlichkeit und Abgemessenheit ern?hrt wurden, indem jeder seine Ration so sicher bekam, wie die Sterne am Himmel gehen, keiner mehr noch minder als der andere, und ohne da? einer den andern beeintr?chtigen konnte, behagte mir au?erordentlich und um so mehr, als keiner daf��r zu danken brauchte und alles nur unserm blo?en wohlgeordneten Dasein geb��hrte. Wenn wir Rekruten auch schon auf dem Schiffe eingeschult wurden und t?glich exerzieren mu?ten, so gefiel mir doch diese Besch?ftigung ��ber die Ma?en, da wir nicht das Bajonett herumschwenken mu?ten, um etwa mit Gewandtheit eine Kartoffel daran zu spie?en, sondern es war lediglich eine reine ��bung, welche mit dem Essen zun?chst gar nicht zusammenhing, und man brauchte nichts als p��nktlich und aufmerksam beim einen und dem andern zu sein und sich um weiter nichts zu k��mmern. Schon am zweiten Tage unserer Fahrt sah ich einen Soldaten pr��geln, der wider einen Vorgesetzten gemurrt, nachdem er schon verschiedene Unregelm??igkeiten begangen. Sogleich nahm ich mir vor, da? dies mir nie widerfahren solle, und nun kam mir mein Schmollwesen sehr gut zustatten, indem es mir eine vortreffliche lautlose P��nktlichkeit und Aufmerksamkeit erleichterte und es mir fortw?hrend m?glich machte, mir in keiner Weise etwas zu vergeben.
So wurde ich ein ganz ordentlicher

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