Der Wehrwolf

Hermann Löns

Der Wehrwolf, by Hermann L?ns

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Title: Der Wehrwolf Eine Bauernchronik
Author: Hermann L?ns
Release Date: October 2, 2007 [EBook #22824]
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1
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Offensichtliche Druckfehler im Text wurden korrigiert, die Schreibweise ansonsten aber wie im Original belassen. Eine Auflistung aller vorgenommenen Korrekturen findet sich am Ende des Textes.
Der Text enth?lt eine Wortliste, die einige der verwendeten Dialektw?rter erkl?rt. Diese findet sich am Ende des Buches.
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Hermann L?ns
Der Wehrwolf
[Illustration]
Eine Bauernchronik 101.-120. Tausend Verlegt bei Eugen Diederichs Jena 1920
Alle Rechte, insbesondere das der ��bersetzung in fremde Sprachen (auch ins Ungarische) vorbehalten. =Copyright 1920 by Eugen Diederichs Verlag in Jena.=

Die Haidbauern
Im Anfange war es w��st und leer in der Haide. Der Adler f��hrte ��ber Tage das gro?e Wort, und bei Nacht hatte es der Uhu; B?r und Wolf waren Herren im Lande und hatten Macht ��ber jegliches Getier.
Kein Mensch wehrte es ihnen, denn die paar armseligen Wilden, die dort vom Jagen und Fischen lebten, waren froh, wenn sie das Leben hatten und gingen den Untieren liebendgern aus der Kehr.
Da kamen eines Abends andere Menschen zugereist, die blanke Gesichter und gelbes Haar hatten; mit Pferd und Wagen, Kind und Kegel kamen sie an, und mit Hunden und Federvieh.
Es gefiel ihnen gut in der Haide, denn sie kamen daher, wo das Eis noch bis in den Mai auf den P��mpen stand und im Oktober schon wieder Schnee fiel.
Ein jeder suchte sich einen Platz und baute sich darauf ein breites Haus mit spitzem Dach, das mit Reet und Plaggen gedeckt war und am Giebel ein paar bunte Pferdek?pfe aus Holz aufwies.
Jeglicher Hof lag f��r sich. Ganz zu hinderst in der Haide wohnte Reineke; sein Nachbar war Hingst; auf ihn folgte Marten, darauf Hennig, hinterher Hors, und dann Bock und Bolle und Otte und Katz und Duw und Specht und Petz und Ul und wie sie alle hie?en, und zuletzt Wulf, ein langer Mann mit lustigen Augen und einer hellen Stimme, der sich da angebaut hatte, wo das Bruch anfing.
Der Wulfshof hatte das beste Weideland von allen H?fen, aber der Bauer hatte auch am meisten mit den W?lfen und B?ren zu tun und mit den schwarzbraunen Leuten, die hinten im Bruche lebten. Doch das war ihm gerade recht und seinen Jungens nicht minder; je bunter es herging, um so lieber war es ihnen, und so wurden es Kerle, wie die B?ume, mit H?nden, wie B?renpfoten; aber dennoch konnte sie ein jeder gern leiden, dieweil sie so grall in die Welt sahen und allewege lachten.
Das kam ihnen und ihren Kindern und Kindeskindern auch gut zupasse, denn es ging zuzeiten wild genug her in der Haide; fremde V?lker zogen durch, und die Haidbauern mu?ten m?chtig aufpassen, da? sie nicht umgerannt wurden. Aber es waren ihrer von Jahrhundert zu Jahrhundert in ?dringen, wie das Dorf hie?, immer mehr geworden; sie hielten stand, schmissen die Feinde zur��ck oder bargen die Weibsleute, die Kinder und das Vieh in der Wallburg im Bruche und setzten den Fremden durch ��berfallen und Ablauern solange zu, bis sie sich wieder d��nne machten.
Die M?nner vom Wulfshofe waren dabei immer vorneweg. Manch einer von ihnen blieb mit einem Pfeile im Halse oder einem Speere in der Brust dabei liegen, aber es blieb immer noch einer ��brig, der den Namen am Leben hielt.
Mittlerweile nahmen sie immer mehr Land unter den Pflug und machten das Bruch zu Wiesenland und Weide; zehn Geb?ude z?hlte der Hof, der wie eine Burg hinter Wall und Graben in seinem Eichbusche lag, und in dem gro?en Hause war kein Mangel an Waffen und Ger?ten aller Art.
In dem Flett standen neben dem Herde ein Dutzend schwerer silberner Teller auf dem B?rt an der Feuerwand. Als die Bergbauern ihre Boten schickten und die Haidbauern baten, ihnen beizustehen, die R?mer aus dem Land zu jagen, war auch ein Sohn vom Wulfshofe mit ausgezogen. Als er schon ein alter Mann war, lachte er noch, wenn er darauf zu sprechen kam, wie Varus mitsamt seinen Leuten vor die Hunde ging.
?Junge,? sagte der alte Mann, ?das war ein Spa?! Was haben wir die krummen Hunde geweift! So St��cker zwanzig habe ich allein vor den Br?gen geschlagen, da? es nur so ballerte, denn sie hatten alle Kappen aus Blech auf. Na, und denn habe ich zum Andenken die blanken K��mpe mitgebracht. Machen sie sich da
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