Das Kloster bei Sendomir

Franz Grillparzer
䶴Das Kloster bei Sendomir

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Title: Das Kloster bei Sendomir
Author: Franz Grillparzer
Release Date: September, 2005 [EBook #8999] [Yes, we are more than one year ahead of schedule] [This file was first posted on September 1, 2003]
Edition: 10
Language: German
Character set encoding: ISO Latin-1
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Produced by Mike Pullen and Delphine Lettau

This Etext is in German.
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DAS KLOSTER BEI SENDOMIR
von FRANZ GRILLPARZER
Erz?hlung
Nach einer als wahr überlieferten Begebenheit
Die Strahlen der untergehenden Sonne vergoldeten die Abh?nge eines der reizendsten T?ler der Woiwodschaft Sendomir. Wie zum Scheideku? ruhten sie auf den Mauern des an der Ostseite fensterreich und wohnlich prangenden Klosters, als eben zwei Reiter, von wenigen Dienern begleitet, den Saum der gegenüberliegenden Hügelkette erreichten, und, von der Vesperglocke gemahnt, nach kurzem, betrachtendem Verweilen, ihre Pferde in sch?rfern Trott setzten, taleinw?rts, dem Kloster zu.
Die Kleidung der sp?ten G?ste bezeichnete die Fremden. Breitgedrückte, befiederte Hüte, das Elenkoller vom dunklen Brustharnisch gedrückt, die straffanliegenden Unterkleider und hohen Stulpstiefeln erlaubten nicht, sie für eingeborne Polen zu halten. Und so war es auch. Als Boten des deutschen Kaisers zogen sie, selbst Deutsche, an den Hof des kriegerischen Johann Sobiesky, und, vom Abend überrascht, suchten sie Nachtlager in dem vor ihnen liegenden Kloster.
Das bereits abendlich verschlossene Tor ward den Einla?heischenden ge?ffnet, und der Pf?rtner hie? sie eintreten in die ger?umige Gaststube, wo Erfrischung und Nachtruhe ihrer warte; obgleich, wie er entschuldigend hinzusetzte, der Abt und die Konventualen, bereits zur Vesper im Chor versammelt, sich für heute die Bewillkommnung so werter G?ste versagen mü?ten. Die Angabe des etwas mi?trauisch blickenden Mannes ward durch den eint?nigen Zusammenklang halb sprechend, halb singend erhobener Stimmen bekr?ftigt, die, aus d?mpfender Ferne durch die hallenden Gew?lbe sich hinwindend, den Chorgesang einer geistlichen Gemeine deutlich genug bezeichneten.
Die beiden Fremden traten in das angewiesene Gemach, welches, obgleich, wie das ganze Kloster, offenbar erst seit kurzem erbaut, doch altertümliche Spitzformen mit absichtlicher Genauigkeit nachahmte. Weniges, doch anst?ndiges Ger?te war rings an den W?nden verteilt. Die hohen Bogenfenster gingen ins Freie, wo der in Osten aufsteigende Mond, mit der letzten Abendhelle k?mpfend, nur sparsame Schimmer auf die Erh?hungen des hüglichten Bodens warf, indes in den Falten der T?ler und unter den B?umen des Forstes sich allgemach die Nacht mit ihrem dunkeln Gefolge lagerte, und stille Ruhe, hold vermischend, ihren Schleier über Belebtes und Unbelebtes ausbreitete.
Die eigenen Diener der Ritter trugen Wein auf und Abendkost. Ein derbgefügter Tisch, in die Brüstung des ge?ffneten Bogenfensters gerückt, empfing die ermüdeten G?ste, die, auf hohe Armstühle gelagert, sich bald an dem zauberischen Spiele des Mondlichtes erg?tzten, bald, zu Wein und Speise zurückkehrend, den K?rper für die Reise des n?chsten Tages st?rkten.
Eine Stunde mochte auf diese Art vergangen sein. Die Nacht war vollends eingebrochen, Glockenklang und Chorgesang l?ngst verstummt. Die zur Ruhe gesendeten Diener hatten eine düsterbrennende Ampel, in der Mitte des Gemaches h?ngend, angezündet, und noch immer sa?en die beiden Ritter am Fenster, im eifrigen Gespr?ch; vielleicht vom Zweck ihrer Reise, offenbar von Wichtigem. Da pochte es mit kr?ftigem Finger an die Türe des Gemaches, und ehe man noch, ungern die Rede unterbrechend, mit einem: Herein! geantwortet, ?ffnete sich diese, und eine seltsame Menschengestalt trat ein, mit der Frage: ob sie Feuer bedürften?
Der Eingetretene war in ein abgetragenes, an mehreren Stellen geflicktes M?nchskleid gehüllt, das sonderbar genug gegen den derben, gedrungenen K?rperbau abstach. Obgleich von Alter schon etwas gebeugt und mehr unter als über der
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