Charles Fourier

August Bebel

Charles Fourier, by August Bebel

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Title: Charles Fourier Sein Leben und seine Theorien.
Author: August Bebel
Release Date: October 21, 2006 [EBook #19596]
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1
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Charles Fourier
Sein Leben und seine Theorien.
Von
A. Bebel.

Stuttgart Verlag von J. H. W. Diek 1890

Vorrede.
Das achtzehnte Jahrhundert z?hlt in der Geschichte der Entwicklung der Menschheit zu jenen Perioden, auf denen der Blick des Kulturforschers und Fortschrittsfreundes mit besonderem Interesse ruht. Nach den religi?sen, politischen und sozialen K?mpfen des Reformationszeitalters war, wie das stets nach gro?en Volks- und Massenbewegungen zu geschehen pflegt, eine Art Stillstand und R��ckschlag f��r die Fortentwicklung eingetreten. Die durch die Reformationsbewegungen zur Geltung gekommenen St?nde und Interessen suchten sich zu konsolidiren und die daraus hervorgehenden Reibungen f��hrten wieder zu gewaltsamen K?mpfen und Ersch��tterungen von mehr oder weniger langer Dauer, die alle ��brigen Interessen absorbirten, den materiellen wie den geistigen Fortschritt der Massen f��r lange Zeit hemmten.
In Deutschland hatte die Reformation dem Landesf��rstenthum Oberwasser verschafft. Die Landesf��rsten hatten die Reformation benutzt, um unter dem Deckmantel der Religion die eigene Hausmacht nach M?glichkeit zu st?rken dadurch, da? sie den kleinen Adel sich unterth?nig und von sich abh?ngig machten, die Macht der Geistlichkeit brachen, sich selbst die bisch?fliche Gewalt beilegten, Kloster und Kirchengut konfiszirten und die gewonnene Macht benutzten, sich immer mehr von der Kaisergewalt zu emanzipiren, diese zum blo?en Schatten zu degradiren. Aus diesem Interessenkampf der F��rsten entstanden die sogenannten Religionskriege, der schmalkaldische und der drei?igj?hrige Krieg, die Deutschlands politische Ohnmacht und Zerrissenheit auf Jahrhunderte besiegelten, seine ?konomische Schw?chung -- die schon durch die Umgestaltung der Weltmarktsbeziehungen in Folge der Entdeckung von Amerika und des Seewegs nach Ostindien veranla?t war -- noch vergr??erten und allgemeine Armuth, schweren geistigen und geistlichen Druck ��ber L?nder und V?lker verbreiteten.
In Frankreich erzeugte die Reformation die K?mpfe der Hugenotten, d.h. des hugenottisch gesinnten B��rgerthums und die des frondirenden Adels gegen das fr��hzeitig sich entwickelnde, alles zentralisirende absolute K?nigthum. Nach l?ngeren K?mpfen siegte das letztere und fand in Ludwig XIV. seinen gl?nzendsten, aber auch seinen bedr��ckendsten und gewaltth?tigsten Vertreter. Die inneren und ?u?eren K?mpfe Frankreichs im 16. und 17. Jahrhundert hemmten die freie Entwicklung des materiellen wie geistigen Fortschritts. B��rgerthum und Adel gegenseitig feindlich, das Land nach au?en, namentlich unter dem erw?hnten Ludwig, von einem Krieg in den anderen gest��rzt, war schlie?lich ersch?pft und verarmt. Solche Zeitalter sind nicht geeignet, gro?e Ideen zu geb?ren, f��r geistige K?mpfe die Bahn frei zu machen. Dagegen zeigte das achtzehnte Jahrhundert in Frankreich ein ganz anderes Bild. Frankreich bildete f��r dieses Zeitalter die Wiege des menschlichen Fortschritts auf allen Gebieten; hier entwickelte sich allm?lig eine F��lle von geistigem Glanz und Leben, wie sie bis dahin kein Volk und kein Zeitalter in gleichem Ma?e erlebte. Die Menschen wuchsen sozusagen ��ber sich selbst hinaus und setzten alle Geister und Herzen in der ganzen Kulturwelt in Bewegung. Frankreich mag viel ges��ndigt haben, die Dienste, die es w?hrend des achtzehnten Jahrhunderts der Menschheit leistete, werden ihm, so lange Menschen leben, unvergessen bleiben.
Die Fortschritte begannen unmittelbar nach dem Tode Ludwig's XIV., dessen Gewalt mit eisernem Drucke auf dem Lande gelastet, alle freie b��rgerliche Regung erdr��ckt, alle freie geistige Bewegung erstickt hatte. Das Land stand nach seinem Tode am Rande des materiellen und geistigen Bankerotts. Allm?lig erholte sich das Volk und arbeitete sich, wenigstens in den St?dten, wo die feudale Macht des Adels und der Geistlichkeit am wenigsten sich f��hlbar machen konnte, empor. Die M?nner von Bildung und Geist, die nach der Entwicklung und Entfaltung der Kr?fte des Landes strebten, eilten nach jenseits des Kanals, nach England, um dort, an den Quellen des ?ffentlichen Lebens, die Studien zu machen, zu denen ihnen im eigenen Lande die Gelegenheit und die M?glichkeit fehlte. Zur��ckgekehrt nach der Heimath, begannen sie die Arbeit, die langsam aber sicher den stolzen Bau des absoluten Staats und der feudalen Gesellschaft untergrub und unterh?hlte, bis zu Ende des Jahrhunderts in einem Riesenzusammenbruch Beides, Staat und Gesellschaft, zusammenst��rzten, und durch ihren Fall ganz Europa aus den Fugen trieben.
Das K?nigthum gerieth nach Ludwig XIV. in die H?nde von Schw?chlingen, die Geistlichkeit und der Adel waren verlottert und verweichlicht; eine Minorit?t unter den beiden St?nden war geneigt, angeekelt von dem Treiben der eigenen Klasse und den Zust?nden um sich, neuen Ideen sich zug?nglich zu erweisen und spielte mit dem Feuer, dessen Gef?hrlichkeit sie nicht kannte. So erkl?rt sich, da? die M?nner der neuen Zeit mit ihren alles Alte angreifenden und ersch��tternden Ideen vielfach gerade dort einen bereiten Boden fanden, wo
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