Candida

George Bernard Shaw
Candida, by George Bernard
Shaw

The Project Gutenberg EBook of Candida, by George Bernard Shaw
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Title: Candida
Author: George Bernard Shaw
Release Date: December, 2005 [EBook #9491] [This file was first

posted on October 5, 2003]
Edition: 10
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK, CANDIDA
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E-text prepared by Michalina Makowska

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CANDIDA
Ein Mysterium in drei Akten
George Bernard Shaw
Übersetzt von Siegfried Trabitsch

PERSONEN
Pastor Jakob Morell Candida, seine Frau Burgess, ihr Vater Alexander
Mill, Unterpfarrer Proserpina Garnett, Maschinenschreiberin Eugen

Marchbanks, ein junger Dichter
Ort der Handlung: Die St. Dominikpfarre, Viktoriapark, London E.
Zeit: Oktober 1894.

ERSTER AKT
(Ein schöner Oktobermorgen im nordöstlichen Viertel Londons. In
diesem ausgedehnten Bezirk sind die Seitengässchen viel weniger
schmal, schmutzig, übelriechend und stickig als in dem viele Meilen
entfernten London von Mayfair und St. James. Hier spielt sich
besonders das unelegante Leben der Mittelklassen ab. Die breiten,
dichtbevölkerten Strassen sind mit hässlichen eisernen
Bedürfnisanstalten, radikalen Klubs und Trambahnlinien, auf denen
Ketten von gelben Wagen endlos einziehen, reichlich versehn. Doch
Sind die Hauptverkehrsadern mit grasbewachsenen Vorgärtchen
verziert, von denen man nur den kleinen Streifen betritt, der vom
Pförtchen zur Haustür führt. Jene Strassen werden durch die stumm
geduldete Eintönigkeit sich meilenweit erstreckender hässlicher
Ziegelbauten, schwarzer Eisengitter, Steinpflaster und Schieferdächer
arg entstellt. Anständig aber unmodern oder gemein und ärmlicb
gekleidete Leute, die an dieses Viertel gewöhnt sind und sich zumeist
in aufreibender Weise für andere plagen müssen, ohne sich für ihre
Arbeit zu interessieren, bilden ihre Bewohner. Das bisschen ihnen
gebliebene Energie und Eifer gipfelt in der Habgier des Londoner
Cockneys und in der Begierde, ihr Geschäft vorwärts zu bringen. Selbst
die Schutzleute und die Kapellen sind nicht selten genug, die
Eintönigkeit zu unterbrechen. Die Sonne scheint klar, es ist nicht neblig,
und obgleich der Rauch sowohl die Gesichter und Hände als auch die
Mauern aus Ziegelstein und Mörtel verhindert, frisch und rein zu sein,
so ist er doch nicht schwarz und schwer genug, um einen Londoner zu
belästigen.)
(Diese reizlose Wüste hat ihre Oase. Am äussersten Ende der
Hackneystrasse ist ein durch ein hölzernes Pfahlwerk abgeschlossener

Park von 270 Morgen angelegt. Er enthält Rasenplätze, Bäume, einen
Teich zum Baden, Blumenbeete, die Triumphe der vielbewunderten
Cockney-Kunst der Teppichgärtnerei sind, und eine Sandgrube, die
ursprünglich zur Belustigung der Kinder vom Meeresufer importiert,
aber schleunigst verlassen wurde, als sie sich in eine natürliche
Ungezieferbrutstätte für die ganz kleine Fauna von Kingsland, Hackney
und Hoxton verwandelte. Ein Orchester, ein kleines Forum für religiöse,
antireligiöse und politische Redner, Cricketplätze, ein Turnplatz und
ein altmodischer Steinkiosk bilden die Hauptanziehungspunkte. Wo die
Aussicht von Bäumen oder grünen Anhöhen begrenzt wird, ist es ein
hübscher Aufenthaltsort. Wo sich aber der Boden flach bis zu dem
grauen Lattenzaun hinzieht und man Ziegel und Mörtel,
Reklameschilder, zusammengedrängte Schornsteine und Rauch
gewahrt muss die Gegend (im Jahre 1894), trostlos und hässlich
genannt werden.)
(Die beste Aussicht auf den Viktoriapark gewinnt man von den
Frontfenstern der St. Dominikpfarre; von dort sieht man auf keinerlei
Mauerwerk. Das Pfarrhaus steht halb frei, mit einem Vorgarten und
einer Vorhalle. Besucher benützen die Stufen, die auf die Veranda
führen, Geschäftsleute und Familienmitglieder geben durch eine Tür
unterhalb der Treppe in das Erdgeschoß, wo ein Frühstückszimmer
nach vorne liegt, das zu allen Mahlzeiten dient; die Küche liegt hinten.
Oben, auf einem Niveau mit der Flurtür, befindet sich das
Empfangszimmer mit seinem breiten Fenster aus geschliffenem Glas,
das auf den Park hinausführt.)
(Hier, in dem einzigen Raume, der von den Familienmahlzeiten und
den Kindern verschont bleibt, vollbringt der Pfarrer, Reverend Jakob
Mavor Morell, sein Tagewerk.
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