Briefe an eine Freundin

Wilhelm von Humboldt

an eine Freundin, by Wilhelm von Humboldt

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Title: Briefe an eine Freundin
Author: Wilhelm von Humboldt
Release Date: June 11, 2007 [EBook #21801]
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1
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WILHELM VON HUMBOLDT
BRIEFE AN EINE FREUNDIN
HERAUSGEGEBEN VON DR. HUHNH?USER
BERLIN 1921 VOLKSVERBAND DER B��CHERFREUNDE
WEGWEISER-VERLAG G. M. B. H.

Vorbericht von Charlotte Diede.
Die Briefe, welche hier erscheinen, werden gewi? als eine willkommene Zugabe zu den gesammelten Werken Wilhelm von Humboldts empfangen werden. Oft ist der Wunsch ausgesprochen, da?, au?er den gelehrten Schriften, die man allein und getrennt von denen w��nschte, die nicht in dieses Fach geh?ren, noch mehr Ungedrucktes, besonders Briefe, erscheinen m?chten. Die hier vorliegenden fallen in die Jahre von 1788 bis 1835. Jahre waren n?tig, bis die Herausgeberin den Entschluss fassen und festhalten konnte, von dem, was ihr verborgenes Heiligtum war, etwas durch den Druck mitzuteilen. Endlich ��berzeugte sie sich, da? das nicht untergehen darf, was wesentlich zur Charakteristik eines wahrhaft gro?en Mannes geh?rt.
Was Wilhelm von Humboldt in bewegter, geschichtlich-wichtiger Zeit dem Staat war; was er voll hoher Humanit?t und edler Freisinnigkeit den V?lkern, der Menschheit leistete; was er f��r Wissenschaft und Gelehrsamkeit erforschte, bewahrt die Geschichte und verzeichnet ihr Griffel auf unverg?ngliche Tafeln. Aber in dem unersch?pflichen Reichtum der Gedanken, der Tiefe der Empfindung, der Mannigfaltigkeit, H?he und Reinheit der Ideen, worin der Verewigte lebte, waltete vor allem -- wie der edle Bruder sich ausdr��ckt -- ?das herrliche Gem��t, die Seele voll Hochsinn und Adel?, die ihn belebte. Und wer kleidete seine Gesinnungen in eine so kraftvolle und w��rdige Sprache! Doch ist diese, wie sch?n sie auch war, nur die ?u?ere Schale und H��lle des hohen Geistes. Die ihm inwohnende Seele war: ein ganz uneigenn��tziger, sich immer selbst verleugnender, starker, ganz selbstloser Wille; mit diesem verband sich der tiefe Sinn, der heilige Ernst, der der Wahrheit entstammt, die Macht der ��berzeugung, die liebevollste Schonung, die Milde im Urteilen, und der unendliche Zauber der zartesten Empfindung, der alles umfa?te.
Alles das spricht sich hinrei?end in diesen Briefen an eine Freundin aus, die nach dem Ableben derselben f��r den Druck hinterlassen worden. Au?erdem, da? sie den Verfasser verkl?ren, k?nnte in der Herausgabe noch ein anderer, h?her belohnender Zweck erkannt werden: die Briefe wirkten sehr wohlt?tig einst bei jedem Empfange. Sie waren an eine vom Gl��ck vergessene Freundin geschrieben, f��r sie gedacht und empfunden, dieser sollten sie segensvoll werden, und sie erreichten ihren Zweck. Sie k?nnen nur so auf die Leser wirken, f��r welche sie ausgew?hlt sind. Bleibt ja von gro?en Menschen ihr Geist, oder was aus ihm hervorging, fortwirkend der Nachwelt, wenn er gleich selbst die Welt verlassen hat.
Die Briefe sind nicht f��r jedermann, wie das kein Buch ist. Aber es sind, f��r die rechten Leser und Leserinnen, reiche mannigfache Gaben, die allerdings immer auf einen Gegenstand sich bezogen, wo sie voll Verehrung und Dankbarkeit empfangen wurden. Sie ber��hrten das Au?enleben nur, um einen Ankn��pfungspunkt f��r Ideen daraus zu nehmen. Sie gingen hervor aus einem unersch?pflichen Quell inneren, geistigen Reichtums. Der eigene Stoff, der nie von au?en genommen, nie ausgehen konnte, belebte alles.
Die Briefe sind nicht gelehrten oder wissenschaftlichen, noch weniger historisch-politischen, ja nicht einmal ?sthetischen oder romantischen Inhalts. Auch wenn sie einmal bei ?u?eren Erscheinungen verweilen, kehren sie gleich wieder auf das innere Sein zur��ck, das allen Schein verschm?ht. Sie kompromittieren niemand, sie enthalten kein Wort, das irgend jemand unangenehm sein k?nnte oder die Zensur f��rchten d��rfte. Sie zeigen, wie ein gro?er Mann Teilnahme und Freundschaft auszusprechen und zu beweisen, wie er verschiedene Empfindungen zu sondern und in reine Harmonie zu bringen, und wie er zu ��berzeugen wei?, oft selbst mit r��hrender Bescheidenheit. So verstand es h?chst trostreich der Edle, wie das viele Briefe beweisen, ��ber Leben und Schicksale zu erheben, um auf den Standpunkt zu geleiten, von dem aus er selbst das irdische Dasein betrachtete.
So weit die Einleitung zum Vorbericht von befreundeter Hand. Das Weitere kann allein die Herausgeberin wahr und getreu hinzuf��gen, ja, sie allein darf es.
Und wahr und treu will ich hinzusetzen, was als Erkl?rung n?tig ist, doch erst an das Vorhergehende anreihen, was noch dahin geh?rt. Dieser Briefwechsel war seit einer langen Reihe von Jahren mein einziges, mein h?chstes, ungekanntes Gl��ck. Was ich an Teilnahme und Trost bei allem, was mich traf, an Rat und Ermutigung, an Erhebung und Erheiterung, endlich an Erkenntnis und Erleuchtung ��ber h?here Wahrheiten bedurfte, ich nahm es aus diesem unersch?pflichen Schatz, der mir immer zug?nglich und zur Seite war.
Ein solcher Briefwechsel,
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