Auf der Universitat Lore

Theodor W. Storm
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Auf der Universitat Lore [German, with accents]

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Title: Auf Der Universitat Lore
Author: Theodor Storm
Release Date: September, 2005 [EBook #8895] [This file was first posted on August 21, 2003]
Edition: 10
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1
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Auf der Universit?t Lore
Theodor Storm

Ich hatte keine Schwester, welche mir den Verkehr mit M?dchen meines Alters h?tte vermitteln k?nnen; aber ich ging in die Tanzschule. Sie wurde zweimal w?chentlich im Saale des st?dtischen Rathauses gehalten, welches zugleich die Wohnung des Bürgermeisters bildete. Mit dessen Sohn, meinem treuesten Kameraden, waren wir acht T?nzer, s?mtlich Sekundaner der Lateinischen Schule unsrer Vaterstadt. Nur in betreff der T?nzerinnen hatte sich anf?nglich eine scheinbar unüberwindliche Schwierigkeit herausgestellt; die achte standesm??ige Dame war nicht zu beschaffen gewesen.
Allein Fritz Bürgermeister wu?te Rat. Eine frühere bei allen Festschm?usen von der Frau Bürgermeisterin noch immer zugezogene K?chin seiner Eltern war an einen Flickschneider verheiratet, einen gelben hagern Menschen mit franz?sischem Namen, der lieber im Wirtshaus das gro?e Wort, als auf seinem Schneidertisch die Nadel führte. Die Leute wohnten am Ende der Stadt, dort, wo die Stra?e dem Schlo?garten gegenüberliegt. Das schmale H?uschen mit der gro?en Linde davor, welche das einzige neben der Tür befindliche Fenster fast ganz beschattete, war uns wohlbekannt; wir waren oft daran vorübergegangen, um einen Blick des hübschen M?dchens zu erhaschen, das hinter den Reseda- und Geranient?pfen an einer N?harbeit zu sitzen pflegte und in unsern Knabenphantasien eine nicht unbedeutende Rolle spielte. Es war das einzige Kind des franz?sischen Schneiders, ein dreizehnj?hriges zierliches M?dchen, das auch in der Kleidung, trotz der geringen Mittel, von der Mutter in gro?er Sauberkeit gehalten wurde. Die br?unliche Hautfarbe und die gro?en dunkeln Augen bekundeten die fremdl?ndische Abkunft ihres Vaters; und ich entsinne mich noch, da? sie ihr schwarzes Haar sehr tief und schlicht an den Schl?fen herabgestrichen trug, was dem ohnehin kleinen Kopfe ein besonders feines Aussehen gab. Fritz und ich waren uns bald miteinander einig, da? Leonore Beauregard die achte Dame werden müsse. Zwar hatten wir mit Hindernissen zu k?mpfen; denn die übrigen kleinen Fr?ulein und "gn?digen" Fr?ulein wurden sehr seri?s und einsilbig, als wir unsern Vorschlag mitzuteilen wagten; allein die Künste ihres Lieblingssohnes hatten die Bürgermeisterin auf unsre Seite gebracht, und vor dem heitern und resoluten Wesen dieser wackern Frau vermochten weder die gerümpften N?schen der kleinen Damen, noch, was gef?hrlicher war, die bestimmten Einw?nde ihrer Mütter standzuhalten.
So waren wir denn eines Nachmittags unterwegs nach dem H?uschen des franz?sischen Schneiders.--Sonst hatte ich oft wohl bedauert, da? meine Kameradschaft mit dem Sohne unsers Haustischlers eingegangen war, dessen Schwester fast t?glich mit der kleinen Beauregard verkehrte; ich hatte auch wohl daran gedacht, die Bekanntschaft wieder anzuknüpfen und mich in der Werkstatt seines Vaters in der Schreinerei unterweisen zu lassen; denn Christoph war im übrigen ein ehrlicher Junge und keineswegs auf den Kopf gefallen; nur da? er auf die Schüler der Gelehrtenschule, "die Lateiner", wie er mit einer unangenehmen Betonung sagte, einen wunderlichen Ha? geworfen hatte; auch pflegte er sich unter Beihilfe gleichgesinnter Freunde auf dem Exerzierplatz von Zeit zu Zeit mit den Lateinern nach Leibeskr?ften durchzuprügeln, ohne da? jedoch durch diese Schlachten ein Ende des Krieges erzielt w?re.
Nun bedurfte ich jener Vermittlung nicht; denn schon waren wir vor dem Hause und schritten über die gelben Bl?tter der Linde, die der Novembersturm herabgefegt hatte, auf die niedrige Haustür zu. Bei dem Klingeln
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