Auf Gottes Wegen, by 
Björnstjerne Björnson 
 
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Title: Auf Gottes Wegen 
Author: Björnstjerne Björnson 
Editor: Julius Elias 
Release Date: November 11, 2006 [EBook #19760] 
Language: German 
Character set encoding: ISO-8859-1 
*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK AUF 
GOTTES WEGEN *** 
 
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ANMERKUNGEN ZUR TRANSKRIPTION
umschließt im Original gesperrt gesetzten Text 
= umschließt im Original kursiv gesetzten Text 
 
BJÖRNSTJERNE BJÖRNSON 
AUF GOTTES WEGEN 
ROMAN 
* * * * * 
S. FISCHER, VERLAG, BERLIN 
1911 
* * * * * 
Alle Rechte vorbehalten 
* * * * * 
 
AUF GOTTES WEGEN 
ROMAN 
 
Inhaltsverzeichnis 
 
Schultage 6 
Jugend 56 
Mannesalter 126
Meinem besten Freunde, 
dem Staatsrat Frederik Hegel, 
zur Erinnerung 
* * * * * 
Aulestad, 11. September 1889. 
Nie warst Du hier; doch fast beständig Auf Schritt und Tritt begegn' ich 
Dir. Es ist kein Weg, kein Zimmer hier, Wo Dein Gedächtnis nicht 
lebendig Und mich umhegt seit jenen Jahren, Da Deine Treue, Deine 
Tat In meinem Kampf mir Heimat waren. 
Wie oft, als ich dies Buch geschrieben, Sah mir Dein warmes Auge zu; 
Da waren eins wir, ich und Du Und das, was still zum Licht getrieben. 
Weil drum im Buch sich vielfach spiegelt Dein frischer Glaub' und 
echter Sinn, -- Mit Deinem Namen sei's besiegelt. 
 
Schultage 
1 
Im Tauwetter, auf der Felsenkuppe nach der See zu, stand im letzten 
Sonnenglanz ein vierzehnjähriger Junge, ganz in sich versunken. Er 
blickte gen Westen übers Meer hinaus, er blickte gen Osten, auf die 
Stadt, den Strand, die mächtigen Berge, hinter denen noch höhere 
Felsengipfel emporragten. Alles in klarer Luft. 
Der Sturm hatte lange und furchtbarer gewütet, als die ältesten Leute 
sich entsinnen konnten. Trotz der neuen Mole hatten sich Schiffe im 
Hafen losgerissen und waren untergegangen. Der Telegraph meldete 
von Schiffbrüchen die Küste entlang; in der ganzen Umgegend gab es 
nichts als zerrissene Netze, fortgeschwemmte Fischreusen, 
verschwundene Bootstege. Und immer noch hatten die Leute Angst,
das Schlimmste komme noch erst. 
Jetzt endlich -- seit ein paar Stunden -- war es vorüber; der Sturm hatte 
sich gelegt, die Windstöße, die ruckweise aufeinander gefolgt waren, 
hörten auf; kaum noch ein letzter Nachhall war zu spüren. 
Nur das Meer wollte nicht gehorchen. Die Tiefen aufrühren und dann 
einfach davonlaufen -- das geht doch nicht! Wellenzüge, soweit das 
Auge reichte, höher als haushoch, kamen in endlosen Reihen, mit 
schaumweißen Kronen und donnerndem Fall. Über Stadt und Strand 
hin dröhnte ihr Tosen, gewaltig, dumpfrollend, wie Bergrutsche in der 
Ferne. 
Jedesmal, wenn die Wogen in voller Höhe gegen die Klippen stürmten, 
spritzte der Gischt meterhoch empor; von weitem sah es aus, wie wenn 
weiße Meeresungeheuer der alten Sagen hier ans Land 
emporzuklimmen versuchten. Aber nur vereinzelte salzige Spritzer 
gelangten an ihr Ziel. Sie brannten dem Knaben, der da stand, auf der 
Wange; doch er rührte sich nicht vom Fleck. 
Gewöhnlich sagten die Leute, nur der tollste Weststurm vermöchte den 
Wellenschaum so hoch emporzuschleudern; heute kam er bei stiller 
Luft. Das hatte nur einer erlebt; und das war der Junge! 
Weit draußen im Westen verflossen Himmel und Meer in der Glut der 
untertauchenden Sonne. Etwas wie ein goldenes Friedensreich breitete 
sich da hinten aus. Alle die meerschwarzen, weißköpfigen Wellen, die 
sich, soweit der Blick reichte, von dort heranwälzten, waren vertriebene 
Aufrührer. Reihe auf Reihe kamen sie daher, unter 
millionenstimmigem Protest. 
Eben jetzt hatte der Farbenkontrast seinen Höhepunkt erreicht. Keine 
Vermittelung mehr. Nicht der leiseste rote Schimmer drang mehr bis 
herüber. Dort die warme Glut, hier das kalte Schwarzblau über dem 
Meer und dem Schneemorast am Land. Was man hoch droben von der 
Stadt sah, kroch in sich zusammen und ward immer kleiner mit jedem 
Male. Der Junge wandte den Blick vom Meere landwärts. Und immer 
unruhiger wurde er. Das kündete Unheil. Sollte wirklich noch mehr
kommen? Seine Phantasie war aufgeschreckt und, übernächtig wie er 
war, hatte er keine Widerstandskraft. 
Draußen die Pracht begann zu erlöschen; alle Farben verblichen 
gleichzeitig. Das Brüllen von unten, wo die Ungeheuer heraufwollten, 
klang stärker; oder war er nur hellhöriger geworden? Galt ihm das? Ihm? 
Was hatte er denn wieder getan? Oder würde er vielleicht bald irgend 
etwas anstellen? Schon öfter war diese unklare Angst eine böse 
Vorbedeutung gewesen! 
Nicht der Sturm allein hatte ihn geschreckt. Vor kurzem hatte ein 
Laienprediger geweissagt, die Welt werde untergehen. Alle Anzeichen 
der Bibel täten genau stimmen, und die Zahlen bei Jeremias und Daniel 
seien nicht mehr zu mißdeuten. Der Prediger erregte solches Aufsehen, 
daß die Zeitungen sich der    
    
		
	
	
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