gebe!" Hadubrand erhob das Wort, Hildebrands Sohn: "Mit dem 
Ger soll man Gabe empfahen,[6] Spitze wider Spitze. Ein Späher bist 
du, Alter Hunne, (heimlich)[7] lockst du mich 40 Mit deinen Worten, 
willst mit dem Speer mich werfen, Bist worden so alt nur immer Trug 
sinnend. Das sagten mir Leute, die zur See gefahren Westwärts über 
den Wendelsee:[8] Hinweg nahm der Krieg ihn, Tot ist Hildebrand, 
Heribrands Sohn." 45 Hildebrand erhob das Wort, Heribrands 
Sohn: ...[9] "Wohl hör' ich's und seh' es an deinem Harnisch, Dass du 
daheim hast einen Herrn so gut, Dass unter diesem Fürsten du flüchtig 
nie wurdest." ... "Weh nun, waltender Gott, Wehgeschick erfüllt sich! 
50 Ich wallte der Sommer und Winter sechzig, Da stets man mich 
scharte zu der Schiessenden Volk: Vor keiner der Städte zu sterben 
doch kam ich; Nun soll mit dem Schwerte mich schlagen mein Kind,
Mich strecken mit der Mordaxt, oder ich zum Mörder ihm werden! 55 
Magst du nun leichtlich, wenn langt dir die Kraft, An so altem Recken 
die Rüstung gewinnen, Den Raub erbeuten, wenn du Recht dazu hast! 
Der wäre der ärgste aller Ostleute,[10] Der den Kampf dir weigerte, 
nun dich so wohl lüstet 60 Handgemeiner Schlacht! Es entscheide das 
Treffen, Wer heute sich dürfe der Harnische rühmen Oder der Brünnen 
beider walten!" Da sprengten zuerst mit den Speeren sie an In scharfen 
Schauern; dem wehrten die Schilde. 65 Dann schritten zusammen sie 
(zum bittern Schwertkampf),[11] Hieben harmlich die hellen Schilde, 
Bis leicht ihnen wurde das Lindenholz, Zermalmt mit den Waffen.... 
[Notes: 1: 'The rings' of their corselets. 2: Instead of ältere, for the sake 
of the alliteration. 3: The translator here assumes (unnecessarily) that 
there is a gap in the text, with loss of a speech by Hildebrand. 4: 
'Friendless,' i.e. separated from his kin. Hadubrand is giving reasons for 
thinking that his father is dead. 5: 'Imperial gold' from Constantinople. 
6: Hadubrand suspects treachery and poises his spear. 7: Inserted by the 
translator for the alliteration's sake. 8: The earth-encircling 
sea--oceanus; here the Mediterranean. 9: The supposition is that 
Hildebrand's speech is missing, and that lines 47-50 form part of a 
reply by Hadubrand, ending with a taunt so bitter that the old warrior 
could not brook it even from his own son. He sees that he must fight. 
10: East Goths. 11: A guess of the translator; the meaning of the 
original being quite uncertain.] 
 
+II. THE MERSEBURG CHARMS+ 
Two incantations that date back to pagan times, albeit the manuscript, 
discovered at Merseburg in 1841, is of the 10th century. The dialect is 
Frankish. No. 1 is for loosening a prisoner's fetters, the other for curing 
the sprained leg of a horse. The translation is Bötticher's. 
1 
Einst sassen Idise,[1] sassen nieder hier und dort. Die hefteten Hafte, 
die hemmten das Heer, Die klaubten an den Kniefesseln:[2] Entspring
den Banden, entfleuch den Feinden! 
[Notes: 1: 'Idise' means 'women'; here battle-maids similar in character 
to the Northern valkyries. 2: 'Knee-fetters' for the sake of the 
alliteration; the original means simply 'fetters.'] 
2 
Phol[3] und Wodan ritten zu Walde. Da ward Balders Pferd der Fuss 
verrenket. Da besprach ihn Sinthgunt, (dann) Sonne, ihre Schwester; 
Da besprach ihn Frija, (dann) Volla, ihre Schwester; Da besprach ihn 
Wodan, wie er es wohl konnte, Sei's Beinverrenkung, sei's 
Blutverrenkung, Sei's Gliedverrenkung: Bein zu Beine, Blut zu Blute, 
Gelenk zu Gelenken, als ob geleimt sie seien! 
[Notes: 3: Phol is probably the same as Balder.] 
 
+III. THE WESSOBRUNN PRAYER+ 
A Christian prayer in prose, preceded by nine defective verses which 
probably preserve old epic turns of expression. The dialect is Bavarian, 
the theme that of Psalm XC, 2. The manuscript dates from the year 814. 
Wessobrunn was the seat of a Bavarian monastery. 
Das erfuhr ich unter dem Volke als das vornehmste Wunder, Dass Erde 
nicht war, noch Überhimmel, Noch Baum (noch Stein?) noch Gebirge 
war; Dass (Stern?) gar keiner noch Sonne schien, Noch der Mond 
leuchtete, noch das Meer so herrlich. Und als da nichts war von Enden 
noch Wenden, Da war der eine allmächtige Gott, Der Männer mildester, 
und manche waren mit ihm Glorreiche Geister. Und Gott der heilige.... 
Allmächtiger Gott, der du Himmel und Erde geschaffen, und der du den 
Menschen so vieles Gute verliehen hast, gib mir in deiner Gnade 
rechten Glauben und guten Willen, Weisheit und Klugheit und Kraft, 
den Teufeln zu widerstehen und Böses zu vermeiden und deinen Willen 
zu wirken.
+IV. THE MUSPILLI+ 
A fragment of 103 alliterating verses written in the Bavarian dialect and 
dating from the 9th century. The beginning and end of the poem are 
lost. The extant verses describe the fate of the soul after death and the 
terrors of the final judgment. The title, which means 'destruction of the 
earth,' was given to the fragment by Schmeller, its first editor (1832). 
The    
    
		
	
	
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