Alices Abenteuer im Wonderland | Page 2

Lewis Carroll
umzusehen und sich zu wundern, was nun wohl geschehen w��rde. Zuerst versuchte sie hinunter zu sehen, um zu wissen wohin sie k?me, aber es war zu dunkel etwas zu erkennen. Da besah sie die W?nde des Brunnens und bemerkte, da? sie mit K��chenschr?nken und B��cherbrettern bedeckt waren; hier und da erblickte sie Landkarten und Bilder, an Haken aufgeh?ngt. Sie nahm im Vorbeifallen von einem der Bretter ein T?pfchen mit der Aufschrift: ?Eingemachte Apfelsinen?, aber zu ihrem gro?en Verdru? war es leer. Sie wollte es nicht fallen lassen, aus Furcht Jemand unter sich zu t?dten; und es gelang ihr, es in einen andern Schrank, an dem sie vorbeikam, zu schieben.
?Nun!? dachte Alice bei sich, ?nach einem solchen Fall werde ich mir nichts daraus machen, wenn ich die Treppe hinunter stolpere. Wie muthig sie mich zu Haus finden werden! Ich w��rde nicht viel Redens machen, wenn ich selbst von der Dachspitze hinunter fiele!? (Was sehr wahrscheinlich war.)
Hinunter, hinunter, hinunter! Wollte denn der Fall nie endigen? ?Wie viele Meilen ich wohl jetzt gefallen bin!? sagte sie laut. ?Ich mu? ungef?hr am Mittelpunkt der Erde sein. La? sehen: das w?ren achthundert und funfzig Meilen, glaube ich --? (denn ihr m��?t wissen, Alice hatte dergleichen in der Schule gelernt, und obgleich dies keine sehr gute Gelegenheit war, ihre Kenntnisse zu zeigen, da Niemand zum Zuh?ren da war, so ��bte sie es sich doch dabei ein) -- ?ja, das ist ungef?hr die Entfernung; aber zu welchem L?nge- und Breitegrade ich wohl gekommen sein mag?? (Alice hatte nicht den geringsten Begriff, was weder L?ngegrad noch Breitegrad war; doch klangen ihr die Worte gro?artig und nett zu sagen.)
Bald fing sie wieder an. ?Ob ich wohl ganz durch die Erde fallen werde! Wie komisch das sein wird, bei den Leuten heraus zu kommen, die auf dem Kopfe gehen! die Antipathien, glaube ich.? (Diesmal war es ihr ganz lieb, da? Niemand zuh?rte, denn das Wort klang ihr gar nicht recht.) ?Aber nat��rlich werde ich sie fragen m��ssen, wie das Land hei?t. Bitte, liebe Dame, ist dies Neu-Seeland oder Australien?? (Und sie versuchte dabei zu knixen, -- denkt doch, knixen, wenn man durch die Luft f?llt! K?nntet ihr das fertig kriegen?) ?Aber sie werden mich f��r ein unwissendes kleines M?dchen halten, wenn ich frage! Nein, es geht nicht an zu fragen; vielleicht sehe ich es irgendwo angeschrieben.?
Hinunter, hinunter, hinunter! Sie konnte nichts weiter thun, also fing Alice bald wieder zu sprechen an. ?Dinah wird mich gewi? heut Abend recht suchen!? (Dinah war die Katze.) ?Ich hoffe, sie werden ihren Napf Milch zur Theestunde nicht vergessen. Dinah! Mies! ich wollte, du w?rest hier unten bei mir. Mir ist nur bange, es giebt keine M?use in der Luft; aber du k?nntest einen Spatzen fangen; die wird es hier in der Luft wohl geben, glaubst du nicht? Und Katzen fressen doch Spatzen?? Hier wurde Alice etwas schl?frig und redete halb im Traum fort. ?Fressen Katzen gern Spatzen? Fressen Katzen gern Spatzen? Fressen Spatzen gern Katzen?? Und da ihr Niemand zu antworten brauchte, so kam es gar nicht darauf an, wie sie die Frage stellte. Sie f��hlte, da? sie einschlief und hatte eben angefangen zu tr?umen, sie gehe Hand in Hand mit Dinah spazieren, und frage sie ganz ernsthaft: ?Nun, Dinah, sage die Wahrheit, hast du je einen Spatzen gefressen?? da mit einem Male, plump! plump! kam sie auf einen Haufen trocknes Laub und Reisig zu liegen, -- und der Fall war aus.
Alice hatte sich gar nicht weh gethan. Sie sprang sogleich auf und sah in die H?he; aber es war dunkel ��ber ihr. Vor ihr lag ein zweiter langer Gang, und sie konnte noch eben das wei?e Kaninchen darin entlang laufen sehen. Es war kein Augenblick zu verlieren: fort rannte Alice wie der Wind, und h?rte es gerade noch sagen, als es um eine Ecke bog: ?O, Ohren und Schnurrbart, wie sp?t es ist!? Sie war dicht hinter ihm, aber als sie um die Ecke bog, da war das Kaninchen nicht mehr zu sehen. Sie befand sich in einem langen, niedrigen Corridor, der durch eine Reihe Lampen erleuchtet war, die von der Decke herabhingen.
Zu beiden Seiten des Corridors waren Th��ren; aber sie waren alle verschlossen. Alice versuchte jede Th��r erst auf einer Seite, dann auf der andern; endlich ging sie traurig in der Mitte entlang, ��berlegend, wie sie je heraus kommen k?nnte.
Pl?tzlich stand sie vor einem kleinen dreibeinigen Tische, ganz von dickem Glas. Es war nichts darauf als ein winziges goldenes Schl��sselchen, und Alice's erster Gedanke war, dies m?chte zu einer der Th��ren des Corridors geh?ren. Aber ach! entweder waren die Schl?sser zu gro?, oder der Schl��ssel war zu klein; kurz, er pa?te zu keiner einzigen. Jedoch, als sie das zweite Mal herum ging, kam sie an einen niedrigen Vorhang, den sie vorher nicht bemerkt hatte, und dahinter war eine Th��r, ungef?hr funfzehn Zoll
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