Alaeddin und die Wunderlampe, 
by Kurt Moreck 
 
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Title: Alaeddin und die Wunderlampe aus Tausend und eine Nacht 
Author: Kurt Moreck 
Illustrator: Ferdinand Staeger 
Release Date: August 26, 2007 [EBook #22413] 
Language: German 
Character set encoding: ISO-8859-1 
*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK 
ALAEDDIN UND DIE WUNDERLAMPE *** 
 
Produced by Markus Brenner, Irma Špehar and the Online Distributed 
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1001 Nacht
Alaeddin und die Wunderlampe 
 
Von diesem Werk erschien eine numerierte Vorzugsausgabe in 250 
numerierten Exemplaren auf imitiert Japanpapier mit einer 
Original-Radierung, die auf echt Japan hergestellt ist 
[Illustration] 
Alaeddin und die Wunderlampe 
Aus Tausend und eine Nacht 
mit 11 Vollbildern u. der Buchausstattung von F. Staeger. Hugo 
Schmidt Verlag München 
 
Textrevision besorgte Kurt Moreck 
Copyright 1919 by Hugo Schmidt Verlag, München Alle Rechte, 
insbesondere das an den Abbildungen, vorbehalten HUGO SCHMIDT 
VERLAG 
 
Alaeddin und die Wunderlampe 
Mustafa war der Name eines Schneiders, der in einer sehr reichen und 
großen Hauptstadt Chinas lebte. Dieser Mustafa war sehr arm, und 
seine Arbeit warf kaum so viel ab, daß er, seine Frau und ein Sohn 
davon leben konnten. 
Die Erziehung dieses Sohnes, welcher Alaeddin hieß, war sehr 
vernachlässigt worden, so daß er allerhand lasterhafte Neigungen 
angenommen hatte. Er war boshaft, halsstarrig und ungehorsam gegen 
Vater und Mutter. Kaum war er ein wenig herangewachsen, so konnten 
ihn seine Eltern nicht mehr im Hause zurückhalten. Er ging schon am 
frühen Morgen aus und tat den ganzen Tag nichts, als auf den Straßen
und öffentlichen Plätzen mit kleinen Tagdieben spielen. 
Als er ein Handwerk erlernen sollte, nahm ihn sein Vater in seine Bude 
und fing an, ihn in der Handhabung der Nadel zu unterrichten. Allein 
weder gute Worte noch Drohungen vermochten den flatterhaften Sinn 
des Sohnes zu fesseln. Kaum hatte Mustafa ihm den Rücken gekehrt, 
so entwischte Alaeddin und ließ sich den ganzen Tag nicht wieder 
sehen. Der Vater züchtigte ihn, aber Alaeddin war unverbesserlich, und 
Mustafa mußte ihn mit großem Bedauern zuletzt seinem liederlichen 
Leben überlassen. Dies verursachte ihm großes Herzeleid, und der 
Kummer zog ihm eine hartnäckige Krankheit zu, an der er nach einigen 
Monaten starb. 
Alaeddins Mutter machte darauf alles zu Geld, um davon, und von dem 
Wenigen, was sie mit Baumwollespinnen erwarb, mit ihrem Sohne 
leben zu können. 
Alaeddin, der jetzt nicht mehr durch die Furcht vor seinem Vater in 
Schranken gehalten wurde, bekümmerte sich nicht um seine Mutter. Er 
suchte noch mehr als zuvor junge Leute von seinem Alter auf und 
spielte mit ihnen unaufhörlich noch leidenschaftlicher als bisher. 
Diesen Lebenswandel setzte er bis in sein fünfzehntes Jahr fort. 
Eines Tags, als er nach seiner Gewohnheit mit einem Haufen 
Gassenjungen auf einem freien Platze spielte, ging ein Fremder vorüber, 
der stehen blieb und ihn ansah. Dieser Fremde war ein berühmter 
Zauberer, und die Geschichtschreiber, welche uns diese Erzählung 
aufbewahrt haben, nennen ihn den afrikanischen Zauberer. Wir wollen 
ihn gleichfalls mit diesem Namen bezeichnen, um so mehr, da er 
wirklich aus Afrika stammte und erst seit zwei Tagen angekommen 
war. 
Sei es nun, daß der afrikanische Zauberer, der sich auf Physiognomien 
verstand, in Alaeddins Gesicht alles bemerkte, was zur Ausführung des 
Planes, der ihn hierhergeführt, notwendig war, oder mochte er einen 
andern Grund haben, genug, er erkundigte sich, ohne daß es jemandem 
auffiel, nach seiner Familie, seinem Stande und seinen Neigungen. Als 
er von allem, was er wünschte, gehörig unterrichtet war, ging er auf den
jungen Menschen zu, nahm ihn einige Schritte von seinen Kameraden 
beiseite und fragte ihn: »Mein Sohn, ist dein Vater nicht der Schneider 
Mustafa?« -- »Ja, lieber Herr,« antwortete Alaeddin, »aber er ist schon 
lange tot.« 
Bei diesen Worten fiel der afrikanische Zauberer Alaeddin um den Hals, 
umarmte ihn und küßte ihn zu wiederholten Malen mit Tränen in den 
Augen und seufzend. Alaeddin bemerkte diese Tränen und fragte, 
warum er weine. »Ach, mein Sohn!« rief der afrikanische Zauberer, 
»wie könnte ich mich da enthalten! Ich bin dein Oheim und dein Vater 
war mein geliebter Bruder. Schon mehrere Jahre bin ich auf der Reise, 
und in dem Augenblick, da ich hier anlange, voll Hoffnung, ihn 
wiederzusehen und durch meine Rückkehr zu erfreuen, sagst du mir, 
daß er tot ist!« 
Er fragte hierauf Alaeddin, indem er seinen Beutel herauszog, wo seine 
Mutter wohne. Alaeddin erteilte ihm sogleich Auskunft und der 
afrikanische Zauberer gab ihm eine Hand voll kleines Geld mit den 
Worten: »Mein Sohn, gehe schnell zu deiner Mutter, grüße sie von mir 
und sage ihr, daß ich, wofern es meine Zeit erlaubt, sie morgen 
besuchen werde,    
    
		
	
	
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