Roemische Geschichte, Band 1 | Page 4

Theodor Mommsen

abgeschlossen und fertig war. Im uebrigen hat der Verfasser das Buch
aeusserlich bequemer einzurichten sich bemueht. Die Varronische
Zaehlung nach Jahren der Stadt ist im Texte beibehalten; die Ziffern am
Rande * bezeichnen das entsprechende Jahr vor Christi Geburt. Bei den
Jahresgleichungen ist durchgaengig das Jahr 1 der Stadt dem Jahre 753
vor Christi Geburt und dem Olympiadenjahr 6, 4 gleichgesetzt worden;
obgleich, wenn die verschiedenen Jahresanfaenge des roemischen
Sonnenjahres mit dem 1. Maerz, des griechischen mit dem 1. Juli
beruecksichtigt werden, nach genauer Rechnung das Jahr 2 der Stadt
den letzten zehn Monaten des Jahres 753 und den zwei ersten des
Jahres 752 v. Chr. sowie den vier letzten Monaten von Ol. 6, 3 und den
acht ersten von Ol. 6, 4 entsprechen wuerde. Das roemische und
griechische Geld ist durchgaengig in der Art reduziert worden, dass
Pfundas und Sesterz, Denar und attische Drachme als gleich genommen
und fuer alle Summen ueber 100 Denare der heutige Gold-, fuer alle
Summen bis zu 100 Denaren der heutige Silberwert des entsprechenden
Gewichtsquantums zugrunde gelegt wurde, wobei das roemische Pfund
(= 327,45 Gramm) Geld gleich 4000 Sesterzen nach dem Verhaeltnis
des Goldes zum Silber 1:15,5 zu 304« Talern preussisch, der Denar
nach Silberwert zu 7 Groschen preussisch angesetzt wird. Die dem
ersten Bande beigefuegte Kiepertsche Karte wird die militaerische
Konsolidierung Italiens anschaulicher darstellen, als die Erzaehlung es
vermag. Die Inhaltsangaben am Rande werden dem Leser die
Uebersicht erleichtern. Ein alphabetisches Inhaltsverzeichnis wird dem
dritten Bande beigegeben werden **, da anderweitige Obliegenheiten
es dem Verfasser unmoeglich machen, das Werk so rasch, wie er es
wuenschte, zu foerdern. ------------- * Hier in Klammern im Text. **
Karte und Register sind hier weggelassen. ------------- Breslau, im

November 1856 Die Aenderungen, welche der Verfasser in dem
zweiten und dritten Bande dieses Werkes bei der abermaligen
Herausgabe zu machen veranlasst gewesen ist, sind zum groesseren
Teil hervorgegangen aus den neu aufgefundenen Fragmenten des
Licinianus, welche er durch die zuvorkommende Gefaelligkeit des
Herausgebers, Herrn Karl Pertz, bereits vor ihrem Erscheinen in den
Aushaengebogen hat einsehen duerfen und die zu unserer
lueckenhaften Kunde der Epoche von der Schlacht bei Pydna bis auf
den Aufstand des Lepidus manche nicht unwichtige Ergaenzung,
freilich auch manches neue Raetsel hinzugefuegt haben. Breslau, im
Mai 1857 Vorrede zu der dritten bis neunten Auflage Die dritte (vierte,
fuenfte, sechste, siebente, achte und neunte) Auflage wird man im
ganzen von den vorhergehenden nicht betraechtlich abweichend finden.
Kein billiger und sachkundiger Beurteiler wird den Verfasser eines
Werkes, wie das vorliegende ist, verpflichtet erachten, fuer dessen neue
Auflagen jede inzwischen erschienene Spezialuntersuchung
auszunutzen, das heisst zu wiederholen. Was inzwischen aus fremden
oder aus eigenen, seit dem Erscheinen der zweiten Auflage angestellten
Forschungen sich dem Verfasser als versehen oder verfehlt ergeben hat,
ist wie billig berichtet worden; zu einer Umarbeitung groesserer
Abschnitte hat sich keine Veranlassung dargeboten. Eine Ausfuehrung
ueber die Grundlagen der roemischen Chronologie im vierzehnten
Kapitel des dritten Buches ist spaeterhin in umfassender und dem
Stoffe angemessener Weise in einer besonderen Schrift ('Die roemische
Chronologie bis auf Caesar'. Zweite Auflage. Berlin 1859) vorgelegt
und deshalb hier jetzt auf die kurze Darlegung der Ergebnisse von
allgemein geschichtlicher Wichtigkeit eingeschraenkt worden. Im
uebrigen ist die Einrichtung nicht veraendert. Berlin, am 1. Februar
1861; am 29. Dezember 1864; am 11. April 1868; am 4. August 1874;
am 21. Juli 1881; am 15. August 1887; am 1. Oktober 1902. Meinem
Freunde Moritz Haupt In Berlin Erstes Buch Bis zur Abschaffung des
roemischen Koenigtums Ta palaistera saph/o/s men eyrein dia chronoy
pl/e/thos ad?nata /e/n. Ek de tekm/e/ri/o/n /o/n epi makrotaton
skopo?nti moi piste?sai xymbainei oy megala nomiz/o/ genesthai, o?te
kata to?s polemoys oite es ta alla. Die aelteren Begebenheiten liessen
sich wegen der Laenge der Zeit nicht genau erforschen; aber aus
Zeugnissen, die sich mir bei der Pruefung im grossen Ganzen als

verlaesslich erwiesen, glaube ich, dass sie nicht erheblich waren, weder
in bezug auf die Kriege noch sonst. Thukydides 1. Kapitel Einleitung
Rings um das mannigfaltig gegliederte Binnenmeer, das tief
einschneidend in die Erdfeste den groessten Busen des Ozeans bildet
und, bald durch Inseln oder vorspringende Landfesten verengt, bald
wieder sich in betraechtlicher Breite ausdehnend, die drei Teile der
Alten Welt scheidet und verbindet, siedelten in alten Zeiten
Voelkerstaemme sich an, welche, ethnographisch und
sprachgeschichtlich betrachtet, verschiedenen Rassen angehoerig,
historisch ein Ganzes ausmachen. Dies historische Ganze ist es, was
man nicht passend die Geschichte der alten Welt zu nennen pflegt, die
Kulturgeschichte der Anwohner des Mittelmeers, die in ihren vier
grossen Entwicklungsstadien an uns vorueberfaehrt: die Geschichte des
koptischen oder aegyptischen Stammes an dem suedlichen Gestade, die
der aramaeischen oder syrischen Nation, die die Ostkueste einnimmt
und tief in das innere Asien hinein bis an den Euphrat und Tigris sich
ausbreitet, und die Geschichte des Zwillingsvolkes der Hellenen und
der Italiker, welche die europaeischen Uferlandschaften des
Mittelmeers zu ihrem Erbteil empfingen. Wohl knuepft
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