Nathan der Weise

Gotthold Ephraim Lessing
Nathan der Weise [German, with accents]

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Title: Nathan der Weise Ein Dramatisches Gedicht, in fuenf Aufzuegen
Author: Gotthold Epraim Lessing
Release Date: October, 2005 [EBook #9186] [Yes, we are more than one year ahead of schedule] [This file was first posted on September 13, 2003]
Edition: 10
Language: German
Character set encoding: ISO Latin-1
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK NATHAN DER WEISE ***

Produced by Mike Pullen and Delphine Lettau

This Etext is in German.
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Dieses Buch wurde uns freundlicherweise vom "Gutenberg Projekt-DE" zur Verf��gung gestellt. Das Projekt ist unter der Internet-Adresse http://gutenberg.spiegel.de/ erreichbar.

NATHAN DER WEISE
Gotthold Ephraim Lessing
Ein Dramatisches Gedicht, in f��nf Aufz��gen
Introite, nam et heic Dii funt!--Apud Gellium
Personen:
Sultan Saladin Sittah, dessen Schwester Nathan, ein reicher Jude in Jerusalem Recha, dessen angenommene Tochter Daja, eine Christin, aber in dem Hause des Juden, als Gesellschafterin der Recha Ein junger Tempelherr Ein Derwisch Der Patriarch von Jerusalem Ein Klosterbruder Ein Emir nebst verschiednen Mamelucken des Saladin
Die Szene ist in Jerusalem

Erster Aufzug

Erster Auftritt
(Szene: Flur in Nathans Hause.)
Nathan von der Reise kommend. Daja ihm entgegen.
Daja. Er ist es! Nathan!--Gott sei ewig Dank, Da? Ihr doch endlich einmal wiederkommt.
Nathan. Ja, Daja; Gott sei Dank! Doch warum endlich? Hab ich denn eher wiederkommen wollen? Und wiederkommen k?nnen? Babylon Ist von Jerusalem, wie ich den Weg, Seitab bald rechts, bald links, zu nehmen bin Gen?tigt worden, gut zweihundert Meilen; Und Schulden einkassieren, ist gewi? Auch kein Gesch?ft, das merklich f?dert, das So von der Hand sich schlagen l??t.
Daja. O Nathan, Wie elend, elend h?ttet Ihr indes Hier werden k?nnen! Euer Haus...
Nathan. Das brannte. So hab ich schon vernommen.--Gebe Gott, Da? ich nur alles schon vernommen habe!
Daja. Und w?re leicht von Grund aus abgebrannt.
Nathan. Dann, Daja, h?tten wir ein neues uns Gebaut; und ein bequemeres.
Daja. Schon wahr!-- Doch Recha w?r' bei einem Haare mit Verbrannt.
Nathan. Verbrannt? Wer? meine Recha? sie?-- Das hab ich nicht geh?rt.--Nun dann! So h?tte Ich keines Hauses mehr bedurft.--Verbrannt Bei einem Haare!--Ha! sie ist es wohl! Ist wirklich wohl verbrannt!--Sag nur heraus! Heraus nur!--T?te mich: und martre mich Nicht l?nger.--ja, sie ist verbrannt.
Daja. Wenn sie Es w?re, w��rdet Ihr von mir es h?ren?
Nathan. Warum erschreckest du mich denn?--O Recha! O meine Recha!
Daja. Eure? Eure Recha?
Nathan. Wenn ich mich wieder je entw?hnen m��?te, Dies Kind mein Kind zu nennen!
Daja. Nennt Ihr alles, Was Ihr besitzt, mit ebensoviel Rechte Das Eure?
Nathan. Nichts mit gr??erm! Alles, was Ich sonst besitze, hat Natur und Gl��ck Mir zugeteilt. Dies Eigentum allein Dank ich der Tugend.
Daja. O wie teuer la?t Ihr Eure G��te, Nathan, mich bezahlen! Wenn G��t', in solcher Absicht ausge��bt, Noch G��te hei?en kann!
Nathan. In solcher Absicht? In welcher?
Daja. Mein Gewissen...
Nathan. Daja, la? Vor allen Dingen dir erz?hlen...
Daja. Mein Gewissen, sag ich...
Nathan. Was in Babylon F��r einen sch?nen Stoff ich dir gekauft. So reich, und mit Geschmack so reich! Ich bringe F��r Recha selbst kaum einen sch?nern mit.
Daja. Was hilft's? Denn mein Gewissen, mu? ich Euch Nur sagen, l??t sich l?nger nicht bet?uben.
Nathan. Und wie die Spangen, wie die Ohrgehenke, Wie Ring und Kette dir gefallen werden, Die in Damaskus ich dir ausgesucht: Verlanget mich zu sehn.
Daja. So seid Ihr nun! Wenn Ihr nur schenken k?nnt! nur schenken k?nnt!
Nathan. Nimm du so gern, als ich dir geb:--und schweig!
Daja. Und schweig! Wer zweifelt, Nathan, da? Ihr nicht Die Ehrlichkeit, die Gro?mut selber seid? Und doch...
Nathan. Doch bin ich nur ein Jude.--Gelt, Das willst du sagen?
Daja. Was ich sagen will, Das wi?t Ihr besser.
Nathan. Nun so schweig!
Daja. Ich schweige. Was Str?fliches vor Gott hierbei geschieht, Und ich nicht hindern kann, nicht ?ndern kann,--
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