Hohe Sommertage - Neue Gedichte | Page 2

Gustav Falke
gegangen,?Abseits von Dorf und Feld und Erntem?&fraq14;hen.?Den ganzen Tag trug ich ein Herzverlangen?Nach diesem Gang. Nun stahl das erste Gl?&fraq14;hen?Des Abends heimlich sich ins D?��mmerreich?Des Buchenschlages, und das Laub entbrannte?In einem roten Gold ringsum, und gleich?Gl?&fraq14;hw?&fraq14;rmchen lag's auf Moos und Kraut. Ich kannte?Nicht Weg und Steg und lie?? dem Fu?? den Willen,?Der ziellos ging, indes die Augen schweifen.?Hier stand ich still und sah, erschreckt vom schrillen?Raubvogelruf, den Weih die Wipfel streifen.?Dort lockte mich die schwarze Brombeerfrucht,?Ein Schneckenpaar, das einen Pilz bestieg,?Und eines sp?��ten Falters scheue Flucht.?Und um mich war das Schweigen, das nicht schwieg,?Das Laute spann, spinnwebenfeine Laute,?Womit es sich dem alten Wald vertraute.
Und als ich stand und so der Stille lauschte,?Ganz hingegeben ihrem Raunen, lenkte?Ein Buntspecht, der durchs niedere Laubdach rauschte,?Meine Auge nach sich, und nun es sich senkte,?Sah ich zwei Herzen in des B?��umchens Rinde,?Verschr?��nkte Herzen, heut erst eingeschnitten;?Es tropfte noch das Blut der jungen Linde,?Die fremder Liebe willen Schmerz gelitten.?Und als ich weiter schritt, gab mir zur Seite?Ein junges Angesicht traumhaft Geleite.
Und Zwiesprach hielt ich mit dem Weggesellen?Von kranken N?��chten und vergr?��mten Tagen,?Und lie?? das rote Blut der Liebe quellen?Und alle Wunden meines Herzens klagen.?Und Tempelstille heiligte den Wald,?Nur meiner Seele gro??e Qual ward laut.?Der holde Schatten ward zur Lichtgestalt,?Und ihr zu F?&fraq14;??en sank ich in das Kraut?Und fl?&fraq14;sterte: a�?Geliebtea�?. Stammelte:?a�?Geliebte. Liebstes. Seele. H??r mich an.?Ich kann nicht mehr. Die Wege, die ich geh,?Sind so voll Dornen. Sieh mein Blut; es kann?Nicht still werden.a�? a���
a��� So lag ich, lag?Am Wege so; und um mich starb der Tag.?Da stand ich auf und war allein und ging?Auf schmalem Pfad, der durchs Gestr?&fraq14;pp sich wand,?Dem Ausgang zu. Dort ?&fraq14;berm Felde hing?Der stille Mond und kleidete den Rand?Des Waldes weit in Frieden und in Licht,?Mir aber kam die selge Ruhe nicht.
Am Waldrand stand, flimmernd im Mondenschein,?Ein Eichbaum. Von der rissigen Rinde hub?Ein eingekerbtes Kreuz sich ab. Allein?Die Klinge, die dem Stamm die Wunde grub,?War abgebrochen, und das rostige St?&fraq14;ck?Stak unterm Kreuz noch in dem alten Baum.?Was redete das Kreuz? Von totem Gl?&fraq14;ck??Von totem Leid? Von einem toten Traum?
Ein leiser Wind kam ?&fraq14;bers reife Korn,?Die B?&fraq14;sche rauschten, und in Schatten sank?So Kreuz wie Klinge. Nur ein d?&fraq14;rrer Dorn?Am Fu?? des alten Baums stand nackt und blank?Im Licht des Mondes. Und es war einmal,?Dass er im Gr?&fraq14;n die roten Bl?&fraq14;ten trug,?Flammend, ein selig Fr?&fraq14;hlingsfeuer. a��� Qual?Lag in dem Seufzer, den der Wind verschlug,?Und ich ging heim und dachte in der Nacht?Dem Leben nach, das alles sterben macht.
In tiefer Scham
Ich weinte auf mein Brot und w?&fraq14;rgte dran?Und konnt's nicht w?&fraq14;rgen und stand auf vom Mahl?Und ging hinaus ins kalte, kahle Feld?Und bot dem M?��rzwind meine hei??e Qual.
An einem Dornbusch hing ein Fetzen Tuch.?Wer warf es weg, wen w?��rmte es zuletzt??Vielleicht wie er bin ich ein Bettler nun,?Und was so warm mich hielt, ist ganz zerfetzt.
Wenn du dein Herz in deine H?��nde nimmst?Und giebst es hin, da, nimm's, und ohn Entgelt,?Man nimmt es, dankt und wirft dir's pl??tzlich hin:?Ich mag's nicht mehr! dann stirbt dir eine Welt.
Dann stehst du da, entbl????t und bettelarm?Und wei??t nicht hin vor Scham, vor nackter Scham.
Aus tiefer Qual
Kind, sieh nicht deinen Vater an,?Er hat sich gar so sehr gesch?��mt,?Sich eine lange, bange Nacht?Um diese seine Scham gegr?��mt.
Und geh zu deiner Mutter, Kind,?Und spiel mit ihr im Sonnenschein?Und sprich ihr auch vom Vater nicht,?Scham will allein im Dunkeln sein.
Geh, Kind, vor deinem gro??en Blick?Erschrickt mein Herz und fasst sich nicht?Und weint. Und war noch gestern, Kind,?So rein wie deiner Augen Licht.
Im Entschlummern
Leise F?&fraq14;??e gehn im Gras,?Eine Stimme fl?&fraq14;stert was.?Ich h??r es deutlich vom Garten her;?Ein Halbschlaf dr?&fraq14;ckt die Lieder schwer.
Es spielt in meinen Traum hinein:?Die F?&fraq14;??e m?&fraq14;ssen meine sein,?Sie wandeln her, sie wandeln hin,?Vergangenes geht mir durch den Sinn:
Viel s?&fraq14;??er Duft und Sonnenlicht,?Und eine Hand, die Rosen bricht.?Vor ihrem Bilde gl?&fraq14;hten sie,?Vor ihrem Bild verbl?&fraq14;hten sie.
Der Schlaf dr?&fraq14;ckt mir die Augen schwer.?Ich h??re die leise Stimme nicht mehr.?a��� Vor ihrem Bilde gl?&fraq14;hten sie,?a��� Vor ihrem Bild verbl?&fraq14;hten sie.
Bitte
Holder Fr?&fraq14;hling hauch mich an,?Dass ich neu erstehe,?Was ein Herz ertragen kann,?Ich ertrug's an Wehe.
Einst so bl?&fraq14;hend, diese Brust,?Soll sie ganz erkalten??Ach, ich bin mir kaum bewusst,?Lass den Tag so walten.
Wem ein sch??nes Gl?&fraq14;ck verging,?Drauf er treulich baute,?Wer sich an ein Hoffen hing,?Das wie M?��rzschnee taute,
Lieblos scheint ihm wohl die Welt?Und so kalt zum Sterben;?All was er in H?��nden h?��lt,?Sind nur tote Scherben.
Holder Fr?&fraq14;hling hauch mich an?In den neuen Tagen;?Was ein Herz ertragen kann,?Ach, ich hab's ertragen.
Tausend Knospen schwellen dir,?Duft weht auf und Lieder.?Eine Bl?&fraq14;te schenk auch mir,?Eine einzige wieder!
Erinnerung
In meinen Versen weint und lacht,?Was mir mein Leben reich gemacht.?Wie mir das stille Tr??stung giebt:?Ich habe dich so sehr geliebt.
Auch du blickst wohl darauf zur?&fraq14;ck;?Und war's dir auch kein gro??es Gl?&fraq14;ck,?War's doch vielleicht, mag's wenig sein,?Ein Wegestreckchen Sonnenschein.
Besitz
Die Sonne ?&fraq14;berstrahlt dein Bild,?Mein Herz wird warm und freut sich.?Dein liebes Bild.?Alles Licht ferner Tage erneut sich.
So recht in tiefstem dankbar sein,?Dass ich dir durfte begegnen,?Diese
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