Gesammelte Abhandlungen III

Ernst Abbe
Gesammelte Abhandlungen III,
by Ernst Abbe

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Title: Gesammelte Abhandlungen III Vorträge, Reden und Schriften
sozialpolitischen und verwandten Inhalts
Author: Ernst Abbe
Editor: S. Czapski
Release Date: November 11, 2006 [EBook #19755]
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1
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GESAMMELTE ABHANDLUNGEN III ***

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ANMERKUNGEN ZUR TRANSKRIPTION
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[Illustration: Phot. von Bräunlich & Tesch, Jena. Dr. E. Abbe]

Ernst Abbe · Gesammelte Abhandlungen III

Ernst Abbe
Gesammelte Abhandlungen III
1989
Georg Olms Verlag
Hildesheim · Zürich · New York

Ernst Abbe
Vorträge, Reden und Schriften sozialpolitischen und verwandten
Inhalts
1989
Georg Olms Verlag
Hildesheim · Zürich · New York

Dem Nachdruck liegt ein Exemplar aus Privatbesitz zugrunde.
Nachdruck der Ausgabe Jena 1906 mit freundlicher Genehmigung des
G. Fischer Verlages in Heidelberg.
Printed in Germany
Herstellung: Friedr. Schmücker, Löningen
ISBN 3-487-09123-2

Gesammelte Abhandlungen
von
Ernst Abbe.
Dritter Band.
Vorträge, Reden und Schriften sozialpolitischen und verwandten
Inhalts.
Mit einem Porträt des Verfassers.
Verlag von Gustav Fischer in Jena.
1906. Sozialpolitische Schriften
von
Ernst Abbe.
Mit einem Porträt des Verfassers.
Verlag von Gustav Fischer in Jena.
1906.

Vorwort.
ERNST ABBE war nicht im engeren Sinne des Worts
wissenschaftlicher Forscher auf dem Gebiet der Volkswirtschaft und
der Sozialpolitik und noch weniger fühlte er sich berufen, darin als
Schriftsteller oder Redner auf weitere Kreise zu wirken. Haben doch
sogar auf seinem eigentlichen Arbeitsgebiet, der theoretischen und
angewandten Physik (Optik), mancherlei widrige Umstände die
schriftliche Darstellung seiner wichtigsten Forschungen verhindert --
wie ich im Vorwort zum I. Band seiner Gesammelten Abhandlungen
(Gustav Fischer, Jena 1904) kurz dargelegt habe.
Aber er gibt in der Einleitung zu dem ersten der hier abgedruckten
Vorträge selbst an, inwiefern er sich »legitimiert halte, mitzureden« bei
der Erörterung der einschlägigen Fragen (S. 4): daß er gegenüber dem
Mangel gründlichen systematischen Studiums der
volkswirtschaftlichen und sozialen Theorien und der mangelnden
Beteiligung an der öffentlichen Diskussion dieser Angelegenheiten sich
berufen könne auf etwas, was in der Art, wie er es habe, nicht viele
haben könnten: eine eigene lebendige Erfahrung. Denn mit Ende der
sechziger Jahre halb unfreiwillig mehr und mehr mit einem schnell
aufblühenden industriellen Betriebe (der Optischen Werkstätte von
CARL ZEISS in Jena) verbunden, habe er sich gewöhnen müssen, alle
Vorkommnisse in zweierlei Art anzusehen und zu prüfen: mit den
Augen des Unternehmers und Kapitalisten -- was beides zu werden er
sich noch in seinen Studentenjahren nie hätte träumen lassen -- und
»zugleich mit den Augen des Arbeitersohnes, dem über Nacht nicht
Kapitalistenaugen wachsen wollten«, mit den Augen des Mannes, der
in der mühsam erworbenen gehobenen Lebensstellung seine
Abstammung nicht wie so mancher andere zu verbergen und zu
vertuschen suchte, sondern gerade umgekehrt aus ihr überall den
starken Antrieb entnahm, die scheinbar und in Wahrheit oft so
widerstreitenden Interessen der sich immer schärfer sondernden
»Klassen« nach Kräften in Einklang miteinander zu bringen.
Dieser doppelte Standpunkt -- des »Unternehmers und Kapitalisten«

und des »Arbeitersohnes« -- ist es, der den Gedankengängen und
Ausführungen ERNST ABBES auf diesem Gebiete das
charakteristische Gepräge gibt. Ihre Autorität, den Anspruch auf ernste
Beachtung aber dürfen sie ableiten aus der auf anderen Gebieten
stattsam bekundeten, erprobten und daher allseitig anerkannten,
geistigen und nicht minder auch der sittlichen Bedeutung und Größe
ihres Urhebers. Die erstere befähigte ihn, in geistvollen theoretischen
und experimentellen Studien der angewandten Optik, der Theorie und
Technik der optischen Instrumente eine neue Grundlage zu geben und
in unablässiger Arbeit einen großen Teil des auf diesem Grunde
beruhenden Gebäudes selbst zu errichten. Die Gedanken und Pläne, die
ERNST ABBE in der an zweiter Stelle abgedruckten »Gedächtnisrede
zur Feier des 50jährigen Bestehens der Optischen Werkstätte« seinem
älteren Sozius und Freunde CARL ZEISS zuschreibt, sind für alle mit
den Verhältnissen genauer Bekannten ganz unverkennbar zum großen
Teile vielmehr seine eigenen Gedanken und Pläne gewesen. Und auch
darin war der Name CARL ZEISS gewissermaßen das Pseudonym für
ERNST ABBE, daß das unter jenem Namen gegründete und dauernd
weitergeführte wirtschaftliche Unternehmen -- eben die Jenaer
Optische Werkstätte -- ihre gesunde Grundlage wohl dem trefflichen
Manne verdankt, der sie gegründet hatte, daß ihr außerordentlicher
Aufschwung seit Anfang der siebziger Jahre und ihre eigentümliche
Bedeutung in wissenschaftlich technischer wie sozialpolitischer
Beziehung aber unzweifelhaft allein auf ERNST ABBE
zurückzuführen ist.
Dieses sozialpolitische Gepräge, die »Verfassung«, die ERNST ABBE
--
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