Ein Bruderzwist in Habsburg

Franz Grillparzer
Ein Bruderzwist in Habsburg

Project Gutenberg's Ein Bruderzwist in Habsburg, by Franz Grillparzer
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Title: Ein Bruderzwist in Habsburg
Author: Franz Grillparzer
Release Date: September, 2005 [EBook #8964] [Yes, we are more than
one year ahead of schedule] [This file was first posted on September 1,
2003]
Edition: 10
Language: German

Character set encoding: ISO Latin-1
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK EIN
BRUDERZWIST IN HABSBURG ***

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EIN BRUDERZWIST IN HABSBURG
von FRANZ GRILLPARZER
Trauerspiel in fünf Aufzügen

Personen:
Rudolf II., römisch deutscher Kaiser Mathias und Max, seine Brüder
Ferdinand und Leopold, seine Neffen Don Cäsar, des Kaisers
natürlicher Sohn Melchior Klesel Herzog Julius von Braunschweig
Mathes Thurn Ein Wortführer der Böhmischen Stände [Graf Schlick]
Seyfried Breuner Oberst Wallenstein Wolf Rumpf, des Kaisers
Kämmerer Oberst Ramee Ein Hauptmann Feldmarschall Rußworm
Prokop, ein Bürger von Prag Lukrezia, seine Tochter Ein Fahnenführer
Mehrere Soldaten, Bürger und Diener.

Erster Aufzug

Auf dem Kleinseiter Ring zu Prag.
Feldmarschall Rußworm, ohne Waffen, von der Stadtwache geführt, an
deren Spitze eine Gerichtsperson. Rechts im Vorgrunde Don Cäsar mit
Begleitern. --Früher Morgen.
Gerichtsperson. Im Namen kaiserlicher Majestät Ruf ich Euch zu: Laßt
ab!
Don Cäsar. Ich nicht, fürwahr! Ihr gebet den Gefangnen denn heraus,
Den man zurückhält ohne Fug und Recht.
Gerichtsperson. Nach Recht und Urteil wie's der Richter sprach.
Don Cäsar. So war das Urteil falsch, der Richter toll. Der Mann hat
einen anderen erschlagen, Weil jener ihn erschlug, kam er zuvor nicht.
Gerichtsperson. Der Richter kam zuvor, hätt' er's geklagt.
Don Cäsar. Ha, Feiger Schutzwehr, die von Feigen stammt, Wer hat ein
Schwert und bettelt erst um Schutz? Dann: wenn Belgioso fiel von
seiner Hand, Geschah's auf mein Geheiß.
Rußworm. Mit Gunst, Don Cäsar. Ich war Euch stets mit Neigung
zugetan, Als einem wackern Herrn von raschen Gaben, Wohl auch
erkennend und mich gerne fügend Dem was in Euch von höherm
Stamm und Ursprung, Doch hat Feldmarschall Rußworm seiner Tage
Befehl gegeben andern oft und viel, Empfangen nie, als nur vom
Heeresfürsten. Ob falsche Nachricht, Ohrenbläser Tücke Mich trieb zur
Tat, die nun mich selbst verdammt, Ob meine Dienst' in mancher
Türkenschlacht Rücksicht verdienen, Mildrung und Gehör, Das mag
der Richter prüfen und erwägen; Allein, daß Belgiojoso Euch im Weg,
Euch Nebenbuhler war in Euerm Werben, Hat seinen Tod so wenig
ihm gebracht, Als, war er's nicht, es ihn vom Tod errettet.
Don Cäsar. Nun denn, so faßt mich auch und führt mich mit! Denn
wahrlich, hätt' ihn dieser nicht getötet, Belgioso fiel' durch mich, ich
hatt's gelobt.
Gerichtsperson. Wir richten ob der Tat, den Willen Gott.
Don Cäsar. Ich aber duld es nicht! Mit diesem Schwert Entreiß ich euch
die Beute, die euch lockt. Setzt an! Auf sie! Macht den Gefangnen frei!
Gerichtsperson. Zu Hilfe der Gerechtigkeit!
(Bürger kommen aus ihren Häusern.)
Rußworm. Laßt ab! Ihr seid zu schwach und bringt die Stadt in Aufruhr.
Steht meinen Feinden offen, nun wie vor, Des sonst so güt'gen, meines
Kaisers Ohr, So rettet mich kein Gott. Laßt ab, laßt ab! Zu beten

scheint jetzt nöt'ger als zu fechten. Wo ist der Minorit?
Don Cäsar. Und ich soll's ansehn, Es ansehn, ich, mit meinen eignen
Augen?
(Lukrezia kommt mit ihrem Vater aus einem Hause rechts im
Vorgrunde.)
Don Cäsar. Ha Heuchlerin, so kommst du, dich zu weiden Am Unheil,
das durch dich,
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