Die Soldaten

Jacob Michael Reinhold Lenz
Die Soldaten [with accents]

The Project Gutenberg EBook of Die Soldaten, by Jacob Michael
Reinhold Lenz Copyright laws are changing all over the world. Be sure
to check the copyright laws for your country before downloading or
redistributing this or any other Project Gutenberg eBook.
This header should be the first thing seen when viewing this Project
Gutenberg file. Please do not remove it. Do not change or edit the
header without written permission.
Please read the "legal small print," and other information about the
eBook and Project Gutenberg at the bottom of this file. Included is
important information about your specific rights and restrictions in how
the file may be used. You can also find out about how to make a
donation to Project Gutenberg, and how to get involved.
**Welcome To The World of Free Plain Vanilla Electronic Texts**
**eBooks Readable By Both Humans and By Computers, Since
1971**
*****These eBooks Were Prepared By Thousands of
Volunteers!*****
Title: Die Soldaten
Author: Jacob Michael Reinhold Lenz
Release Date: November, 2004 [EBook #6832] [Yes, we are more than
one year ahead of schedule] [This file was first posted on January 28,
2003]
Edition: 10

Language: German
Character set encoding: iso-8859-1
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK, DIE
SOLDATEN ***

Thanks are given to Delphine Lettau for finding a huge collection of
ancient German books in London.

This Etext is in German.
We are releasing two versions of this Etext, one in 7-bit format, known
as Plain Vanilla ASCII, which can be sent via plain email-- and one in
8-bit format, which includes higher order characters-- which requires a
binary transfer, or sent as email attachment and may require more
specialized programs to display the accents. This is the 8-bit version.
This book content was graciously contributed by the Gutenberg
Projekt-DE. That project is reachable at the web site
http://gutenberg2000.de.
Dieses Buch wurde uns freundlicherweise vom "Gutenberg
Projekt-DE" zur Verfügung gestellt. Das Projekt ist unter der
Internet-Adresse http://gutenberg2000.de erreichbar.

Die Soldaten
Jakob Michael Reinhold Lenz
Eine Komödie

Personen:
Wesener, ein GalanteriehÄndler in Lille. Frau Wesener, seine Frau.
Marie und Charlotte, ihre Töchter. Stolzius, Tuchhändler in
Armentieres. Seine Mutter. Desportes, ein Edelmann aus dem
französischen Hennegau, in französischen Diensten. Der Graf von
Spannheim, sein Obrister. Pirzel, ein Hauptmann. Eisenhardt,
Feldprediger. Haudy, Rammler und Mary, Officiers. Die Gräfin de la
Roche. Ihr Sohn. Frau Bischof. Ihre Cousine und andere.

Der Schauplatz ist im französischen Flandern.

Erster Akt

Erste Szene
In Lille. Marie. Charlotte.
Marie (mit untergestÜtztem Kopf einen Brief schreibend). Schwester,
weißt du nicht, wie schreibt man Madam, M a ma, t a m m tamm, m e
me.
Charlotte (sitzt und spinnt). So 'st recht.
Marie. HÖr, ich will dir vorlesen, ob's so angeht, wie ich schreibe:
"Meine liebe Matamm! Wir sein gottlob glücklich in Lille arriviert",
ist's so recht arriviert, a r ar, r i e w wiert?
Charlotte. So 'st recht.
Marie. "Wir wissen nicht, womit die Gütigkeit nur verdient haben,
womit uns überschüttet, wünschte nur imstand zu sein"--ist so recht?
Charlotte. So lies doch, bis der Verstand aus ist.
Marie. Ihro alle die Politessen und Höflichkeit wiederzuerstatten. Weil
aber es noch nicht in unsern KrÄften steht, als bitten um fernere
Continuation.
Charlotte. Bitten wir um fernere.
Marie. Laß doch sein, was fällst du mir in die Rede.
Charlotte. Wir bitten um fernere Continuation.
Marie. Ei, was redst du doch, der Papa schreibt ja auch so. (Macht alles
geschwind wieder zu, und will den Brief versiegeln.)
Charlotte. Nu, so les' Sie doch aus.
Marie. Das übrige geht dich nichts an. Sie will allesfort klüger sein, als
der Papa; letzthin sagte der Papa auch, es wäre nicht höflich, wenn man
immer wir schriebe, und ich und so dergleichen. (Siegelt zu.) Da
Steffen (gibt ihm Geld) tragt den Brief auf die Post.
Charlotte. Sie wollt' mir den Schluß nicht vorlesen, gewiß hat Sie da
was Schönes vor den Herrn Stolzius.
Marie. Das geht dich nichts an.
Charlotte. Nu seht doch, bin ich denn schon schalu darüber gewesen?
Ich hätt' ja ebensogut schreiben können, als du, aber ich habe dir das
Vergnügen nicht berauben wollen, deine Hand zur Schau zu stellen.
Marie. Hör, Lotte, laß mich zufrieden mit dem Stolzius, ich sag dir's,

oder ich geh gleich herunter, und klag's dem Papa.
Charlotte. Denk doch, was mach ich mir daraus, er weiß ja doch, daß
du verliebt in ihn bist, und daß du's nur nicht leiden kannst, wenn ein
andrer ihn nur mit Namen nennt.
Marie. Lotte.
(Fängt an zu weinen und läuft herunter.)

Zweite Szene
In Armentieres. Stolzius und seine Mutter.
Stolzius (mit verbundenem Kopf). Mir ist nicht wohl, Mutter!
Mutter (steht eine Weile und sieht ihn an). Nu, ich glaube, Ihm steckt
das verzweifelte Mädel im Kopf, darum tut er Ihm so weh. Seit sie
Continue reading on your phone by scaning this QR Code

 / 23
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.