Die Italienische Plastik

Wilhelm Bode

Die Italienische Plastik

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Title: Die Italienische Plastik
Author: Wilhelm Bode
Release Date: July 1, 2006 [EBook #18733]
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1
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Anmerkungen zur Transkription:
Im Original steht hier "altitalischen" anstatt "altitalienisch". Im Original steht hier "italischer" anstatt "italienischer". Im Original steht hier "s��ditalischen" anstatt "s��ditalienischen". Im Original steht hier "Eine" anstatt "eine". Im Original steht hier "Forsetzung" anstatt "Fortsetzung". Im Original steht hier "Ein" anstatt "ein". Im Original steht hier "Aller" anstatt "aller". Im Original steht hier "norditalischen" anstatt "norditalienischen". Im Original steht hier "Jahrzente" anstatt "Jahrzehnte". Im Original steht hier "s��ditalische" anstatt "s��ditalienische". Im Original steht hier "oberitalischen" anstatt "oberitalienischen". Im Original steht hier "Querzia" anstatt "Quercia". Im Original steht hier "Einem" anstatt "einem".

HANDB��CHER DER K?NIGLICHEN MUSEEN ZU BERLIN MIT ABBILDUNGEN
DIE ITALIENISCHE PLASTIK
VON
WILHELM BODE
MIT 86 ABBILDUNGEN IM TEXT
ZWEITE AUFLAGE
BERLIN W. SPEMANN 1893

Altchristliche Plastik (um 300 bis 600 n. Ch.).
[Abbildung: 1. Bronzestatuette des hl. Petrus]
Das Auftreten und der schlie?liche Sieg des Christentums, welches die alte Welt zertr��mmerte und eine neue Kultur an seine Stelle setzte, hat zur Belebung der Kunst zun?chst nicht beigetragen. Die k��nstlerische Sch?pfungskraft war im westr?mischen Reiche zur Zeit Konstantin's schon v?llig erloschen; die Kunst, zumal die bildnerische, die recht eigentlich die Kunst der Antike gewesen war, zehrte von Traditionen, welche mehr und mehr verbla?ten; und in den immer roheren und empfindungsloseren, immer sp?rlicheren Nachbildungen verlor sich allm?hlich auch die handwerksm??ige Fertigkeit. F��r den Bronzegu? fehlte es, von Werken der Kleinkunst abgesehen, an Ausdauer und technischem K?nnen, f��r die Ausf��hrung von Freifiguren ��berhaupt an k��nstlerischem Verm?gen; die bildnerische Th?tigkeit wurde daher bald auf das Relief beschr?nkt, und auch dieses wurde vorwiegend im Kleinen ausgef��hrt.
Die christliche Religion war schon an sich f��r die plastische Gestaltung ihrer Ideen und Personen wenig geeignet, sie war ihr auch durch ihren Zusammenhang mit dem mosaischen Gesetz abgeneigt; in Folge dessen wurde die Plastik von den gro?en monumentalen Werken, welche die Anerkennung des Christentums als Staatsreligion notwendig machte, so gut wie ganz ausgeschlossen. Aber auch der greisenhafte Zustand der Zeit, das Fehlen jeder erfinderischen Kraft f��r die neuen k��nstlerischen Aufgaben, welche durch das Christentum und die christliche Staatskirche erwuchsen, machte ein Zur��ckgehen auf antike Vorbilder und teilweise selbst auf antike Motive, ja eine knechtische Entlehnung derselben notwendig. Selbst die Aufgaben blieben im Grunde die alten; man erf��llte sie nur mit neuem Geist.
[Abbildung: 427. Elfenbeinpyxis]
In erster Linie steht, als Ausflu? des tiefgewurzelten altitalienisch Totenkultus, der Schmuck der Sarkophage; daneben die kleine Plastik, namentlich die Elfenbeinschnitzerei und der Schmuck der Lampen, die in den Katakomben eine reiche Verwendung zu heiligen Zwecken fanden. Bei der Ausf��hrung dieser Bildwerke schl?ssen sich die K��nstler den heidnischen Vorbildern unmittelbar an; Stil und Technik blieben dieselben, verloren aber schlie?lich auch den letzten Zusammenhang mit der Natur. Zur Sch?pfung heiliger Typen, wie sie der neue Glaube erfordert h?tte, war eine solche Plastik nicht mehr bef?higt. F��r Christus und einige der vornehmsten Apostel, namentlich Petrus, hatte die historische Tradition in der vorausgegangenen Zeit die Vorbilder festgestellt; im ��brigen sind fast alle anderen Gestalten schemenhafte Nachbildungen heidnischer Vorbilder. Die Einzelfigur trat zur��ck; das erz?hlende Relief, von der Malerei abh?ngig und ein notd��rftiger Ersatz derselben, wurde fast ausschlie?lich, wie in den Anf?ngen der Kunst, eine bildliche Erl?uterung des neuen Glaubens.
Diese aus sp?tr?mischer Tradition herausgewachsene und in r?mischer Form und Auffassungsweise in die Erscheinung tretende Kunst��bung, die als altchristliche Kunst bezeichnet wird, starb langsam ab unter den St��rmen der V?lkerwanderung, in denen das westr?mische Reich durch deutsche V?lkerschaften zertr��mmert wurde, die nicht im Stande waren, dauerhafte Zust?nde an die Stelle zu setzen.
[Abbildung: 429. Elfenbeintafel.]
Die Werke italienischer Plastik aus dieser Zeit, die ��berhaupt sp?rlich sind, haben nur selten ihren Weg aus Italien herausgefunden; was sich im Auslande findet, geh?rt fast ausnahmslos der Kleinkunst an; vorwiegend sind es Werke der Elfenbeinplastik. Die Berliner Sammlung besitzt, als gro?e Seltenheit, die kleine Freifigur eines Petrus aus Bronze (No. 1); eine Arbeit des IV. Jahrh., die durch ihren unmittelbaren Anschlu? an eine antike Rednerstatue, trotz der rohen Bildung der Extremit?ten, noch eine gewisse Lebendigkeit in der Haltung und im Ausdruck besitzt. Ebenso rein antik erscheint die gleichzeitig entstandene Elfenbeinpyxis mit der Darstellung Christi zwischen den Aposteln und dem Opfer Abrahams (No. 427), die, Dank der leichteren Bearbeitung des Materials, feiner in der Durchbildung ist; sie ist eines der besten Beispiele altchristlicher Elfenbeinplastik. Die Ausartung derselben in fl��chtige Roheit zeigt das Bruchst��ck einer anderen Pyxis (No. 430) mit einer Darstellung des kleinen Joseph zwischen seinen Br��dern, die
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