Die Frauenfrage

Lily Braun
Die Frauenfrage, by Lily Braun

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Title: Die Frauenfrage ihre geschichtliche Entwicklung und
wirtschaftliche Seite
Author: Lily Braun
Release Date: November 17, 2004 [EBook #14075]
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1
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FRAUENFRAGE ***

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Die Frauenfrage
ihre geschichtliche Entwicklung und wirtschaftliche Seite
Von Lily Braun

Leipzig
Verlag von S. Hirzel
1901

Meinem Mann und meinem Sohn.

Vorwort.
Auf Grund vieljähriger Arbeit habe ich den Versuch unternommen, die
Frauenfrage in ihrem ganzen Umfang einer Darstellung zu unterziehen.
Meinen Ausgangspunkt bezeichnet das für ihr Verständnis
entscheidende Moment der wirtschaftlichen Lage der Frau. Von
welcher Seite man auch das weitverzweigte Problem betrachte, die
realen Existenzbedingungen des weiblichen Geschlechts innerhalb der
Gesellschaft bilden für die Vergangenheit wie für die Gegenwart den
orientierenden Ariadnefaden, ohne den das Urteil fehl gehen muss. Nur
indem man die ökonomischen Thatsachen nach der ihnen
zukommenden Bedeutung wertet, erschließt sich der Zusammenhang
der Frauenfrage mit der sozialen Frage, deren integrierender
Bestandteil sie ist.
Mein Buch giebt zunächst eine gedrängte Geschichte der Entwicklung
der Frauenfrage und der Frauenbewegung von den ältesten Zeiten bis
zum 19. Jahrhundert. In eingehender Darstellung behandelt es sodann
die wirtschaftliche Seite der Frauenfrage, schildert die ökonomische
Lage der Frau in den wichtigsten Kulturländern, bespricht die
sozialpolitische Gesetzgebung, kritisiert sie, stellt die Grenzen ihres
Einflusses fest und wirft einen Ausblick auf die Bedingungen, unter
denen eine organische Lösung der Frauenfrage möglich ist.
Dem vorliegenden Band, der ein in sich abgeschlossenes Ganzes bildet,
wird ein zweiter folgen, der die zivilrechtliche und öffentlichrechtliche
Stellung der Frau, die psychologische und ethische Seite der

Frauenfrage zum Gegenstand hat.
Wie weit mir die Aufgabe gelungen ist, steht dahin, und wird
sachkundige Kritik entscheiden. Eines aber darf ich geltend machen:
daß die Darstellung auf einem umfassenden Studium der Litteratur,
insbesondere auch, soweit es sich um die Ermittelung der
thatsächlichen Zustände handelt, auf der Benutzung der amtlichen
Statistiken, staatlichen wie privaten Enqueten, kurz so weit als möglich
auf quellenmäßigen Untersuchungen beruht.
Berlin, Oktober 1901.
Lily Braun.

Inhalt.
Vorwort
ERSTER ABSCHNITT.
Die Entwicklung der Frauenfrage bis zum XIX. Jahrhundert.
Erstes Kapitel: Die Frauenfrage im Altertum
Die Periode des Mutterrechts.--Die Blutgemeinschaftsfamilie und die
Schwägerschaftsverbände.--Die Entwicklung zur Monogamie.--Die
Gesetzgebung in Bezug auf die Frauen.--Platos und Aristoteles'
Stellung zur Frauenfrage.--Die Frauenfrage im römischen Reich.--Die
Stellung der Frauen bei den Germanen.
Zweites Kapitel: Das Christentum und die Frauen
Christus und die Frauen.--Das kanonische Recht.--Die
römisch-katholische Kirche in Bezug auf die Frauenfrage.--Die
Nonnenklöster und ihre Bildung.--Die Folgen der Reformation für das
weibliche Geschlecht.

Drittes Kapitel: Die wirtschaftliche Lage der Frauen
Die hörigen Frauen in Burgen und Klöstern.--Die Prostitution im
Mittelalter.--Das zünftige Handwerk und seine Stellung zur
Frauenarbeit.--Weibliche Genossenschaften und
Beginenkonvente.--Der Ausschluß der Frauen aus den Zünften.--Die
Anfänge der industriellen Entwicklung.
Viertes Kapitel: Die Stellung der Frauen im Geistesleben
Frauenbildung in der italienischen Renaissance.--Die berühmten Frauen
Spaniens.--Christine de Pisan und die Bildung der Frauen
Frankreichs.--Der erste deutsche Vorkämpfer der
Frauenbewegung.--Die gelehrten Frauen und ihre Neigung zur
Mystik.--Die Erziehungspläne Mary Astells.--Die "gelehrten
Frauenzimmer" des 18. Jahrhunderts.--Die französische
Salondame.--Rousseaus Einfluß auf die Frauen.
Fünftes Kapitel: Die Frauen im Zeitalter der Revolution
Die französischen Frauen in Philosophie und Politik.--Die
Vorkämpferinnen der Frauenemanzipation in Amerika.--Talleyrand
und das Recht der Frauen auf Bildung.--Die französischen
Arbeiterinnen und ihre Forderungen.--Die Frauenvereine während der
Revolution.--Olympe de Gouges.--Auflösung der Frauenvereine durch
den Konvent.--Condorcets Verteidigung der Frauenrechte.--Mary
Wollstonecraft.--Hippels "bürgerliche Verbesserung der Weiber".
ZWEITER ABSCHNITT.
Die wirtschaftliche Seite der Frauenfrage.
Erstes Kapitel: Der Kampf um Arbeit in der bürgerlichen Frauenwelt
Anfänge einer Erziehungsreform unter dem Gesichtspunkt beruflicher
Arbeit: Fénelons Reform der Mädchenerziehung.--Basedow und
Karoline Rudolphi über die Erziehung der Töchter.--Die
Erziehungsreform in England und Amerika.--Der Einfluß der Klassiker

auf deutsche Frauenbildung.--Das Eindringen der Frauen in bürgerliche
Berufssphären: in Amerika,--in England,--in Frankreich,--in
Deutschland.--Die Anfänge der deutschen Frauenbewegung.--Die
Bestrebungen für Frauenbildung und Frauenarbeit in neuester Zeit: in
den Vereinigten Staaten,--in England,--in Frankreich,--in Rußland,--in
Schweden,--in Dänemark,--in Holland und Belgien,--in der
Schweiz,--in Italien,--in Spanien und Portugal,--in Oesterreich,--in
Deutschland.
Zweites Kapitel: Die treibenden Kräfte der bürgerlichen
Frauenbewegung
Das numerische Uebergewicht des weiblichen Geschlechts über das
männliche.--Das Verhältnis der Knaben- und Mädchengeburten in
bürgerlichen und proletarischen Familien.--Die Verheiratbarkeit nach
den Altersstufen.--Statistik der verheirateten und der ledigen
Frauen--Der Knabenüberschuß bei der Geburt.--Die größere
Sterblichkeit der Männer.--Der Rückgang der Heiratsziffern und seine
Ursachen.--Statistik der erwerbsthätigen Frauen.--Statistik der
Frauenarbeit in bürgerlichen Berufen.--Die verheirateten Frauen in
bürgerlichen Berufen.--Die wirtschaftliche Lage der Lehrerinnen.--Die
Löhne der Handelsangestellten.--Die Bühnenkünstlerinnen und die
weiblichen Journalisten.
Drittes Kapitel: Die bürgerliche Berufsthätigkeit von prinzipiellen
Gesichtspunkten
Der Unterschied der Geschlechter in Bezug auf die Körperkräfte.--Das
weibliche Gehirn.--Der Einfluß der Geschlechtsfunktionen auf die
Berufsthätigkeit.--Mutterschaft und
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