Der Parasit, oder die Kunst, sein Glueck zu machen.

Friedrich von Schiller
Der Parasit, oder die Kunst, sein Glueck zu machen. (Ein Lustspiel nach dem Franzoesischen)

The Project Gutenberg EBook of Der Parasit, oder die Kunst, sein Glueck zu machen
by Friedrich Schiller Copyright laws are changing all over the world. Be sure to check the copyright laws for your country before downloading or redistributing this or any other Project Gutenberg eBook.
This header should be the first thing seen when viewing this Project Gutenberg file. Please do not remove it. Do not change or edit the header without written permission.
Please read the "legal small print," and other information about the eBook and Project Gutenberg at the bottom of this file. Included is important information about your specific rights and restrictions in how the file may be used. You can also find out about how to make a donation to Project Gutenberg, and how to get involved.
**Welcome To The World of Free Plain Vanilla Electronic Texts**
**eBooks Readable By Both Humans and By Computers, Since 1971**
*****These eBooks Were Prepared By Thousands of Volunteers!*****
Title: Der Parasit, oder die Kunst, sein Glueck zu machen
Author: Friedrich Schiller
Release Date: September, 2004 [EBook #6504] [Yes, we are more than one year ahead of schedule] [This file was first posted on December 25, 2002]
Edition: 10
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK, DER PARASIT, ODER DIE KUNST, SEIN GLUECK ZU MACHEN ***

This book content was graciously contributed by the Gutenberg Projekt-DE. That project is reachable at the web site http://gutenberg2000.de.
Dieses Buch wurde uns freundlicherweise vom "Gutenberg Projekt-DE" zur Verf��gung gestellt. Das Projekt ist unter der Internet-Adresse http://gutenberg2000.de erreichbar.

Friedrich Schiller
Der Parasit oder die Kunst, sein Gl��ck zu machen.
Ein Lustspiel nach dem Franz?sischen [des Picard]

Personen.
Narbonne, Minister. Madame Belmont, seine Mutter. Charlotte, seine Tochter. Selicour, La Roche und Firmin, Subalternen des Ministers. Karl Firmin, des Letztern Sohn, Lieutenant. Michel, Kammerdiener des Ministers. Robineau, ein junger Bauer, Selicours Vetter.

Die Scene ist zu Paris in einem Vorgemach des Ministers.

Erster Aufzug.

Erster Auftritt.
Firmin, der Vater und Karl Firmin.
Karl. Welch gl��cklicher Zufall!--Denken Sie doch, Vater!
Firmin. Was ist's?
Karl. Ich habe sie wieder gefunden.
Firmin. Wen?
Karl. Charlotten. Seitdem ich in Paris bin, suchte ich sie an allen ?ffentlichen Pl?tzen vergebens--und das erste Mal, da? ich zu Ihnen aufs Bureau komme, f��hrt mein Gl��cksstern sie mir entgegen.
Firmin. Aber wie denn?
Karl. Denken Sie doch nur! Dieses herrliche M?dchen, das ich zu Colmar im Haus ihrer Tante besuchte--diese Charlotte, die ich liebe und ewig lieben werde--sie ist die Tochter!--
Firmin. Wessen?
Karl. Ihres Principals, des neuen Ministers.--Ich kannte sie immer nur unter dem Namen Charlotte.
Firmin. Sie ist die Tochter?
Karl. Des Herrn von Narbonne.
Firmin. Und du liebst sie noch?
Karl. Mehr als jemals, mein Vater!--Sie hat mich nicht erkannt, glaub' ich; ich wollte ihr eben meine Verbeugung machen, als Sie herein traten.--Und gut, da? Sie mich st?rten! Denn was h?tte ich ihr sagen k?nnen! Meine Verwirrung mu?te ihr sichtbar werden und meine Gef��hle verrathen!--Ich beherrsche mich nicht mehr. Seit den sechs Monaten, da? ich von ihr getrennt bin, ist sie mein einziger Gedanke--sie ist der Inhalt, die Seele meiner Gedichte--der Beifall, den man mir gezollt, ihr allein geb��hrt er; denn meine Liebe ist der Gott, der mich begeistert.
Firmin. Ein Poet und ein Verliebter ��berredet sich Vieles, wenn er zwanzig Jahre alt ist.--Auch ich habe in deinen Jahren meine Verse und meine Zeit verloren.--Schade, da? ��ber dem sch?nen Wahn des Lebens beste H?lfte dahin geht.--Und wenn doch nur wenigstens einige Hoffnung bei dieser Liebe w?re!--Aber nach etwas zu streben, was man niemals erreichen kann!--Charlotte Narbonne ist eines reichen und vornehmen Mannes Tochter--Unser ganzer Reichthum ist meine Stelle und deine Lieutenantsgage.
Karl. Aber ist das nicht ein wenig Ihre eigene Schuld, mein Vater? Verzeihen Sie! Mit Ihren F?higkeiten, wornach k?nnten Sie nicht streben! Wollten Sie Ihren Werth geltend machen, Sie w?ren vielleicht selbst Minister, anstatt sein Commis zu sein, und Ihr Sohn d��rfte ungescheut seine Anspr��che zu Charlotten erheben.
Firmin. Dein Vater ist das gr??te Genie, wenn man dich h?rt! La? gut sein, mein Sohn, ich wei? besser, was ich werth bin! Ich habe einige Uebung und bin zu brauchen--Aber wie viele ganz andere M?nner, als ich bin, bleiben im Dunkeln und sehen sich von unversch?mten Gl��ckspilzen verdr?ngt--Nein, mein Sohn! La? uns nicht zu hoch hinaus wollen!
Karl. Aber auch nicht zu wenig auf uns halten! Wie? Sollten Sie nicht unendlich mehr werth sein, als dieser Selicour, Ihr Vorgesetzter--dieser ausgeblasene Hohlkopf, der unter dem vorigen Minister Alles machte, der sich durch Niedertr?chtigkeiten in seine Gunst einschmeichelte, Stellen vergab, Pensionen erschlich, und der jetzt auch schon bei dem neuen Minister Alles gilt, wie ich h?re?
Firmin. Was hast du gegen diesen Selicour? Wird sein Gesch?ft nicht gethan, wie es sein soll?
Karl. Ja, weil Sie ihm helfen.--Sie k?nnen nicht leugnen, da? Sie drei Viertheile seiner Arbeit verrichten.
Firmin. Man mu? einander wechselseitig zu Gefallen sein. Versehe ich seine Stelle, so versieht er auch oft die meinige.
Karl. Ganz recht! Darum sollten Sie an seinem Platze stehen, und
Continue reading on your phone by scaning this QR Code

 / 25
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.