Der Hofmeister

Jacob Michael Reinhold Lenz
Der Hofmeister, by Jacob
Michael Reinhold Lenz

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Title: Der Hofmeister
Author: Jacob Michael Reinhold Lenz
Release Date: November, 2004 [EBook #6821] [Yes, we are more than

one year ahead of schedule] [This file was first posted on January 27,
2003]
Edition: 10
Language: German
Character set encoding: iso-latin-1
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HOFMEISTER ***

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Der Hofmeister odor Vortheile der Privaterziehung
Jakob Michael Reinhold Lenz

Eine Komödie.
Namen.
Herr von Berg. Geheimer Rath. Der Major. Sein Bruder. Die Majorin.
Gustchen. Ihre Tochter. Fritz von Berg. Graf Wermuth. Läuffer. Ein
Hofmeister. Pätus und Bollwerk. Studenten. Herr von Seiffenblase.
Sein Hofmeister. Frau Hamster. Räthin. Jungfer Hamster. Jungfer
Knicks. Frau Blitzer. Wenzeslaus. Ein Schulmeister. Marthe. Alte Frau.
Lise. Der alte Pätus. Der alte Läuffer. Stadtprediger. Leopold. Junker
des Majors. Ein Kind. Herr Rehhaar. Lautenist. Jungfer Rehhaar. Seine
Tochter.

Erster Akt.
Erste Scene.
Zu Insterburg in Preussen.
Läuffer. Mein Vater sagt: ich sey nicht tauglich zum Adjunkt. Ich
glaube, der Fehler liegt in seinem Beutel; er will keinen bezahlen. Zum
Pfaffen bin ich auch zu jung, zu gut gewachsen, habe zu viel Welt
gesehn und bey der Stadtschule hat mich der geheime Rath nicht
annehmen wollen. Mag's! er ist ein Pedant und dem ist freylich der
Teufel selber nicht gelehrt genug. Im halben Jahr hätt' ich doch wieder
eingeholt, was ich von der Schule mitgebracht, und dann wär' ich für
einen Klassenpräceptor noch immer viel zu gelehrt gewesen, aber der
Herr geheime Rath muß das Ding besser verstehen. Er nennt mich
immer nur Monsieur Läuffer, und wenn wir von Leipzig sprechen, fragt
er nach Händels Kuchengarten und Richters Kaffehaus, ich weiß nicht:
soll das Satyre seyn, oder--Ich hab' ihn doch mit unserm Konrektor
bisweilen tiefsinnig genug diskuriren hören; er sieht mich vermuthlich
nicht für voll an.--Da kommt er eben mit dem Major; ich weiß nicht,
ich scheu ihn ärger als den Teufel. Der Kerl hat etwas in seinem
Gesicht, das mir unerträglich ist. (geht dem geheimen Rath und dem
Major mit viel freundlichen Scharrfüssen vorbey.)

Zweyte Scene.
Geheimer Rath. Major.
Major. Was willst du denn? Ist das nicht ein ganz artiges Männichen?
Geh. Rath. Artig genug, nur zu artig. Aber was soll er Deinen Sohn
lehren?
Major. Ich weiß nicht, Berg, Du thust immer solche wunderliche
Fragen.
Geh. Rath. Nein aufrichtig! Du must doch eine Absicht haben, wenn
Du einen Hofmeister nimmst und den Beutel mit einemmahl so weit
aufthust, daß dreihundert Dukaten herausfallen. Sag mir, was meinst
Du mit dem Geld auszurichten; was foderst Du dafür von Deinem
Hofmeister?
Major. Daß er--was ich--daß er meinen Sohn in allen Wissenschaften
und Artigkeiten und Weltmanieren--Ich weiß auch nicht, was Du
immer mit Deinen Fragen willst; das wird sich schon finden; das werd
ich ihm alles schon zu seiner Zeit sagen.
Geh. Rath. Das heißt: Du willst Hofmeister Deines Hofmeisters seyn;
bedenkst Du aber auch, was Du da auf Dich nimmst--Was soll Dein
Sohn werden, sag mir einmahl?
Major. Was er... Soldat soll er werden; ein Kerl, wie ich gewesen bin.
Geh. Rath. Das letzte laß nur weg, lieber Bruder; unsere Kinder sollen
und müssen das nicht werden, was wir waren: die Zeiten ändern sich,
Sitten, Umstände,
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